Mittwoch, 22. Juni 2005

Das passiert sonst immer nur anderen
Die Sache mit der Flüssigkeit im Notebook. Komischerweise hat es erst mal 2 Wochen keine Probleme gegeben, als etwas Tee auf die IBM-Tastatur (ja, die Firma, die den nazi-Unterstützer Holerith gekauft hat, ich weiss) getropft ist. Heute Nacht, als ich etwas produzieren musste, ging es dann los. Wenn ich g tippte, kam gt, wenn ich < schrieb, ging das beim erten Mal gut, aber dann kam ein > und nur noch >. Sehr strange. Zum Glück sind die IBM-Tastaturen leicht zu reinigen - und ich habe noch zwei andere Notebooks.

Trotzdem war jetzt erst mal Sichern angesagt: Auf dem Notbook lagen noch ein halbes Dutzend alte Sendungen vom letzten Jahr, bei denen ich die Files direkt vom Computer in das Mischpult abgespielt habe. Soviel zum Thema CD-loses Sendungsarchiv. Praktisch, aber unsicher. Ein paar Folgen waren nur in diesem 1 File auf diesem 1 Rechner. Unersetzlich, falls jemand in 200 Jahren mal eines dieser völlig sinnlosen, nur von Wissenschaftlern gelesene Buch über die Frühgeschichte jüdischer Medien in Deutschland im ersten Jahrhundert nach dem Holokaust machen würde.

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Freitag, 10. Juni 2005

Du wirst Dich schämen für Deinen Ziegenbart
Manchmal wüsste ich gerne, was für verkümmerte Charaktere eigentlich hinter den Spamsäuen hier und woanders stecken. Gut, bei einem weiss ich es, das bekommt man im Lauf der Zeit mit, eine Mischung aus Bedeutungsverlust und Unterleibsmangelerscheinungen. Andere - mei, dieser spezifische Blog-Toitsche reibt sich gern am Juden, wie die Sau an der Eiche, die Mechanismen sind die gleichen wie bei altlinken Judenhassern, Neonazis und anderen Grüppchen. Sehr toitsch, das alles.

Das sind dann eben die letzten Zuckungen einer Kamarilla, die vor zwei Jahren noch kläffen konnte; heute sind es ja nur noch ein paar Winsler. Wie auch immer, an dieser Stelle ein Hinweis: Bitte unter Zitterwolf nicht mehr kommentieren, das wird alles gelöscht, und wer hierher aufgrund der immerwiederkehrtenden Beiträge auf den Seiten von "Ich schlage den nächsten tot"-Dave-Kay, Zitterwolf oder ähnlichen Typen kommt - was soll´s, es muss alles geben, auch sowas wie die und ihre Fans.

(Und zu wissen, dass so ein Stück Scheisse jetzt gerne kommentieren würde und keinen Button findet und es hasst, gibt mir ein verdammt gutes Gefühl dabei - sorry, ihr anderen, aber es ist nur begrenzt, bald werden die Quartalsirren verschwunden sein.)

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Mittwoch, 8. Juni 2005

Heimat
Schreib uns doch mal, was für dich Heimat ist, meinte der Mann am anderen Ende der Leitung. 6.000 Zeichen, gern auch persönlich, einfach deine Meinung.

Es gibt für solche Artikel eine Art Ikonographie. Einstieg: Wieso bin ich eigentlich da. Wegen der Eltern. Warum sind die da geblieben? Weil sie die gepackten Koffer irgendwann ausgepackt haben. Ist das alles? Nein, es bleibt ein Gefühl der Unsicherheit. Das alles ist so richtig und vielschichtig und brandneu wie die Information, dass Gras grün ist und es Wolken in der Atmosphäre gibt.

Ich denke, es ist anders. Man ist irgendwo und kommt dann an einen Ot zurück, wo man "Daheim" ist. In aller Regel ist das bei den hier lebenden Juden weder Israel noch die Ecke, wo ihre Vorfahren zwischen Danzig und Moskau gelebt haben, sondern geographisch das Kaff, die Stadt, in der sie gerade leben. Wenn es nicht so wäre, würden sie wegziehen. Mit den Gemeinden hat das meistens eher wenig zu tun, wenn man nich mal die Besuchszahlen der Synagogen anschaut.

Kann gut sein, dass das Gefühl etwas anderes ist als die Romantik der Röhrenden Hirsche oder die regionale Arschgeigenparade der Dialektdeppen, die es wohl überall gibt, auch wenn sich die Bayern das in Gesellschaft nicht in so schamlos nach draussen tragen, wie das im Norden üblich ist (siehe Antville-Ruhrpott-Honk-Slang oder Berliner, die sich noch nicht mal strunzdumm dabei vorkommen). Dieses Gefühl äussert sich weniger in einer Schollenromantik oder im Brunftschrei nach Gleichrassigem, das bei vielen anderen sicher mehr als nur in Spuren vorhanden sein dürfte.



