Freitag, 15. Oktober 2004

Jetzt also doch
Grosse Klappe und nichts dahinter: Die ultraorthodoxe Shas Partei, die sich sonst für keinen Ausrutscher von der Homophobie bis zur Korruption zu schade ist, hat nachgedacht - und ist zum Entschluss gekommen, dass es doch ok geht, den Gaza-Streifen zu räumen. Nachdem Sharon in der Regierungskrise steckt und nach neuen Mehrheiten sucht - wer würde da Böses denken, wenn Shas plötzlich seine alten Prinzipien über Bord wirft und sich als Machtteilhaber anbietet?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Grössenwahn
Das kleine Österreich ist eine kulturelle Großmacht. Schlimm, wenn sowas aus der Feder eines Robert Schindel kommt. Das kleine Österreich ist ein ungezogenes Viertelkulturbalg mit braunnaihrwisstschon Unterhosen, und nur das Ergebnis einer Vernetzung im Kulturbetrieb, die man als mafiös bezeichnen kann. Grossmacht im Bereich Strippenziehen, Nepotismus und Hinterfotzig sein. Aber die sich so nennende österreichische Kultur nach 45 würde auch ein ein durchgeschwitztes Taschenbuch passen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Zionixmus
Die Einwaqnderung nach Israel ist auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren, und das im Jahr des 100. Todestags von Theodor Herzl. Nur 20.000 werden in das Land der Väter kommen, Abermillionen denken gar nicht daran, sowas zu machen, auch nicht die Leute, die in den zionistischen Organiationen lieber einen auf israelische Aussenposten machen.

Die Strasse runter in den Buchramschläden werden jetzt schon die teuren Herzl-Prachtbände des Frühjahrs verschleudert. Zionismus ist ohnehin kaum was für die grosse Mehrheit der russischen Juden, die genug Probleme hierzulande haben. Das sollte den Offiziellen mal zu denken geben.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 13. Oktober 2004

Und dann
ging es raus aus Frankfurt. Zurück blieben die Sektierer, die Spinner, die Demonstranten und die Gesinnungsschnüffler. Traurig, was für Leute sich manchmal rund um das Thema Buch und Information einfinden.



Es gibt eine Chance, dagegen vorzugehen. Zu schreiben. Nicht nur in Zeitungen, das ist ja normal, sondern auch im Radio. Und im Buch. Man muss sie vorführen, lächerlich machen, verhöhnen. Öffentlich machen. Sie sind nur dort gross, wo es keine Information gibt.

Zurück bleiben auch ein paar liebe Menschen, aber die können schon auf sich aufpassen. Jetzt erst mal wieder Berlin. Für ein paar Wochen am Stück. Ich mag eigentlich nicht, aber es geht nichtb anders.

... link (9 Kommentare)   ... comment


Peinlich
Ich bin ja bekanntlich auch nicht gerade der allerlangsamste, wenn es darum geht, einen Judenfeind einen Judenfeind zu nennen - aber manchmal sollte man da wirklich vorsichtig sein. Da kommt so ein Artikel und beschuldigt einen Ägypter der Holocaustleugnung - er hätte sich Irvings Thesen zu eigen gemacht.

Jetzt ist es aber so, dass der fragliche Artikel des Ägypters nirgendwo finden lässt, ausser in einem Dossier der israelischen Regierung, die erklärtermassen zum Ziel hat, diesen und andere Ägypter als Holocaustleugner und Judenfeinde zu bezeichnen. Andererseits betont der Ägypter schon mehrfach, dass ein Zitat aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Die Israelis bleiben den gesamten Artikel schuldig, obwohl es doch ein Leichtes sein müsste, es nachzuweisen. Bekannte Quellen wie Memri.org haben den angeblich so wichtigen Artikel dezidiert nicht.

Ich will nicht sagen, dass der Ägypter nicht fraglos etwas gegen Israel, Israelis und wahrscheinlich auch gegen Juden hat, dass er das Töten von Juden gutheisst - aber ich kann beim besten Willen nicht behaupten, dass er den Holocaust leugnet. Manchmal würde ich mir wünschen, gewisse Autoren, die sich als unsere Freunde aufführen, würden genauer hinschauen, bevor sie versuchen, etwas in unserem Namen zu sagen. Wenn man bei solchen Dingen nicht 100% genau arbeitet, ist man schneller auf dem Niveau der Gegenseite, als man das Wort Moralkeule aussprechen kann.

Honestly-Concerned betrachte ich übrigens durchaus kritisch, seitdem ich dessen Chef bei der Antisemitismus-tagung erleben durfte. Die Hetze gegen Moshe Zimmermann finde ich ziemlich daneben.

