Freitag, 21. Januar 2005

Shabbat Shalom auch für die Muslime,
die heute Eid ul-Adha feiern, ein Fest in Gedenken an Abraham und Issak, oder anders gesagt, ein Fest mit jüdischen Wurzeln.



Weshalb hier wohl auch überall noch mehr Bilder von Mekka - wo es vor allem gefeiert wird - in den Schaufenstern stehen.

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Nachts unter der Steinernen Brücke
prügeln sich die Juden: In Prag wurde die erst letztes Jahr neu gewählte Gemeindeleitung weggeputscht. Der neue Präsident galt als säkular, und er räumte mit einer Reihe von alten Persönlichkeiten auf, unter anderem auch mit dem Oberrabbiner und Vertretern amerikanisch-jüdischer Religionsstiftungen. Kurz, er vollzog mit seiner Mehrheit im Parlament einen Linksruck. Jetzt sind die alten Machthaber am Drücker; durch ein Verfahren, das nicht wirklich ein gutes Beispiel für faire Gemeindearbeit ist - die Langversion ist hier.

Wenn in Prag im April gewählt wird, haben wir für Mai ein gutes Thema - gut im Sinne von spannend.

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Bitte Bitte liebe Amis
Beim nächsten Anflug auf Dresden keine Bomben, sondern nur die NPD Sachsen abwerfen. Das ist auch eine Strafe für die Stadt.

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Donnerstag, 20. Januar 2005

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit,
genauer, nicht in der Presse will Paul Spiegel jetzt über Regeln für die Zuwanderung diskutieren - warum eigentlich? Geht es nicht eigentlich alle an? Was ist so problematisch an der Zuwanderung oder an den Regeln, dass man darüber nicht offen in der Gesellschaft reden, streiten und polemisieren dürfte?

Natürlich istb es bequemer, die Sache ohne Druck einer öffentlichen Debatte im Hinterzimmer abzukaspern. Aber wenn man es Ernst meint mit der offenen Gesellschaft, dann ist das der falsche Ort. Es ist gut möglich, dass dem Zentralrat oder der Bundesregierung ihre Argumente ins Gesicht explodieren, aber gerade an der jüdischen Zuwanderung könnte man das Thema an sich idealtypisch durcharbeiten. Damit wir alle wissen, woran wir sind. Ob man die russischen Juden geheim einschleusen muss, weil die Mehrheit keine Lust oder kein Geld für die Belastungen mehr hat, oder ob Deutschland immer noch begeistert ist, und die Kosten als notwendig erachtet, weil man mehr Juden hier haben will.

Es geht dabei um eine Kernfrage des Judentums in Deutschland; die Lösung wird darüber entscheiden, wie es weiter geht. Da den deckel drauf zu tun und zu hoffen, das irgendwo still bereden zu können - und nur, wenn´s nicht passt, öffentlich aufzuschreien, wie es auch schon mal vorgekommen sein soll - ist nicht wirklich hilfreich.

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Mittwoch, 19. Januar 2005

Wen erwartet man im Drogenuntergrund
von Jerusalem? Hisbollahs? Abgerissene Ägypter? Russische Zuwanderer mit besten Kontakten zu Freunden in Tschetschenien? Wer sind diese finsteren Gestalten, die nächtens in den dunklen Ecken zeug anbieten?



Nichts von alledem. Es sind: 4 amerikanische Studenten einer ultraorthodoxen Religionsschule. Ihren mutmasslichen schwunghaften Handel mit Marijuana haben sie nicht nur in den schlechteren Vierteln von Jerusalem aufgezogen, nein, auch in den Religionsschulen selbt, wie jetzt die Untersuchungen der Polizei gezeigt haben. Und

Police said that more arrests are expected in the case as their investigation continues.

Oh-oh. Davon steht aber nichts in der Halacha, dass das Zeug koscher ist. Noch nicht mal zur Finanzierung des Studiums. Ganz böse, das.

