Dienstag, 31. Mai 2005

Gelobtes Land
Ich bin ein Jude aus Bayern, und ich wollte da eigentlich nie weg. Wie schon so viele andere - eigentlich alle - meiner Sippe. Es hängen da viele gute Erinnerungen dran, Geschmäcker, Gerüche. Zionistengruppen haben in Bayern ganz schlechte Karten, sagt man, denn Bayern ist ein Land, das entgegen der Fama durch seinen Charme besticht.

In der Münchner gemeinde weiss man, was man hat: Etwas anderes als in Berlin, und das ist auch gut so. Es ist nicht so aufregend. Aber warum muss es immer aufregend sein? Warum soll es Schurken geben? Intriganten? Verschörungen? Was hat das mit Judentum zu tun?

Nichts. Insofern geht es jetzt zurück nach Bayern, wo die Seem Blau und die Wolken schneeweiss sind, und wo aus den manchmal BSE-verseuchten Kühen Milch und bei den Imkern am Wochenmarkt echter Honig fliesst. Berlin, Du bist Vergangenheit. Für mich.

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Samstag, 28. Mai 2005

Trauriger Shabbat Shalom
Aufgrund eigener Überarbeitung gar nicht mitbekommen: Batya Gur, die streitbare Krimiautorin aus Israel, ist schon vor einer Woche in Israel an Krebs gestorben, gerade mal 57 Jahre alt.

Ich habe sie in München bei einer Lesung ziemlich lang und breit interviewed, als sie den Roman "Stein für Stein" vorgestellt hat. Das Thema, die drangsalierung junger Leute in der israelischen Armee, hatte damals für viel Ärger in israel gesorgt, wo die Armee legendär ist, überhaupt nicht zu vergkeichen mit dem Bund. Eine sehr resolute Frau, die sehr deutliche Quotes von sich gab, ohne Rücksichten auf mögliche schlipsgetretene politische Gegner. Also genau das, was man sich als Reporter wünscht, und absolut nicht wischi waschi. Und das trotz beiderseitig nicht wirklich perfektem Englisch.

Und wieder fehlt ein Stück des "alten" Israels.

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Dienstag, 24. Mai 2005

Sehr komisch, Herr Friedman
Seite 73 seines Traktats (und es waren 73 wirklich harte Seiten, wenn nebenan der Egon Erwin Kisch sich anbietet): Der "Romanautor" Friedman erzählt einen jüdischen Witz. Einen mit rabbinerbart. Und der ist doppelt so lang wie die Version, in der man ihn kennt, weil die Hauptperson, ein an sich schnippischer rabbiner, erst ewig überlegt...

Boah. So mies. Unfassbar, was der Aufbau-Verlag da den Lesern zumutet.

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Dienstag, 24. Mai 2005

Nationalstolz
Dem da oben (2. Balkon von links oberstere Reihe rechts) dürfte gestern wohl einer abgegangen sein.



Und dann wendet er sich wieder seiner Glotze zu und findet sich toll, in seinem Loch, freut sich auf die Merkel und auf hartes Durchgreifen in der Innenpolitik, denn wer nicht mal ein paar kritische Gedanken verbrochen hat, der hat natürlich nichts zu befürchtenvon diesem drohenden Bundesregime.

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na prima...
einmal beim Libanesen (der mit den Palästinafahnen und den etwas fragwürdigen Bildchen) eine Art Thymian-Pide gekauft, und beim Essen komplett bekleckert. Peinlich.

Wenn das mal nicht die neue Geheimwaffe des Terrors gegen jüdische Gecken ist ;-)

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Sonntag, 22. Mai 2005

Das Literaturstöckchen -
und ich antworte auf jüdisch, weil sonst die Auswahl zu schwer wäre.

1. Du steckst in der Welt von Fahrenheit 451, welches Buch möchtest Du sein?

Gar keins, Bücher Auswendiglernen ist in so einer Welt sinnlos, ich schnappe mir eine Knarre und ballere die Schweine nieder, die dafür verantwortlich sind. Anders wird man mit totalitären Regimen nicht fertig. Ich habe diese Welt schon beim Lesen gehasst.

2. Warst du je in eine Figur aus einem Buch verknallt?

So ziemlich alle Luxusweibchen von Dino Segre alias Pittigrilli.

