Samstag, 8. Oktober 2005
Shabbat Shalom und eine Runde Mitleid,
uceda, 00:39h
denn der rechtslastigen Postille Cicero muss es echt dreckig gehen. Ausser ein paar absteigenden Ex-Stars der deutschen Publizistik mag so mancher nicht gern für die schreiben, und das Ego-Marketing als Intellektuellen-Zeitschrift glauben allenfalls Junge Liberale. Nicht dass ich es kaufen würde, aber irgendjemand erachtet mich dort als beschleimbar wichtige Stimme, so dass man mich kostenlos damit belästigt. Fast kostenlos, denn ich muss ja die Papiertonne zahlen.
Cicero jedenfalls muss es schlecht gehen. Das schliesse ich zumindest aus der Tatsache, dass sie Judith Hart als Redakteurin anstellen. Judith Hart war bisher Chefredakteurin der nun wirklich nicht guten Jüdischen Allgemeinen Zeitung, dem Hausblatt des Zentralrats. Frau Hart hat ziemlich oft danebengegriffen; traurige Berühmtheit erlangte sie durch einen - witzig gemeinte, aber grenzwertig formulierten - Vorschlag zur Beschneidung von Frauen, als es um das Rabbinat der Frau ging. Und durch einen Beitrag knapp vor der Wahl von Paul Spiegel zum Zentralratsvorsitzenden, der nicht weniger war als der Versuch, die Gegenkandidatin zu diskreditieren. Das war allerunterste Schublade in einem Blättchen, das sich stets nach den herrschenden Winden richtete - unvergessen die Nibelungentreue zu Herrn Friedmann, der eine Weile die Geschicke des Blattes leitete.
Im Ergebnis war und ist die Allgemeine genau das langweilige, öde und viel zu teure Verbandsblättchen ohne echte Debatten und Unabhängigkeit, ein trauriges Aushängeschild einer Vereinigung, die in den letzten Jahren medienpolitisch kaum was gerissen hat, obwohl ihre Mitglieder in so ziemlich jedem Gremium der öffentlich-rechtlichen Anstalten sitzen. Die Website ist ein schlechter Witz, wer die Inhalte kostenpflichtig herunterladen soll, weiss beim Zentralrat wohl nur derjenige, der mal in die Unterlagen schaut, mit denen das beschlossen wurde. Was man allgemein so hört, nerven die hohen Kosten für das Blatt erheblich; so mancher mächtige Landesverband findet wohl, dass es wie früher reicht, wenn das Ding wieder alle zwei statt momentan wöchentlich erscheint.
Jetzt, wo Frau Hart bei Cicero ihren Stil fahren kann und hoffentlich auch einigen der Leute, die sich immer schon in der Allgemeinen ausbreiten durfte, mitnimmt, gibt es vielleicht sowas wie eine Chance für die Allgemeine - der neue Chef Christian Böhme wird ob seines Namens vielleicht etwas kritisch beäugt werden, ist aber an sich ein fähiger Mann, der hoffentlich auch mit ein paar Gewohnheiten und Erbhöfen der Zeitung aufräumt. Und die Cicero... mei, jeder bekommt die Autoren, die er verdient.
Cicero jedenfalls muss es schlecht gehen. Das schliesse ich zumindest aus der Tatsache, dass sie Judith Hart als Redakteurin anstellen. Judith Hart war bisher Chefredakteurin der nun wirklich nicht guten Jüdischen Allgemeinen Zeitung, dem Hausblatt des Zentralrats. Frau Hart hat ziemlich oft danebengegriffen; traurige Berühmtheit erlangte sie durch einen - witzig gemeinte, aber grenzwertig formulierten - Vorschlag zur Beschneidung von Frauen, als es um das Rabbinat der Frau ging. Und durch einen Beitrag knapp vor der Wahl von Paul Spiegel zum Zentralratsvorsitzenden, der nicht weniger war als der Versuch, die Gegenkandidatin zu diskreditieren. Das war allerunterste Schublade in einem Blättchen, das sich stets nach den herrschenden Winden richtete - unvergessen die Nibelungentreue zu Herrn Friedmann, der eine Weile die Geschicke des Blattes leitete.
Im Ergebnis war und ist die Allgemeine genau das langweilige, öde und viel zu teure Verbandsblättchen ohne echte Debatten und Unabhängigkeit, ein trauriges Aushängeschild einer Vereinigung, die in den letzten Jahren medienpolitisch kaum was gerissen hat, obwohl ihre Mitglieder in so ziemlich jedem Gremium der öffentlich-rechtlichen Anstalten sitzen. Die Website ist ein schlechter Witz, wer die Inhalte kostenpflichtig herunterladen soll, weiss beim Zentralrat wohl nur derjenige, der mal in die Unterlagen schaut, mit denen das beschlossen wurde. Was man allgemein so hört, nerven die hohen Kosten für das Blatt erheblich; so mancher mächtige Landesverband findet wohl, dass es wie früher reicht, wenn das Ding wieder alle zwei statt momentan wöchentlich erscheint.
Jetzt, wo Frau Hart bei Cicero ihren Stil fahren kann und hoffentlich auch einigen der Leute, die sich immer schon in der Allgemeinen ausbreiten durfte, mitnimmt, gibt es vielleicht sowas wie eine Chance für die Allgemeine - der neue Chef Christian Böhme wird ob seines Namens vielleicht etwas kritisch beäugt werden, ist aber an sich ein fähiger Mann, der hoffentlich auch mit ein paar Gewohnheiten und Erbhöfen der Zeitung aufräumt. Und die Cicero... mei, jeder bekommt die Autoren, die er verdient.
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