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Weiter mit dem Gekloppe
sehr schön - jetzt streitet die Koalition intern um die jüpdische Zuwanderung, die sie natürlich alle irgendwie haben wollen, die einen so, die anderen anders, alle neu, alle besser - das kann ja noch heiter werden.

Am Ende wird ein vergifteter Kompromiss stehen, der den Gemeinden die AArbeit nicht erleichtert, den Zuzug auf dem Papier begrentzt und in Realität die ausführenden Organe in Osteuropa im Regen stehen lässt. Kein einziger wird deshalb nach Israel auswandern, da können die Israelis und die Jewish Agency hoffen bis der Messias kommt. Manchmal würde ich mir wünschen, die Politik würde einfach sagen, was es maximal kosten darf, und die Juden zwingen, ein schlüssiges Konzept für diese Summe vorzulegen. Das wäre wenigstens ehrlich, und würe nicht so viele Investitionsruinen hinterlassen. Im Moment hat man eine wenig effektive Zuwanderungspolitik mit enormen Folgekosten, und wenn die so weiter eiern, wird es auch so bleiben.

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Dienstag, 18. Januar 2005

Und dann noch
die Meldung, dass Hitler dem Papst, den 1933er Strippenzieher hinter dem Konkordat, angeblich entführen lassen wollte:

1, 2, sind wir nicht alle ein bisschen Opfer?

Und selbst wenn es stimmt: Vielleicht wollte Hitler nur einen weiteren feigen Speichellecker um sich haben, der die Klappe hält, wenn der Diktator mal wiedärrr zu einärrrr seinrr Tischrrrredänn ansetzt, nachdem ihm sogar Himmler am Ende untreu wurde?

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Verköhlert
Soso, der Köhler will also in der Knesset Deutsch reden - in Jordanien, Russland und Swaziland würde er wahrscheinlich Englisch nutzen, aber bei den Israelis muss man halt ein Zeichen setzen. Und mit der jüdischen Dimension der deutschen Sprache begründen - Heine, Börne, Kraus und was sich sonst nich im Grabe umdreht, wenn sie vom christlichen Bundesgimpepräsident missbraucht werden.

Es ist noch nicht mal die dummdreiste Arroganz dieses Staats- aber nicht Staatsbürgeroberhauptes, das ich nicht gewählt habe. Es ist einfech diese Unhöflichkeit, diese Blitzkrieg-Sensibilität, dieses ewige Wiederholen der immer gleichen Bitburg-Scheisse, die dafür verantwortlich ist, dass die Franzosen immer noch Boche, die Anmerikaner immer noch Krauts, die Engländer immer noch Huns sagen, es ist mal wieder ein Stück Nahrung für alle, die in den Deutschen die dummen, stinkenden Sturmtruppen sehen wollen. Und so unsagbar überflüssig...

Das wird noch lustig mit dem Kerl. Noch 4 Jahre...

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Falschschleimen
oder wie sage ich einem Journalisten, dass er mir m. E. in seinem Beitrag tiefer den Verdauungstrakt hätte bespielen sollen, ich aber trotzdem wünsche, dass er gefälligst weiterhin über mich berichtet:

Das ein paar Unrichtigkeiten enthalten sind, ist angesichts dessen, daß Sie weitestgehend korrekt informieren, unerheblich.

Überflüssig zu erwähnen, dass die "Unrichtigkeiten" von den Prozessgegnern des Briefeschreibers anders gesehen werden. Was der Journalisterst mal seinem Chef erklären muss, dem das Schreiben ebenfalls zuging.

Die Öffentlichkeitsarbeit deutscher Gemeinden ist durchaus verbesserungsbedürftig. Mal schaun, vielleicht helfen ja so alte Mittel wie "eins von der Gegenseite reinwürgen", "interviewen und dann die Aussagen zerrupfen" oder "das nächste mal zeigen, was eine Kommentar-Harke ist" ja bei der Beschleunigung der Umdnkungsprozesse.

