Donnerstag, 25. März 2004
Eigentlich sind wir eine Münchner Sendung
uceda, 18:27h
Aber nächste Woche sind die meisten von uns in Berlin, auf Urlaub. Anders gesagt, es wird ein ziemliches Gerase mit all den verschiedenen Terminen. Hier ein Bahnhof, dort eine Moma, dann wieder ein Flughafen...
Und ausserdem wollten wir noch Comedy machen, aus aktuellem Anlass: Jewzky und Borscht. Fällt aber wohl flach. Vielleicht reicht´s wenigstens für ein Gruppenbild vor einem Amischlitten.
Und ausserdem wollten wir noch Comedy machen, aus aktuellem Anlass: Jewzky und Borscht. Fällt aber wohl flach. Vielleicht reicht´s wenigstens für ein Gruppenbild vor einem Amischlitten.
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Mittwoch, 24. März 2004
Es ist das Dümmste,
uceda, 21:27h
was man in dieser Situation machen kann.
Überall in Deutschland wird von arabischen Organisationen zu Demonstrationen gegen die, das, den, ja was nun, neutral, tödlichen Angriff auf Scheich Jassin* aufgerufen. Am Freitag, vor den traditionellen moslemischen Gebeten, und zeitgleich natürlich vor dem Erev Shabbes, dem Beginn des Schabbat.
Ich habe als Journalist einige dieser Demonstrationen während der Intifada erlebt. Es ist fremd, es ist roh, es ist per se schon ziemlich komisch, wenn Männer und Frauen getrennt marschieren. Und selbst, wenn man wie ich Wackersdorf, Castor und den Münchner Kessel mitgemacht hat, wenn man die Kraft der Masse und die Angst, die Aufregung vor dem Sturm kennt, ist das nochmal was anderes. Klingt blöd, aber für die meisten von uns war es ein Teil des Lebens. Ein Teil, nicht mehr.
Für den schwarze Block der muslimischen Aktivisten ist das das Leben, wie sie selbst sagen, und der Tod, und das merkt man, wenn man diesen Zügen nahe kommt. Es ist auch was anderes als die Neonazis, die man blockiert - nicht schlimmer, sondern einfach anders. Ein paar meiner alten Bekannten, die bei diesen Palästina-Demos aus Solidarität mitmarschieren, oder nur, um endlich wieder mal ne Demo mit mehr als 50 Leuten zu erleben, geben auch dieses komische Magengefühl zu, dass das etwas anderes ist als das, was wir erlebt und veranstaltet haben.
Aber das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass sie für ihr Anliegen demonstrieren dürfen. Und auch nichts an der Tatsache, dass ich als Bürger dieses Staates ebenfalls da hin gehen darf und meine Meinung sagen. Was einigermassen blöd ist, wie gesagt, und man soll es nicht herausfordern, wie manche meinen, but hey, das hier ist mein Land, und wenn die ihre Meinung über mich und meine Leute sagen, dann werde ich eben auch hingehen. Und denen meine Meinung sagen.
Angst? Klar. Nur die Idioten und die Toten haben keine Angst, sagt ein israelische Bekannte, die under cover in Flüchtlingslagern Dokus dreht. Photos dann hier - natürlich nur, falls das Wetter am Freitag taugt ;-)
*Ich krieg es nicht hin, das als Mord zu bezeichnen. Ich kann auch nicht Liquidierung schreiben. Es ist so leicht, sich auf die Argumentationen der beiden beiden Seiten einzulassen, die Argumente sind immer gut und letztlich ist es eindeutig, was es war. Jemand, dessen Geschäft der Tod anderer Leute war und das im vollen Bewusstsein getan hat, dass es für ihn tödlich enden kann, wurde von einer Hubschrauberbesatzung mit einer Rakete in Stücke gerissen. Ich zumindest empfinde beim Lesen solcher Nachrichten, ganz ehrlich, keine Trauer, noch nicht mal Angst oder Bestürzung, aber auch keine Befriedigung. Wer mal da unten war, muss mit der Schizophrenie zu leben lernen, dass es kein richtig und kein falsch gibt. Richtig gibt es nur im Kopf der Irren, und falsch ist nur das, was den Opfern angetan wird.
Überall in Deutschland wird von arabischen Organisationen zu Demonstrationen gegen die, das, den, ja was nun, neutral, tödlichen Angriff auf Scheich Jassin* aufgerufen. Am Freitag, vor den traditionellen moslemischen Gebeten, und zeitgleich natürlich vor dem Erev Shabbes, dem Beginn des Schabbat.