Aber es fühlt sich einfach auf eine gewisse Art an, durch die man weiss: Hier bin ich daheim, am Ende der Hügel, da ist mein Haus, da ist meine Familie, da ist ein Umfeld, das ich woanders nicht habe. Natürlich könnte ich auch gehen - aber nur, wenn es sein müsste. Nicht freiwillig.

Heimat eben.

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Sonntag, 5. Juni 2005

Letzte Fahrt durch Berlin
Hinter mir ein grosser Ford Transit, vor mir der Alexanderplatz



und dann nur noch das Blau des Himmels Richtung München.

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Dienstag, 31. Mai 2005

Gelobtes Land
Ich bin ein Jude aus Bayern, und ich wollte da eigentlich nie weg. Wie schon so viele andere - eigentlich alle - meiner Sippe. Es hängen da viele gute Erinnerungen dran, Geschmäcker, Gerüche. Zionistengruppen haben in Bayern ganz schlechte Karten, sagt man, denn Bayern ist ein Land, das entgegen der Fama durch seinen Charme besticht.

In der Münchner gemeinde weiss man, was man hat: Etwas anderes als in Berlin, und das ist auch gut so. Es ist nicht so aufregend. Aber warum muss es immer aufregend sein? Warum soll es Schurken geben? Intriganten? Verschörungen? Was hat das mit Judentum zu tun?

Nichts. Insofern geht es jetzt zurück nach Bayern, wo die Seem Blau und die Wolken schneeweiss sind, und wo aus den manchmal BSE-verseuchten Kühen Milch und bei den Imkern am Wochenmarkt echter Honig fliesst. Berlin, Du bist Vergangenheit. Für mich.

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Montag, 9. Mai 2005

Das Festnageln ist des Juden Lust
Heute auf der Brücke zwischen Alexanderplatz und Unter den Linden: Die Polizei sperrt die Absperrung der Gegendemonstranten.



Mit der NPD-Demo wurde es nichts. Die Braunen werden unter Polizeischutz in den S-Bahnhof verfrachtet. Von hinten war der schwerze Block eingesickert und verabschiedete die rechte Provinz.



Schönes Wetter - ausnahmesweise. Zwischen 2 und 6 Uhr gab es drei mittelprächtige Schauer, und in Sachsen wird heute Nacht viel geniest werden - they don´t make Nazis as they used to. Richtig robust ist eigentlich nur die Polizei aufgetreten.



Das ist die Polizeisperre, mit der die Nazis und besonders ihre angriffslustigen Kameradschaften unter der Eisenbahnbrücke aufgehalten wurden. So könnte man sich an Wasserwerfer gewöhnen.



Eigentlich waren sie ganz leicht zu finden: Immer unter dem Hubschrauber, der lange über dem Alexanderplatz verweilte. Nichts ging voran. Marschieren sieht anders aus.



Vie Absperrung überall. Viel Platz war nicht für die NPD. Sobald sie in den Zug stiegen, wurde alles wieder normal. Angenehm. Touristisch wertvoll. Die Sicherheitsleute am Radisson haben sich ziemlich gelangweilt.



17.50 Uhr: Alles vorbei, die Stadt ist wieder sauber. Na also. geht doch. Firma dankt.



Wenn jemand jetzt noch einen Delete-Button für solche Aufmärsche entwickelt, wie hier im Blog für die rechten Grölsäue - wäre nett.

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Dienstag, 26. April 2005

Für meine russischen Freunde
Berlin nix mehr kaputt!



(Solange man nur die richtige Kameraperspektive hat)

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Überhaupt Pessach...
...noch so ein fest, wo die ganze Familie zusammenkommt - und wenn Du nicht kommst, kommt sie zu Dir. Was mir im Moment widrfährt, in Person meiner Schwester. Deshalb ist hier im Moment aich nicht so viel los, bevor es dann Ende der Woche zur familie geht - und zwischendrin auch nach Laupheim, ein Ort, der immer eine Reise wert ist. feiertags-hektik, da kommt alles zusammen -

und das erste Opfer des Feiertags ist die Online-Zeit. Leider.

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Mittwoch, 20. April 2005

Ratzis linke Sturmtruppen
Individualismus ist bäh. Bitte alle im Gleichschritt. Und am Ende sind wir alle gleich.



Habe ich schon mal gesagt, dass ichj das postmoderne "Anything goes" liebe? Und die Tatsache, dass es solche Führungsgestalten oder totalitäre Ideologien im Judentum nicht bzw. kaum gibt? Nein? Dann tue ich es jetzt.

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Dienstag, 19. April 2005

Das Schönste an der leidigen Sache
war ein Email-Wechsel mit einem jüdischen Journalisten über die Frage, was man und wer darüber schreiben könnte. Ich verwis darauf, dass Ratzinger und ich ja beide aus dem gleichen Land kommen, und dass ich die religiösen Eigenheiten des dortigen Volksglaubens gut kenne, worauf die erstaunte Frage zurückkam:

Sind Sie Österreicher? Oder ist er Deutscher?

Nicht mal als Jude will der Bayer gefragt werden, ob er Österreicher ist, mein Herr.

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