Dienstag, 17. Februar 2004

Berlin am, hm,
naja, seht selber:



Früher hiess das Mode. Heute heisst sowas wohl hip. However, ich bin auch heute nicht hier weggekommen, meine Münchner Termine sind gecanceled, und das ganze geht fühlbar in Richtung Katastrophe mit 2 Nachtschichten davor.

Weia.

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Sonntag, 15. Februar 2004

Niedergangstendenzen
So sieht es normalerweise nur aus, wenn die Sendung unmittelbar bevorsteht - etwa 4 Stunden vor dem rot leuchtenden ON AIR Schild, und ein Beitrag ist noch zu machen.



Leider gibt es auch noch eine andere Deadline. Und deshalb sieht es 3 Tage davor schon so aus. Ich hasse es [tm].

Laut einer jüdischen Sage konnte Rabbi Jehuda he Chassid die Zeit verlangsamen und sich selbst dadurch beschleunigen. Damit half er Menschen, die in Not waren, ihr Tagwerk noch vor dem Shabbes zu beenden. Das wäre jetzt enorm praktisch. Leider sind die Zeiten des Rabbi 8 Jahrhunderte vorbei. Weshalb zu viel Tee und Zucker als Ersatz herhalten müssen. Aber kein Koks - falls jemand denken sollte...

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Dienstag, 10. Februar 2004

Last Exit Prenzlauer Berg
oder 1000 Arten zu vergessen, wie beschissen es ist, in Berlin a.d. Spree allein einzuschlafen, noch dazu im Februar.

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Dienstag, 3. Februar 2004

AArrghhhhh!
Laut Mietspiegel zählt meine neue Bleibe auch zu "Mitte".

*

Und Mitte war knapp vor Marzahn das letzte, wo ich in Berlin wohnen wollte. Offensichtlich hat man sich ein Eck des Weddings einverleibt.

* Wenn sich wer wundert, warum hier alles so dunkel ist - so ist Berlin nun mal. Ja.

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Montag, 2. Februar 2004

Nighthawks
Gut, dass Hopper in den 40ern und 50ern gemalt hat. Und in New York. Hopper 2004 in Berlin sähe wahrscheinlich so aus.



In Ingo Niermanns sehr einpfehlenswerten Buch Minusvisionen erzählt Jens Thiel, dass er gerne noch andere Fresstempel haben wollte, als immer nur Dönerbuden. Vielleicht, wenn es mit dem Franchising von Jens & Friends geklappt hätte, gäbe es eine Alternative für einen neuen Hopper - aber so...

Andererseits ist die oben abgebildete Existenzform schlichtweg passend für dieses Berlin am Rande des Zusammenbruchs.

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Sonntag, 1. Februar 2004

And now
das pralle Leben. Liebe, Verrat, Computerprobleme, Ärger über Kollegen, Rezepte, dies und alles andere mehr. Morgen wird es festgemacht, besprochen, in Layout gegossen.



Während andere noch reden, tun wir mal wieder. Wie immer. Am 26.3. in Leipzig, zum Beispiel. Und auch andernorts.

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Samstag, 31. Januar 2004

Regen in Berlin
So richtig fieser, dicker Regen, die Strassen klitschnass und überall Reste von Schneematsch, und schon gibt die Stadt wieder eine Kulisse für einen erstklassigen Nazi/Nachkriegsfilm ab. Dazu trägt auch bei, dass viele Wägen ausgebrannte Scheinwerfer haben, und die Polizei kleine, kugelrunde Autos mit deutlichen Stilreferenzen an die 40er fährt. Der Himmel ist so bleigrau, dass man fast schon auf den B17-Bomber hofft, dessen erlösende Phosphorkerzen alles in gleissendes Licht tauchen.

Man hätte diese Stadt den Russen für ein paar Quadratkilometer Thüringer Wald schenken sollen, mitsamt den Berliner Seiten, Illies, dem Heydebreck-Clan und seine stolz onlinisierten Wehrmachtsphotos, Mitte und all den Knallchargen im Lobbyisten-Anzug, die in Studentenkneipen einsam saufen und kein Trinkgeld geben, all dieses Berlin und am besten noch eine Zugeinbahnstrasse raus in den hintersten Kasachstan dazu bauen, oder gleich von den Restbeamten beider Städte, Ost und West, zusammen bauen lassen, mit Hacke und Spaten. Niemand ausser den Apparatschiks in den Sozial- und Subventionsbürokratien würde im Westen diese Stadt wirklich vermissen.

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Sonntag, 25. Januar 2004

Die Tauben waren schon weiss
und die Amseln bleiben schwarz. Aber alles andere war gestern noch grün, grau, gelb und rot. Heute morgen liegen 20 cm Schnee. Wintereinbruch, mal wieder. Und es sieht nicht so aus, als würde das bald aufhören.



Brrrrr.

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Freitag, 23. Januar 2004

winterreiseraserei
einmal quer durch die Republik. In den Städten ist es zwar kalt, sogar bitterkalt wie in Berlin, mit einem leichten, eisigen Windhauch, aber den Winter, den richtigen, schönen Winter findet man erst, wenn man sich durch die Schneetreiben im Thüringer Wald nach Bayern gekämpft hat.



Weiter im Süden sind zwar noch dunkle Wolken, aber die ziehen schneller weg, als man über die Autobahn vorrankommt. Nur bei Ingolstadt fallen ein paar Flocken, aber München liegt in all seiner Gemeinheit, Geschmacklosigkeit und unverbesserlichen Borniertheit wie eigentlich immer im strahlenden Sonnenschein.



Die einzigartige, traumhaft schöne Munich Area eben. Da braucht es schon eine besondere Perspektive, um den wahren Charakter offenzulegen.

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Donnerstag, 15. Januar 2004

Angekommen
Erst Regen.
Dann Schnee.
Stau im Schnee.
Kurz Sonne.



Stau in der Sonne.
Dunkelheit.
Regen.
Stau im Regen.
2 Kilometer vor dem Funkturm festgesellt, dass die unfähigen Autofahrer in Berlin seit dem letzten Mal noch nicht ausgestorben sind, obwohl sie alles dazu tun. Aber es sind einfach zu viele.
Keinen davon in den Graben geschubst. Ich war nett. Nur warum?
Falsche Hausnummer erwischt.
Richtige Hausnummer gefunden.
Lächelndes DSL Modem gesehen. Plötzlich war Berlin schön.
Gebootet.
Endlich daheim.

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