Sonntag, 28. August 2005

Mit den alten Faschisten war es einfacher
+++Update: Offensichtlich hat der folgende Text ein paar geltungssüchtigen Kleingeistern und rechten Trollen weh getan, weil es ihre bevorzugte Mastdarmakrobatik nicht unterstützt, mehr hier +++

Es gibt kein Anrecht darauf, einen schlichten, klar zu identifizierbaren ideologischen Gegner zu haben. Das hatte im Judentum aber zur Folge, dass man sich nicht allzu viele Gedanken machen musste, wenn man sich mit dem Pack auseinandersetzen wollte. Wer der Gegner ist, war von vorne herein klar.

Diese Gegner gibt es immer noch, aber was macht man, wenn sich ein Teil davon abspaltet und in neuer Verkleidung kommt? Beispielsweise die amerikanische Rechte, deren Methoden und Argumentationen auch in Deutschland ihre Anhänger unter den Blogs finden. Die "islamische Welt" wird ohne jede Unterscheidung verteufelt, obwohl diese Welt, die ein Teil der unsrigen ist, einer genauen Analyse bedaf. Die Methoden der katholischen IRA und den kroatisch-katholischen Faschisten sind nun auch nicht repräsentativ für den normalen Christen und noch nicht mal für den bayerischen Stammtisch.

Aber durch den konstruierten Antagonismus zwischen Freier Welt unter amerikanischer Führung hier und islamistischer Gefahr dort rückt ein Land und ein Volk in den Focus der Rechtsextremen, das sie früher nun wirklich nicht leiden konnten: Israel und "die" Juden. Und tatsächlich ist es auch politisch opportun, die Juden zu mögen, denn wer Juden mag, kann kein Nazi sein, auch wenn sich seine politischen Ansichten zu Linken, Gewerkschaften, Bürgerrechten und sozialen Problemen kaum von dem unterscheiden, was man von der NSDAP in den Zeiten vor der Machtergreifung kannte. Es gibt bei ihnen natürlich noch in Zeiten der Wirtschaftskrise eine gewisse Dominanz ökonomisch-(a)sozialer Thesen, die sich erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat und via Flat Tax und Zurückdrängung des Sozialstaats in die Richtung einer von Eliten dominierten Gesellschaft geht.

Das Ganze nennt sich dann Liberal oder Libertär, ist aber in meinen Augen nur die alte braune Gosse, die sich ein judenmögendes Käppchen und einen ökonimisch fadenscheinenden Mantel übergestreift hat. Teilweise hat dieses Pack, so es sich in den Blogs rumtreibt, auch hierher verlinkt, aber wohl kaum gelesen, was ich so schreibe.

Das ist ärgerlich, weil ich diese philosemitische Schleimerei gerade von diesem Pack absolut nicht leiden kann. Es zeigt aber auch ihr Versagen, wenn es darum geht, den Erfolg der amerikanischen Rechtsextremisten zu kopieren: Denen gelang es mit der Arschkriecherei tatsächlich, den einen oder anderen Entree in die jüdischen Medien zu bekommen, was dann sehr lautstark ausgeschlachtet wurde: "Schaut her, die juden mögen uns, wir können gar keine dreckigen Neoconazis sein". In gewisser Hinsicht, um gerecht zu sein, ist das eine altlinke Strategie, denn von denen kommt typischerweise "Wir sind antifaschistisch, wir schützen die Juden, das sind unsere Freunde und wenn sie das nicht so sehen, dann sind das eben Idioten, denen wir das aber schon noch beibringen müssen."

So gesehen hat jeder einen frei. Beide Drecksbanden dürfen gerne versuchen, das Judentum für ihre Strategien zu missbrauchen. Aber bitte nicht wundern, wenn sie dann eine aufs Maul bekommen - man schaue mal, was aus dem oben verlinkten Asta wurde. Ich kann nur jedem Neoconazi, der hier mitliest raten, sich die traurige Geschichte von William Grim vor Augen zu führen. Sowas droht Euch demnächst auch. Und ich habe absolut keine Hemmungen, Eure echten Namen rauszurecherchieren und zu veröffentlichen, auch wenn Ihr nachher ziemlich übel dasteht.

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