3. Welches Buch hast du zuletzt gekauft?

Das Pyrenäenbuch von Kurt Tucholsky

4. Welches Buch hast du zuletzt gelesen?

Neben einigen miesen Rezensionsexemplaren, über die ich hier schweigen möchte, "Strasse des Siegers" von Osmar White

5. Welches Buch liest du gerade?

Das von Michel Friedman. Ich versuche es, aber es fällt mir schwer. So elend...

6. Welche fünf Bücher nähmst du mit auf eine einsame Insel?

Heinrich Heine, Buch der Lieder. Um Frauen auf dieser Insel zu bezirzen.

Kurt Tucholsky, Schloss gripsholm. Um die Frauen auf dieser einsamen Insel ins Bett zu bekommen.

Die Kabbalah. Um mir diese Frauen herzuzaubern. Irgendwie muss das doch gehen.

Mrcel Proust, Die Suche nach der verlorenen Zeit. Falls es mit der Kaballah und den frauen nicht klappen sollte, ist das wenigstens ein dickes Werk für lange, einsame Abende.

Jan Graf Potocki, Die Handschrift von Saragossa oder die Abenteuer in der Sierra Morena. da kommt der Name Uceda her. Ein absolut grandioses Buch. Unglaublich.

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Samstag, 21. Mai 2005

Shabbat Shalom - endlich ist die Woche vorbei
und der Skandal um Frau Rosh aus den Schlagzeilen - mehr oder weniger. 1400 Euro für den Flug nach Krakau sind ihr zu teuer, dabei kann man doch auch mit der Bahn oder dem Auto fahren. Ausserdem denke ich gehört zu haben, dass Lea Rosh eine Kommunikationsagentur besitzt, die mit Bundesmitteln Veranstaltungen gegen den Rechtsextremismus macht - sollte da nicht vielleicht auch ein wenig Geld an Gehalt an Frau Rosh gegangen sein? Oder, muss sie überhaupt dabei sein und reicht nicht ein Paket?

Was in jedem Falle reicht, ist das Genöle von Offiziellen der World Union of Progressive Judaism. Man schreibt was über sie, prompt kommen die Beschwerden. Beispiel Sachsen-Anhalt, wo die Liberalen echt gebeutelt werden und sich trotz gewonnener Prozesse nicht wirklich gut behandelt sehen - man beschriebt ihre Lage, prompt hätten sie noch ein wenig Beschimpfungen ihrer Gegner in dem ansonsten guten Artikel.

Dann holt ihr Gouvernor, Walter Homolka, die Chefin der World Union nach Deutschland, während im Hintergrund mal wieder mit einer Klage vor dem Verfassungsgericht gedroht wird, und Unterlagen und ein Brief eines US-Rabbis an den deutschen Botschafter in den USA in die Öffentlichkeit geleakt werden. Das ganze ist nicht wirklich schön, eher eine Kampagne, es nervt alle, die damit zu tun haben - man schreibt darüber, und schon ist ein empörter Brief da.

Das Ganze ist nur noch peinlich, es nervt. Für mich ist jeder jüdische Verein ein jüdischer Verein, der Zentralrat wird auch nicht netter gestreichelt als die Schachgruppen, und wer Mist baut, muss damit leben, dass darüber geschrieben wird - so ist das Spiel. Die Liberalen haben durchaus ihr eigenes Aparatschikblättchen, wo sie andere niedermachen können, die Jüdische Allgemeine ist auch nicht wirklich ausgewogen, aber bei mir kriegt eine unabhängige Meinung und nicht das devote Artikelchen, das sie vielleicht gerne hätten. Wobei der Zentralrat bislang noch keine Neigung hat erkennen lassen, bei Kritik zu intervenieren. Die Liberalen dagegen führen sich auf wie die Inquisition, so, als hätten sie ein Anrecht auf Kritiklosigkeit.

Keine Ahnung, was die wollen. Einschüchterung? Falsche Adresse, Freunde.

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Donnerstag, 19. Mai 2005

Rechtes gesoxs
Hallo AS und Ch. oder wie ihr heissen mögt, fucking egal denn den Arsch erkennt man am Geruch, ja Dich mit Deinem bescheuerten rechten Schmutzblog meine ich, das eigentlich nur zeigt, was für ein Wicht Du bist: Streich mich aus Deiner Linkliste, ich will nicht, dass so eine Nuss wie Du sich darüber irgendwelche Relevanz für sein braunes Süppchen holt.

Du lächerliche Null, Du Versager, Du, ach, verpiss Dich einfach aus meiner Linksphäre. Wenn Du das hier täglich liest, wie Du behauptest, dann schieb ab.

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