Ich habe als Journalist einige dieser Demonstrationen während der Intifada erlebt. Es ist fremd, es ist roh, es ist per se schon ziemlich komisch, wenn Männer und Frauen getrennt marschieren. Und selbst, wenn man wie ich Wackersdorf, Castor und den Münchner Kessel mitgemacht hat, wenn man die Kraft der Masse und die Angst, die Aufregung vor dem Sturm kennt, ist das nochmal was anderes. Klingt blöd, aber für die meisten von uns war es ein Teil des Lebens. Ein Teil, nicht mehr.
Für den schwarze Block der muslimischen Aktivisten ist das das Leben, wie sie selbst sagen, und der Tod, und das merkt man, wenn man diesen Zügen nahe kommt. Es ist auch was anderes als die Neonazis, die man blockiert - nicht schlimmer, sondern einfach anders. Ein paar meiner alten Bekannten, die bei diesen Palästina-Demos aus Solidarität mitmarschieren, oder nur, um endlich wieder mal ne Demo mit mehr als 50 Leuten zu erleben, geben auch dieses komische Magengefühl zu, dass das etwas anderes ist als das, was wir erlebt und veranstaltet haben.
Aber das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass sie für ihr Anliegen demonstrieren dürfen. Und auch nichts an der Tatsache, dass ich als Bürger dieses Staates ebenfalls da hin gehen darf und meine Meinung sagen. Was einigermassen blöd ist, wie gesagt, und man soll es nicht herausfordern, wie manche meinen, but hey, das hier ist mein Land, und wenn die ihre Meinung über mich und meine Leute sagen, dann werde ich eben auch hingehen. Und denen meine Meinung sagen.
Angst? Klar. Nur die Idioten und die Toten haben keine Angst, sagt ein israelische Bekannte, die under cover in Flüchtlingslagern Dokus dreht. Photos dann hier - natürlich nur, falls das Wetter am Freitag taugt ;-)
*Ich krieg es nicht hin, das als Mord zu bezeichnen. Ich kann auch nicht Liquidierung schreiben. Es ist so leicht, sich auf die Argumentationen der beiden beiden Seiten einzulassen, die Argumente sind immer gut und letztlich ist es eindeutig, was es war. Jemand, dessen Geschäft der Tod anderer Leute war und das im vollen Bewusstsein getan hat, dass es für ihn tödlich enden kann, wurde von einer Hubschrauberbesatzung mit einer Rakete in Stücke gerissen. Ich zumindest empfinde beim Lesen solcher Nachrichten, ganz ehrlich, keine Trauer, noch nicht mal Angst oder Bestürzung, aber auch keine Befriedigung. Wer mal da unten war, muss mit der Schizophrenie zu leben lernen, dass es kein richtig und kein falsch gibt. Richtig gibt es nur im Kopf der Irren, und falsch ist nur das, was den Opfern angetan wird.
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Samstag, 20. März 2004
Überbau
uceda, 21:58h
Letzte Woche war Salon.com hier. Artikel wegen, hm, ja, dreimal darf man raten: Jüdischem Leben? Nö. Dem Spass beim Medienmachen? Nö. Plain, simple, sexy jews? Nö. Antisemitismus (AS), was sonst.
Da kann die Gesellschaft so modern sein, wie sie will, letztlich steckt da immer noch ein ganz ungesunder, schwarzgrauer Klops drin.
Fast so, als sei der AS das Fundament, die Basis der K9mmunikation zwischen Juden und Nichtjuden. In der letzten Woche kamen hier 5 Bücher an, alle mehr oder weniger mit diesem Thema. Und das Schlimme: Oft von Leuten verfasst, die eigentlich jahrelang daran gearbeitet haben, andere Sichtweisen zu entwickeln. Aber Salon.com ist die Härte.
Wenn die was über Judentum in den USA machen, ist das lässig, rund, witzig und kritisch, hier in Deutschland ist es, na, AS. Als gäbe es nichts anderes. Wie eine Platte mit Kratzer, die immer wieder in die gleiche Rille zrückrutscht.
Und alle davon abhält, die freakigen Sachen zu hören. die sonst noch auf der Scheibe drauf sind. Der AS ist, meines Ersachtens, die schwächste Passage des schlechtesten Stücks.
