Mittwoch, 25. Januar 2006

Zurück zu den zwei Wochen?
Es hält sich hartknäckig das Gerücht, dass die Jüdische Allgemeine, das Blatt des Zentralrats der Juden in Deutschland, in näherer Zukunft doch wieder auf zweiwöchentliche Erscheinung umgestellt wird. Momentan erscheint es nach einer Reform unter dem damaligen Herausgeber Michel Friedman wöchentlich. Da denkt man jetzt über einen Schritt zurück nach, hört man. Angeblich, weil die Kosten für das in der Regel weitgehend anzeigenlose Blatt recht hoch sind, und so viel dann auch nicht zu berichten ist.

Wenn es so kommt, dann hat die Allgemeine ihre Chance zurecht verpasst. Sie hat es noch immer nicht geschafft, sich vom Ruf des Verbandsblattes zu befreien, und hält viele Dinge unter der Decke. Gewisse innergemeindliche Konflikte wie in Hamburg, Magdeburg oder Potsdam werden sehr schonend, wenn überhaupt behandelt, obwohl vor Ort die Gehenna los ist. Statt dessen mühen sich einige Schreiber manchmal rührend, manchmal peinlich, um eine Juden angemessene Art der Hofberichterstattung, was sich dadurch erklärt, dass es halt keine Juden sind, die über ihr Thema schrieben, sondern Nichtjuden, die versuchen, einen jüdischen und dem Zentralrat genehmen Ton zu finden. Mitunter merkt man einfach, dass denen schlichtweg die Kontakte in die Szene fehlen.

Sollte es so kommen, wie ansatzweise erzählt wird, dann hätte sich gezeigt, dass sich dieser babyblaue Windelweichkurs nucht lohnt. Zurecht.

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