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Sonntag, 16. Januar 2005

Wia hommas denn?
Das hier kam gerade in meine Mailbox:

hallo bruder einer anwaltschwester,

tatsächlich hätte ich gerne ein richtiges impressum gesehen, also einen
namen etc.. ich bin das gewohnt, ich mache das oft, ich schaue auch
schon mal bei denic nach. ich mag das anonyme nicht so gern, es ist wie
das brüllen aus einer menschenmenge, wie ein doofer witz, wenn der
lehrer an der tafel mit dem rücken zur klasse steht, sehr lustig. für
mich ist die nennung des namens zu äusserungen nur redlich, egal, was
nun ein paragraph genau dazu sagt.
ich weiss nicht, wie du heisst oder sonst was, ich bin durch einen link
auf die seite gekommen, selten in blogs und ehrlich gesagt etwas
überrascht ob des agressiven tons auf der impressumsseite und
enttäuscht, dass ausser der nichtssagenden emailadresse nichts zu
finden ist. die abmahnanwälte mag ich genauso wenig wie du, schmarotzer
einer neurotischen zivilisation, aber solange es nichts besseres gibt,
bin ich glühender anhänger der rechtsstaatlichen demokratie und
arrangiere mich mit den auswüchsen. ich wünsche mir auch
namensschildchen für polizisten, feste ip adressen, eine haftung des
werbetreibenden für spam, u.s.w..

ich würde mich freuen, bei einem erneuten besuch der seite etwas mehr
über den urheber erfahren zu können.

mit freundlichen grüßen aus dem sonnigen köln,
******


Note of Uceda: kannst vergessen, aber sowas von... Das hier ist eine private Website, und das Impressum entspricht den rechtlichen Anforderungen. Und wenn Du das nächste Mal kommst, komm besser mit einem anderen Ton - oder bleib auch ganz weg mit der Gschaftlhuberei. Ich habe keine Lust, der ganzen Welt meine persönlichen Daten mitzuteilen, das geht niemanden und den Leserbriefschreiber im Speziellen was an.

Klar genug?

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Link zur Sendung
die heute um 11 und um 16 Uhr stattfindet, so sie das Bodenpersonal guter B. und harte H. in München trotz der späten Verschickung des MP3-Files rechtzeitig abfeuert: MP3 gut und schlecht, und die Freaks unter Euch finden hier im Seitenmenu auch noch den Ogg Vorbis Stream.

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Samstag, 15. Januar 2005

Zurückhaltung
Und fast kein Wort Morgen über Kardinal meisner und ebenso fast kein Wort über Harry den Rommler. Es gibt ja genug eigene Verfehlungen & Wohltaten, über die man berichten kann.

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Listen 2 the radio
Morgen ist es mal wieder so weit, 11 und 16 Uhr Chuzpe. Hier wird gerade die sendung zusmmengelötet, morgen früh geht es per ftp nach München, in den Brenner, und dann ab ins Studio.



Und da ist noch viel zu tun...

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Freitag, 14. Januar 2005

Shabbat Shalom unter Ausschluss des Spiegels.
1934 entschloss sich ihr Vater, sie nach England zu schicken. Er hatte Kontakte in die Schweiz gehabt, und eine Tochter eines dortigen Bekannten hatte nach England geheiratet. Diese Frau war selbst noch keine dreissig Jahre alt, und stimmte sofort zu, das Mädchen aus Deutschland aufzunehmen. Das junge Ding wurde in den Zug Richtung Schweiz gesetzt, dort in Empfang genommen und mit Geld versehen, und von da aus ging es weiter über Rotterdam in die Nähe von London.

Was genau in Deutschland los war, hat sie damals noch nicht verstanden, und es war auch kein wirkliches Problem für sie. Dass ihr Grossvater ab und zu mal in die Synagoge gegangen war, lag lange zurück, irgendwann im Kaiserreich. Sie war ohne Bekenntnis aufgewachsen, ausser natürlich dcm Bekenntnis zu Deutschland. In England war das schnell vergessen, denn die Familie sorgte dafür, dass aus ihr so schnell wie möglich eine perfekte junge englische Lady wurde. Sie spielte Tennis, lernte die englische Art der Teezubereitung und das Essen von Orangen mit dem Obstmesser, verlor den deutschen Akzent, und nahm kaum wahr, was auf dem Kontinent passierte. Bis 1939.

