Montag, 18. Oktober 2004

Was
nacht der Hessen-Koch aus einer Merkel?
Ein braungebranntes, schweinetotes Spanferkel.
Vor der nächsten Wahl wird es gefressen.
Und Koch wird sich mit Schröder messen.

Anders gesagt: Intrige gegen Merkel? Natürlich! All die machtgeilen alten Kerle in der CDU/CSU werden sich nie mit einer Frau, noch dazu aus dem Osten abfinden. Wer einmal einen bayerischen Biertisch oder eine hessische Herrenrunde erlebt hat, weiss, dass die jede Gelegenheit nutzen werden - oder, wenn es der Gelegenheiten mangelt, sich selbst eine solche schnitzen.

Mitleid für Merkel? Nicht die Bohne. Nur ein flaues Gefühl im Magen beim Gedanken an Roland "jüdische Vermächtnisse" Koch. Dass man den bei der Affaire nicht gnadenlos abgeschossen hat, wird nochmal zum Anfang eines gigantischen Betriebsunfalles in der bundesrepublikanischen Geschichte. Hoffentlich bleiben Schröder und Joschka gesund...

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Sonntag, 17. Oktober 2004

Der Cool Invitation Blues
Heute steckten mal wieder ein paar obskure Einladungen in der Post, die nach massiver jüdischer beteiligung am Event schrien, unter anderem eine Stiftung, bei der ich schon abgewunken hatte, bevor ich noch auf den Namen Viola Roggenkamp (Lesung) gestossen war. Davor noch eine Begrüssungsrede, drei Ansprachen, musikalische Untermalung am Klavier, bevor es dann erst mal zum Kern der Veranstaltung geht, wenn man das Buffet nicht als solchen betrachten will. Wer bitte soll sich sowas antun? Wer soll was drüber schreiben, bei all den wohlmeinenden, der Geschichte bewussten Reden?

So zerstäuben die Hoffnungen, wenn man noch beim dicken Papier der Einladungen was Besonderes erwartete. Auch die bisherigen Kunst-Events waren eher dröge Veranstaltungen, bei denen man, in zeiten der Krise, für die Brezen an dem, was früher Buffet genannt wurde, selbst bezahlen musste. Und selbst wenn es hier was zum Essen gibt, hat man nachher Lust, die sog. Feinkostlieferanten einen Monat bei Spreewasser und biologisch-dynamischen Vollkornbrot einzusperren, unter ununterbrochener Roggenkamp-Beschallung. Aber sie sind ohnehin eher selten - das typische berliner Buffet sieht momentan so aus: Viel Rotwein, etwas weniger Weisswein, wenig Cola - noch dazu Pepsi - und Mineralwasser für diejenigen, die dürr, nüchtern und lustfeindlich bleiben wollen.



Gut, es gibt die American Academy. Aber die ist praktisch extraterritorial. Die US-Botschaft hat dagegen im Rahmen der deutsch-amerikanischen Verstimmungen die Anzahl und Qualität der Veranstaltungen merklich reduziert. Die Franzosen sind nett, aber nicht üppig. Und natürlich müsste man ab und zu ins Adlon, aber das ist für vegetarier eher eine Qual denn eine Lust. Und eingeladen werden sowieso nur ältere Herrschaften, und bei den Medien kommen bei solchen Anlässen nicht die Jungen, sondern die Arrivierten und gehen dann networken, sprich, die nächste Einladung erschnorren. So richtig was los ist hier nur selten, jenseits der paar grossen Spektakel, sprich Studienvorstellung über die Miserabligkeit Deutschlands, Filmfestspiele und Lobbyveranstaltungen zur gezielten Journalistenbestechung.

Wer coole Events mit witzigen Leuten will - sollte sich eine andere Stadt suchen, Berlin ist preussische Not und evangelische Sparsamkeit. Sagte mir vor kurzem jemand bei einer B´mann-Stiftungs-Party, und ich, Freund südländisch-orientalischer Lebensfreude, fürchte, er hat recht.

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Freitag, 15. Oktober 2004

Shabbat Shalom für all diejenigen
in ihren niedergelegten GTIs, in den Wohnungen mit den kitschigen Bildern von Mekka, den Taxifahrern mit dem gebetskettchen am Spiegel, den blondierten Sonnenbanksbesucherinnen in der Brunnenstrasse, den Unternehmern, den Köchen, den Gewerbetreibenden, den Studentinnen und auch sonst allen menschen türkischer Abstammung, die die Merkel in den letzten Tagen ungefähr so beschissen haben aussehen lassen, wie sie eigentlich jeden tag aussieht, wenn ihr die rechte Kamarilla in den medien nicht die Falten glättet, die Ähs rausschneidet und ihr sowas wie Politikfähigkeit unterstellt.

Danke.

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Aesthetik
Es kann so elegant und schön geschwungen sein, wie es will, irgendwo werden immer ein paar Nägel eingerammt, die es hässlich, gemein und verboten machen.



Jetzt sagen sie, Big Brother muss weg. Weil es judenfeindlich ist. Menschenverachtens, volksverdummend, zynische geldmache, das ist alles ok, aber die juden, die sind die Grenze. Der Ruubicon. Da muss man einschreiten. Da wird dann auch noch dem Dummsten klar, dass sowas nicht geht, der es vielleicht bei allen anderen Anlässen nicht kapiert hätte. So natürlich schon.