Vielleicht noch eine gute Meldung zumn Schluss*: San Francisco: Salon.com hat gute Chancen, auch weiterhin zu überleben!
*Damit geht traditionell die Radiosendung zu Ende. Let´s start with a smile, let´s end with a smile.
Da kann die Gesellschaft so modern sein, wie sie will, letztlich steckt da immer noch ein ganz ungesunder, schwarzgrauer Klops drin.
Fast so, als sei der AS das Fundament, die Basis der K9mmunikation zwischen Juden und Nichtjuden. In der letzten Woche kamen hier 5 Bücher an, alle mehr oder weniger mit diesem Thema. Und das Schlimme: Oft von Leuten verfasst, die eigentlich jahrelang daran gearbeitet haben, andere Sichtweisen zu entwickeln. Aber Salon.com ist die Härte.
Wenn die was über Judentum in den USA machen, ist das lässig, rund, witzig und kritisch, hier in Deutschland ist es, na, AS. Als gäbe es nichts anderes. Wie eine Platte mit Kratzer, die immer wieder in die gleiche Rille zrückrutscht.
Und alle davon abhält, die freakigen Sachen zu hören. die sonst noch auf der Scheibe drauf sind. Der AS ist, meines Ersachtens, die schwächste Passage des schlechtesten Stücks.
Vielleicht noch eine gute Meldung zumn Schluss*: San Francisco: Salon.com hat gute Chancen, auch weiterhin zu überleben!
*Damit geht traditionell die Radiosendung zu Ende. Let´s start with a smile, let´s end with a smile.
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Samstag, 20. März 2004
Shabbat Shalom in der mässig grossen Stadt
uceda, 00:30h
Das heutige Motto: Chairity.
Wir sägen diese Woche mal nicht an anderer Leute Stuhlbeinen. Statt dessen bleiben wir ruhig sitzen. Wir räumen den Stuhl, wenn wir uns zu blöd aufführen.
Hilfreich bei Mahnmalsinitiatorinnen, Vertriebenenfunktionären, Spiegeljournalisten und anderen Berufsaufregern.
Wir sägen diese Woche mal nicht an anderer Leute Stuhlbeinen. Statt dessen bleiben wir ruhig sitzen. Wir räumen den Stuhl, wenn wir uns zu blöd aufführen.
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Mittwoch, 10. März 2004
Last Exit Klein-Marzahns
uceda, 00:57h
Man sollte nicht den Fehler begehen, hinter jeder Autobahnausfahrt ein Kaff zu erwarten, das eine Tankstelle besitzt.
Immer schön volltanken, bevor man in diese Ecke kommt. Und vielleicht noch etwas beschleunigen. Klein-Mahrzans hat zwar keine Tanke, aber eine enge Zubringerstrasse, an der ein VW-Bus voller junger Herren mit Glatzen steht.
Immer schön volltanken, bevor man in diese Ecke kommt. Und vielleicht noch etwas beschleunigen. Klein-Mahrzans hat zwar keine Tanke, aber eine enge Zubringerstrasse, an der ein VW-Bus voller junger Herren mit Glatzen steht.
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Sonntag, 7. März 2004
Marketing
uceda, 19:56h
Ich hatte für den Laden mal den Claim vorgeschlagen: M94,5 - macht glücklich. Stimmt zwas nicht immer, aber wenn man sie an die Regler lässt, die Jungs und die Mädels, dann haben sie oft so einen Glanz in den Augen.
Die beiden, die nach mir dran sind, wären übrigens die ideale Antort auf die naturprallen Östrogenmutanten, mit denen die Privatsender und Öffentlich-Rechtlichen in Berlin glauben werben zu müssen. Die Pest eiterbeult dort von den Plakaten. Alle immer feste druff auf die anspruchslose Zielgruppe der Konsumdeppen, er ist viril, sie blond, und zusammen sind sie so echt wie aufgespritzte Lippen. Dabei hat Radio längst fertig, weil auf absehbare Zeit zu wenig Einnahmen kommen, um den Irrsinnsbetrieb am Laufen zu halten.
Statt der immer gleichen 80er, 90er und die gleiche blöde Schrammelbande von heute sollten sie lieber mal was anderes bringen. Im Studio entdeckt: Cinema francais. Sehr fein. Die Platte für ein tete-a-tete im Cafe mit ungewissem Ausgang.
Und nachdem der Komponist Jude ist, auch ideal als Empfehlung in diesem Blog.