... link (11 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 13. Oktober 2004

Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiihhh! Sex!
Wie kann man nur! Obszön! Krank! Bäh! Schnell was zum Mundausspülen! geifert es aus dem Vatikan zu Elfride Jelinek - kein Wunder, der römische Neupensionär und Alt-Bischof Krenn kommt ja aus einer anderen Ecke. Wahrscheinlich bekommen die Iris Radisch und der Jörg Haider jetzt eine Privataudienz, um zu köären, was man noch dagegen zun kann.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Das werden manche nicht mögen
Ich muss aus dem Stand einen Beitrag schreiben. 6.000 Zeichen Buchmesse unter besonderer Berücksichtigung unserer arabischen Freunde. Ich habe aber durchgedrückt, keinen der typischen Sensationsartikel zu schreiben, mit dem sich manche professionelle Aufreger momentan hervortun, gell, ihr antideutschen und prozionistischen Deutschen? Jedes Jahr gibt es auf der Buchmesse Bücher, die ich persönlich nicht leiden kann. Tonnenweise. Auch, weil das Bild der Juden darin nicht nett ist. Aber das gehört eben auch zur Freiheit der Kunst, der Information und der Meinung. Wenn jetzt Verlage derartige Bücher aus der arabischen Welt bringen, muss man drei Fragen stellen:

Ist das judenfeindlich? (antisemitisch ist der dümmste Begriff, mit dem man einem arabischen, semitischen Autor kommen kann)

Ist das allein deshalb schon verboten und zu beschlagnahmen? (in fact darf in deutschland auch die österreichische Zeitung Krone verkauft werden, ungeachtet ihrer "spassigen" Texte über Juden)

Ist das alles, oder nur eine Randerscheinung?

Nachdem ich die Ausstellung gesehen habe, haben die Veranstalter weitestegehendst versucht, sich nicht über Feindbilder wie die Juden zu definieren, sondern sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Das ist ok, das muss man meines Erachtens respektieren, und man muss das Verhältnis zu den unschönen Ausnahmen berücksichtigen.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Business Modell Messe
man kann es auch so sehen:



Nachdem im Moment niemand auf der Frankfurter Buchmesse was zum lachen, freuen oder glücklich sein hat, kann man auch die Happy Hour streichen.

Bei einem italienischen Stand gab es übrigens ein wunderhübsches Buch für hebräische Küche, so wie sonst nur Pizzabücher aussehen, mit dieser typisch italienischen freude an der Buchillustration, heiter und unbefangen. Und es behandelt auch die typischen italienisch-jüdischen Speisen. Leider verschicken sie nicht an Journalisten aus Deutschland, und verkaufen trauen sie sich auch nicht - am Samstag - und am Sonntag war es dann weg. Bleibt nur die Bestellung im Buchladen, und das kann/wird dauern.

... link (1 Kommentar)   ... comment


Dienstag, 12. Oktober 2004

3.1. - die halle des Grauens
Religion und Spiritualität sind nicht halb so tot, wie sie Anno 2004 nach dem Business Plan der Aufklärung sein sollten. Da genügt ein Blick in Halle 3.1, um zu sehen, dass Voltaire noch viel zu tun hätte.

Bücher sind per se schon eher ein konservatives geschäft, aber was aus den freikirchlichen oder katholischen Verlagen ans Neonlicht der Messe in Frankfurt kriecht, ist schon eine besondere Nummer. Anzüge aus den frühen 80ern, Kernseifengeruch, von dem einem nur der Gestank der Räucherkerzen der Eso-Freax in der nächsten Reihe ablenkt. Die Bücher sind gestalterisch entweder mutige Ripoffs ost deutscher 60er-Jahre-Sachbücher oder Photoshop-Orgien, wo sich Ministranten an den verlaufsebenen austoben durften.

Und hier besonders oft, dieses Plakat, das auch sonst überall auf der Messe angepinnt war:



Irgendwas Freikirchliches. Keine Ahnung, ob da jemand hin ist. Wenn ja, dann wären die Leute relativ gesehen im Vormarsch - selten so viel Ödes zum Thema Judentum gesehen. Massenhaft altes Zeug, viel für Esoteriker, aber modernes Judentum war Fehlanzeige. Dabei ist Judentium viel zu oft eine Unterkategorie bei den Kernseifebenutzern. Man überlässt es einfach denen, die ihnen genehmen Autoren zu pflücken und damit die Löcher in ihrem völkermörderverwanzten VChristentum zu schliessen, denn so ein 500 Jahre toter Rabbi kann nicht mehr jammern, wenn er mit einem altnazioralen Kreigsprediger in ein Programm gepfercht wird.

Ich lese was von gemeinsamen Wurzeln und Brüderlichkeit auf den Covers und habe bald genug gesehen. Das wird ein Herbst der Verrisse. Fehlte nur noch ein zarter Gedichtband einer völlig vergessenen Frau, das einer von den Oberlehrern bei seinem Judenhobby in seinem Heimatkaff entdeckt und nochmal überarbeitet hat.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Freitag, 8. Oktober 2004

Koch war auch da
Bei den hessischen Verlagen Suhrkamp und Schöffling. Ohne Maske kommt das hechtartige seines gesichts noch brutaler rüber. Wer bitte wählt diesen Fisch? Ist das Verleihnixhausen, dieses Hessen?