Es geht eben nichts über eine gute Ausrede, wenn man ansonsten viel zu lange zugeschaut hat und nichts gemacht hat - schliesslich ist man Medienkontrolleur in dem Land, in dem man den Sender unbedingt halten will.

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Donnerstag, 14. Oktober 2004

Grössenwahn
Das kleine Österreich ist eine kulturelle Großmacht. Schlimm, wenn sowas aus der Feder eines Robert Schindel kommt. Das kleine Österreich ist ein ungezogenes Viertelkulturbalg mit braunnaihrwisstschon Unterhosen, und nur das Ergebnis einer Vernetzung im Kulturbetrieb, die man als mafiös bezeichnen kann. Grossmacht im Bereich Strippenziehen, Nepotismus und Hinterfotzig sein. Aber die sich so nennende österreichische Kultur nach 45 würde auch ein ein durchgeschwitztes Taschenbuch passen.

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Dienstag, 12. Oktober 2004

Business Modell Messe
man kann es auch so sehen:



Nachdem im Moment niemand auf der Frankfurter Buchmesse was zum lachen, freuen oder glücklich sein hat, kann man auch die Happy Hour streichen.

Bei einem italienischen Stand gab es übrigens ein wunderhübsches Buch für hebräische Küche, so wie sonst nur Pizzabücher aussehen, mit dieser typisch italienischen freude an der Buchillustration, heiter und unbefangen. Und es behandelt auch die typischen italienisch-jüdischen Speisen. Leider verschicken sie nicht an Journalisten aus Deutschland, und verkaufen trauen sie sich auch nicht - am Samstag - und am Sonntag war es dann weg. Bleibt nur die Bestellung im Buchladen, und das kann/wird dauern.

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Freitag, 8. Oktober 2004

Koch war auch da
Bei den hessischen Verlagen Suhrkamp und Schöffling. Ohne Maske kommt das hechtartige seines gesichts noch brutaler rüber. Wer bitte wählt diesen Fisch? Ist das Verleihnixhausen, dieses Hessen?

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Buchmessenirrsinn
Heute, bei der arabischen Lige. Warum zum teufel soll man dagegen demonstrieren? Die arabische Liga dekonstruiert sich selbst. Da sind die monströsen Türme aus Pappmache bei den Saudis. Da ist das überklebte, bunte Papierschild des syrischen Informationsministeriums. Da sind die gelangweilten Mitarbeiter aus Katar, die kaum Bücher dabei haben.

Da sind leere Räume. einsame Gänge, da ist gelangweiltes Gähnen, die Buchmesse tobt anderswo, das hier ist die Rumpelkammer, und irgendwo tun sie mir Leid, weil es so verdammt uncool ist, auf dieser marketresearchten Messe als absurde Folkloretruppe auftreten zu müssen.

Sie verteilen Broschüren, versuchen nett und höflich zu sein, aber es sind hier mehr Polizisten in Uniform und Zivil, als Besucher. Take one for free, please, steht auf den selbnstgemalten Schildern ot den kleinen Saudi-Flaggen für´s Knopfloch. Ich nehme eine mit. Der Typ am Stand lächelt. Wahrscheinlich, wenn er könnte, wäre er auch nicht hier. Es gibt angenehmeres als diesen Abstellgang, den die Sicheheit in der Messe vorschreibt.

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Mittwoch, 6. Oktober 2004

Volksempfänger
es gibt ja nicht nur die FAZlichen Beobachter, sondern auch noch die Stürmernden Volksgenossen von der Bild, jetzt auch mit Volksempfänger. Danke an Bildblog

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Es ist diese
dumpfe reaktionäre Scheisse, dieses nicht-loskommen vom Gefühl der Niederlage, vom gefickt, überführt und verurteilt worden sein, die kleine miese Fäuletonistenrache, dass man den anderen "Scheitern" unterstellt, warum man der FAZ solche umgebauten Lieder singen darf:

Viel schwarze Geier ziehen
Hoch schon längst nicht mehr,
Und wo sie erscheinen, da fliehen
Die Leser vor ihnen her.
Sie lassen jäh sich fallen
in rote Zahlen tiefbodenwärts.
Sie schlagen die gierigen Krallen
Der FAZ-Buchhaltung mitten ins Herz.

Refrain

Die Verluste jagen uns alle in Luft,
Die FAZler, die FAZler, die FAZler!
Da hilfts nichts, wenn schwarzer Klüngel uns ruft,
Die FAZler, die FAZler, die FAZler!
Wir stürzen vom Himmel und schlagen auf.
Wir fürchten die Pleite und stehn bald zum Verkauf,
Bis endlich unser Kadaver im Main bei Frankfurt liegt,
und Schirrmacher, Schirrmacher Schirrmacher besiegt-
Die FAZler, die FAZler, die FAZler!

von hier, da gibt´s auch noch mehr, vergleiche mit
http://members.fortunecity.com/stg77/stukaliedtext.htm

Ich frage mich, was die am 8. Mai in der Redaktion machen. Kollektive, rituelles Trauerbesäufnis, mit Herbert-Hupka-Ansprache, vielleicht.

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