Die beiden, die nach mir dran sind, wären übrigens die ideale Antort auf die naturprallen Östrogenmutanten, mit denen die Privatsender und Öffentlich-Rechtlichen in Berlin glauben werben zu müssen. Die Pest eiterbeult dort von den Plakaten. Alle immer feste druff auf die anspruchslose Zielgruppe der Konsumdeppen, er ist viril, sie blond, und zusammen sind sie so echt wie aufgespritzte Lippen. Dabei hat Radio längst fertig, weil auf absehbare Zeit zu wenig Einnahmen kommen, um den Irrsinnsbetrieb am Laufen zu halten.
Statt der immer gleichen 80er, 90er und die gleiche blöde Schrammelbande von heute sollten sie lieber mal was anderes bringen. Im Studio entdeckt: Cinema francais. Sehr fein. Die Platte für ein tete-a-tete im Cafe mit ungewissem Ausgang.
Und nachdem der Komponist Jude ist, auch ideal als Empfehlung in diesem Blog.
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und überhaupt
uceda, 14:17h
gibt es keinen Grund sich zu ärgern, weil es da draussen so sonnig ist, dass man ohne Handschuhe radeln kann, es gibt hier echte Brezen, die Bäckermeisterinnen sind kugelrund und freundlich.
Der überteuerte Vietnamese die Strasse runter bittet schon wieder "höflichst", nicht die Räder auf seiner Freischankfläche abzustellen. Eine Taube frisst so dreist auf der Strasse, dass sie beinahe vom Z4 überrollt worden wäre. Jetzt noch ein Lautsprecher mit französischer Fahrstuhlmusik der mittleren 60er Jahre, und alles wäre gut.
Der überteuerte Vietnamese die Strasse runter bittet schon wieder "höflichst", nicht die Räder auf seiner Freischankfläche abzustellen. Eine Taube frisst so dreist auf der Strasse, dass sie beinahe vom Z4 überrollt worden wäre. Jetzt noch ein Lautsprecher mit französischer Fahrstuhlmusik der mittleren 60er Jahre, und alles wäre gut.
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Nebenbei -
uceda, 14:12h
war die Sendung sehr uninspiriert, abgehackt, ohne echtes Konzept, was einfach daran liegt, dass diesmal zu viele Probleme zusammenkamen: Ein defekter Laptop, ein Bug in der Software, ein Absturz zum perfekten Zeitpunkt, mal abgesehen vom gestrigen Schneesturm und dem Stau.
Hey, was soll´s, es ist Purim heute, die jüdischen Hörer haben sich hoffentlich gestern richtig telavivstrandhaubitzenmässig abgefüllt, und alle anderen: Wisst Ihr eigentlich, wie lange es gedauert hat, bis wir endlich mal so eine richtig unrunde Sendung hinbekommen haben?
Eben.
Hey, was soll´s, es ist Purim heute, die jüdischen Hörer haben sich hoffentlich gestern richtig telavivstrandhaubitzenmässig abgefüllt, und alle anderen: Wisst Ihr eigentlich, wie lange es gedauert hat, bis wir endlich mal so eine richtig unrunde Sendung hinbekommen haben?
Eben.
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Wenn es im Münchner Norden gleich mal knallt,
uceda, 14:07h
gehen Sie einfach weiter. Es ist nichts. Nichts dramatisches. Nur eine Salve 9mm-Kugeln aus einer Beretta, die einem Sony-CD-Player jetzt wirklich gute Gründe geben, weiterhin solche Hopser und Aussetzer zu produzieren, falls er das überleben sollte.
Warum können die nicht einfach mal einen stinknormalen Consumer-CD-Player ins Studio reinstellen? Oder einen SD-Card Reader, damit man das als mp3 reinjagen kann?
Warum können die nicht einfach mal einen stinknormalen Consumer-CD-Player ins Studio reinstellen? Oder einen SD-Card Reader, damit man das als mp3 reinjagen kann?
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Samstag, 6. März 2004
6 Stunden Fahrerei
uceda, 20:36h
und jetzt noch schnell eine Sendung produzieren: Weia. Kann nicht gut gehen. Bloss gut, dass Purim ist. Laut Feiervorschriften soll man sich dabei komplett bezechen, und wenn unsere jüdischen Hörer das tun, fallen die Fehler nicht so auf.
Oder schlimmstenfalls sage ich, dass ich zugedröhnt war.
Oder schlimmstenfalls sage ich, dass ich zugedröhnt war.
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