... link (2 Kommentare)   ... comment


Buchmessenirrsinn
Heute, bei der arabischen Lige. Warum zum teufel soll man dagegen demonstrieren? Die arabische Liga dekonstruiert sich selbst. Da sind die monströsen Türme aus Pappmache bei den Saudis. Da ist das überklebte, bunte Papierschild des syrischen Informationsministeriums. Da sind die gelangweilten Mitarbeiter aus Katar, die kaum Bücher dabei haben.

Da sind leere Räume. einsame Gänge, da ist gelangweiltes Gähnen, die Buchmesse tobt anderswo, das hier ist die Rumpelkammer, und irgendwo tun sie mir Leid, weil es so verdammt uncool ist, auf dieser marketresearchten Messe als absurde Folkloretruppe auftreten zu müssen.

Sie verteilen Broschüren, versuchen nett und höflich zu sein, aber es sind hier mehr Polizisten in Uniform und Zivil, als Besucher. Take one for free, please, steht auf den selbnstgemalten Schildern ot den kleinen Saudi-Flaggen für´s Knopfloch. Ich nehme eine mit. Der Typ am Stand lächelt. Wahrscheinlich, wenn er könnte, wäre er auch nicht hier. Es gibt angenehmeres als diesen Abstellgang, den die Sicheheit in der Messe vorschreibt.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 6. Oktober 2004

He Maz!
Ich bin ja morgen im schwarz regierten Frankfurt, und da würde ich jemanden mit Affinität zu schwarzen Koffern und jüdischen Vermächtnissen gerne "fickt Euch doch ins Knie" auf türkisch sagen. Wie heisst das bei Euch?

... link (4 Kommentare)   ... comment


Volksempfänger
es gibt ja nicht nur die FAZlichen Beobachter, sondern auch noch die Stürmernden Volksgenossen von der Bild, jetzt auch mit Volksempfänger. Danke an Bildblog

... link (0 Kommentare)   ... comment


Es ist diese
dumpfe reaktionäre Scheisse, dieses nicht-loskommen vom Gefühl der Niederlage, vom gefickt, überführt und verurteilt worden sein, die kleine miese Fäuletonistenrache, dass man den anderen "Scheitern" unterstellt, warum man der FAZ solche umgebauten Lieder singen darf:

Viel schwarze Geier ziehen
Hoch schon längst nicht mehr,
Und wo sie erscheinen, da fliehen
Die Leser vor ihnen her.
Sie lassen jäh sich fallen
in rote Zahlen tiefbodenwärts.
Sie schlagen die gierigen Krallen
Der FAZ-Buchhaltung mitten ins Herz.

Refrain

Die Verluste jagen uns alle in Luft,
Die FAZler, die FAZler, die FAZler!
Da hilfts nichts, wenn schwarzer Klüngel uns ruft,
Die FAZler, die FAZler, die FAZler!
Wir stürzen vom Himmel und schlagen auf.
Wir fürchten die Pleite und stehn bald zum Verkauf,
Bis endlich unser Kadaver im Main bei Frankfurt liegt,
und Schirrmacher, Schirrmacher Schirrmacher besiegt-
Die FAZler, die FAZler, die FAZler!

von hier, da gibt´s auch noch mehr, vergleiche mit
http://members.fortunecity.com/stg77/stukaliedtext.htm

Ich frage mich, was die am 8. Mai in der Redaktion machen. Kollektive, rituelles Trauerbesäufnis, mit Herbert-Hupka-Ansprache, vielleicht.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 6. Oktober 2004

Road to FFM
He, ihr antideutschen Hohlköppe, ASTA-Antifa- und sonstige pseudolinke Rechtsnachfolger des Politbüros, ihre hirnscheissigen Ungesauberten zwischen Rhein und Main, ich komme zurück, um Euch nachmal was einzuschenken.



Ich mein, Buchmesse ist traditionell die Stunde der Abrechnung, und wenn die schon ihren nackten linken Podexhälften so aus dem Fenster hängen, weil sie nach Publicity gieren, dann sollen die sie auch haben! Ihr findet die arabischen Staaten übel? Glaubt ihr, dass ihr einen Jota besser seid?

Ausserdem erwarten Euch, liebe nicht-antideutsche Leser, hier einige an der Borderline angesiedelte Gonzo-Stories darüber, wie das so ist, wann man als mies gelaunter, jüdischer Redaktionsleiter in FFM Verlage abklappert, die einen auf judenfreundlich und engagiert machen und mit Produkten über das Judenumbringen Schuld sind, dass das Judentum als so verdammt uncoole Sache erscheint. Aber das lässt sich ja ändern. Ab Donnerstag wird zurückgesudelt .

Aber jetzt erst mal: Ruhe und Genesung. Der Grippe was reinwürgen. Wenn ich krank bin, hab ich echt miese Laune, den idealen Geisteszustand für diese BOD-Fatzkes, PR-Tussen, Buchabstauber und Wichtigtuer in FFM. Wie sagt Duffy Duck nichtso schön?

This means war!

... link (1 Kommentar)   ... comment