Dann wurde aus der jungen Dame plötzlich eine Fabrikarbeiterin, die Munition herstellte, und Ende 1940 eine Helferin auf einem Flughafen. Die jungen Männer, die dort flogen, lebten nicht oft länger als 2 Monate, dann waren sie verschollen, abgeschossen, verbrannt. Es muss eine furchtbare Zeit gewesen sein, selbst für junge Menschen, die damit vielleicht besser fertig werden. Wenn das Mädchen von damals heute über diese Zeit erzählt, ist das nicht lustig. Sie hatten das Gefühl, "the last man standing" zu sein, und sie selbst wusste 1943 nicht, ob sie nicht die einzige Überlebende ihrer Familie sein würde. Natürlich hasste man die Deutschen.

1947 kam sie nach Deutschland zurück, weil ihre Familie noch Glück gehabt hatte. Es gab einige Überlebende; einer davon kam mit den Amerikanern zurück und jagte Nazis. Das alles dauerte eine Weile, man musste sich erst mal sortieren, Überlegungen wurden aufgeschoben, dann war die Lage in Israel eher schlecht, und in Deutschland fand man sich doch schneller wieder ein, als es zu erwarten gewesen wäre. Die Frau ging nur kurz zurück nach England, holte das Gepäck, die Teekanne, das Obstbesteck ab, und erzählte später in ihrem mit schweren britischen Möbeln eingerichteten Haus ihren Grossneffen, wie das damals auf dem Airfield bei den jungen Briten war, die stoisch und gefasst in den Tod gingen, weil es jemand machen musste, um die Welt zu retten. Manchmal kamen alte Bekannte von ihr aus England; allesamt höfliche, distinguierte Leute; keiner hasste Deutschland nach meinem Wissen, aber sie waren stolz; auch die Krüppel und Witwen unter ihnen.



Was ich damit sagen möchte: Das Bild, das der Spiegel-Korrespondent Matthias Mattuseck voller Häme anlässlich des Versagens des englischen Thronfolgers verbreitet, von den krauthassenden, dumpf deutschfeindlichen Briten; dieses Bild ist in meinen Augen auch nur ein Stück Propaganda, nicht anders als das Geschrei der Sun. Es ist aber auch die Fortschreibung einer Tradition des Spiegels; die Tradition der alten Nazis, die dort in den 50er und 60er Jahren in der Redaktion waren; es ist ein Stück mickriges, kleinliches Stück Rache eines Typen, der genauso geifert, wie das den Krauts unterstellt wird, und dessen moralische Empörung darüber, dass die Briten so wenig über Ausschwitz wissen, auf ihn zurückfällt: Denn die britische Geschichte ist, bis zum Letzten diejenigen niederzukämpfen, die Ausschwitz geschaffen haben. Das werden die Briten nicht vergessen, und niemand, der mit ihnen gekämpft hat. Es war nicht weniger als "the finest hour", und weitaus wichtiger als das Wissen um den Völkermord scheint es mir, dass es Völker gibt, die im Zweifelsfall in Erinnerung an ihre Heldentaten wieder ihre Söhne in den Krieg gegen die verbrecherischen Regime und ihre helfenden Völker schicken.

Heldentaten, Krieg, das mag man hierzulande gar nicht hören, ich weiss. Aber wenn die Briten den Kampf nicht aufgenommen hätten, dann würde es dieses Blog und seinen Autor mit 100% Sicherheit nicht geben, und viele seiner Leser würden statt dessen vielleicht gerade die wichtigsten Passagen von "Mein Kampf" büffeln. Briten sind in ihrer Ablehnung dessen, was man mit Krauts verbindet, also Herrenmenschentum, Arroganz und Dumpfheit, sehr feine Menschen. Was man von manchen Spiegel-Mitarbeitern nicht behaupten kann.

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