Freitag, 9. Januar 2004

Noch ein Thema dazwichengekommen,
wie immer. In Amerika, dem geschichtslosesten Land, das man sich hier in old Europe vorstellen kann, gibt es seit ein paar Jahren das Hobby Ahnenforschung. Das heisst, man schaut, wer eigentlich die Vorfahren waren und wann die rübergehkommen sind. Meist in der (vergeblichen) Hoffnung, dass die Leute damals schon auf der Mayflower waren, und kein Hispano, Froschfresser, Spaghetti oder sonstwas die Abstammung eines genetisch reinen WASPs versaut.

Allerdings zeigt sich oft, dass die mangelnde Auskunftsbereitschaft der älteren Generation so ihre Gründe hatte. Was machte Ururgrossmutter Mary mit dem schwarzen Buttler? Kann es sein, dass Urgrossonkel Charles mit den chinesischen Wäschereien vielleicht früher Chen hiess? Und der Schwerenöter Abe H. Grant, der damals im Saloon in Santa Fe das Familienerbe durchbrachte, war das vielleicht mal ein Abraham Herschel Grünthal und kommt aus Breslau?

Letzteres ist ein paar Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahlen passiert. Abgesehen von der musikfeindlichen Nervensäge und Moralapostel Lieberman sind mindestens drei von ihnen "somewhat jewish". Die haben sich jetzt geoutet. Ob´s beim Wähler hilft? Da gucken wir mal in der nächsten Sendung.

Man kann jetzt nur hoffen, dass Bush nicht zu genau in seine eigene Familie guckt - und wenn doch, dass da nichts anderes ist als ein reinrassiger godsowncountry-texanischer Stammbaum mit renommierten Spucknapfreinigern, Kuhhütern und Dorfdeppen.

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hüstel hüstel
Habe mir gerade mal erlaubt, auf diesen Beitrag zu verlinken (http://www.kulturnation.org/index.php?id=P707 - as long as there is no track back).

Erfolgreichen Umzug!
mischa

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