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Samstag, 4. Dezember 2004
Manchmal bin ich sehr froh,
uceda, 20:18h
dass es auch noch diese Seite meines Lebens gibt. Es gibt etliche andere, manche sind nicht immer schön, konfliktfrei oder auch nur angenehm. Aber das ist alles Äusserlich, es ist selbstgewählt. Mitleid ist überflüssig, es wäre leicht, es zu ändern. Manchmal wird es nur etwas viel, und dann ist es sehr schön, auf diese Seite/Site zu entwischen, wo man die Tür zuschlagen kann, und draussen kläffen sie vergeblich rum.
Manchmal nervt das Judentum. Oft ist es aber auch wie, naja, Wellness-Urlaub, oder wie ein Tag am Meer. Es wird immer da sein, es ist eine sichere Konstante im Leben, und man kann immer dahin zurückkehren.
Nicht heute Abend. Heute Abend treffe ich mich mit einer wunderbaren Frau, die hier noch ein paar Grade fremder ist als ich, und sich, denke ich, auch so fühlt. Randgruppen unter sich. Schön und spannend.
Manchmal nervt das Judentum. Oft ist es aber auch wie, naja, Wellness-Urlaub, oder wie ein Tag am Meer. Es wird immer da sein, es ist eine sichere Konstante im Leben, und man kann immer dahin zurückkehren.
Nicht heute Abend. Heute Abend treffe ich mich mit einer wunderbaren Frau, die hier noch ein paar Grade fremder ist als ich, und sich, denke ich, auch so fühlt. Randgruppen unter sich. Schön und spannend.
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Samstag, 4. Dezember 2004
Viel zu spät Shabbat Shalom
uceda, 00:35h
und der schwierigsten aller Fragen: Was schenk ich der Katz zu Chanukka?
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Antisemitismusbekämpfung
uceda, 00:31h
made in Germany. Das geht so:
1. Studie wird erstellt
2. Ergebnisse werden präsentiert. Alles wird schlimmer.
3. Paul Spiegel beklagt die Untätigkeit in Politik und Gesellschaft.
4. Joschka Fischer stimmt ihm zu.
5. Angela Merkel stimmt ihm zu, Edmund Stoiber ist derweil in Garmisch bei den Gebirgsjägern, würde aber im Grunde genommen auch zustimmen.
6. Otto Schily stimmt und sagt, sein Haus tut alles und geht mit grösster Härte vor.
7. Ein grüner Hinterbänkler forfert mehr Mittel für die Prävention in Schulen.
8. Man beauftragt eine weitere Studie.
Heute kam in Bielefeld wieder so eine Studie heraus, und unter den dreitausend Personen zeigte sich ein schleichender Wandel ab, der mit genau abgewogenen Fragen eruiert wurde. Mein persönliches Empfinden sagt mir, dass es von Jahr zu Jahr besser wird, aber ich bin auch ein Optimist (was bekanntlich nur ein Mangel an Information ist). Allerdings sehe ich auch, dass sich diese 8 Punkte da oben nie ändern, es bleibt so. Bis zum nächsten Kongress, an dessen Ende dann feststeht, dass jetzt endlich was getan wird.
Im Ernst, wie kann man Jahr für Jahr die immer gleichen Reaktionen notieren und veröffentlichen, ohne sich dabei blöd vorzukommen?
1. Studie wird erstellt
2. Ergebnisse werden präsentiert. Alles wird schlimmer.
3. Paul Spiegel beklagt die Untätigkeit in Politik und Gesellschaft.
4. Joschka Fischer stimmt ihm zu.
5. Angela Merkel stimmt ihm zu, Edmund Stoiber ist derweil in Garmisch bei den Gebirgsjägern, würde aber im Grunde genommen auch zustimmen.
6. Otto Schily stimmt und sagt, sein Haus tut alles und geht mit grösster Härte vor.
7. Ein grüner Hinterbänkler forfert mehr Mittel für die Prävention in Schulen.
8. Man beauftragt eine weitere Studie.
Heute kam in Bielefeld wieder so eine Studie heraus, und unter den dreitausend Personen zeigte sich ein schleichender Wandel ab, der mit genau abgewogenen Fragen eruiert wurde. Mein persönliches Empfinden sagt mir, dass es von Jahr zu Jahr besser wird, aber ich bin auch ein Optimist (was bekanntlich nur ein Mangel an Information ist). Allerdings sehe ich auch, dass sich diese 8 Punkte da oben nie ändern, es bleibt so. Bis zum nächsten Kongress, an dessen Ende dann feststeht, dass jetzt endlich was getan wird.
Im Ernst, wie kann man Jahr für Jahr die immer gleichen Reaktionen notieren und veröffentlichen, ohne sich dabei blöd vorzukommen?
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Freitag, 3. Dezember 2004
Klasse Idee
uceda, 00:43h
Hier wäre ich sofort dabei. Da eventuell auch. Vielleicht lässt sich das eine ja mit dem anderen verbinden ;-)
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Presserat rügt Bild
uceda, 00:39h
wegen ihrer menschenverachtenden Berichte über Sibel Kekilli. Aber Hauptsache, sie drucken eine Bibel, dann sind all die tollen Bischöfe dieses Landes wieder froh und zufrieden.
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Eine virtuelle Reise
uceda, 00:36h
in die jiddische Welt gibt es hier zu bestaunen. Sehr schön gemacht vom Yivo, der Mutter aller lebenden jiddischen Kultur.
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Und schon wieder
uceda, 00:27h
hat Sharon die Krise überlebt -dafür kommt jetzt der "Menschenrechtsaktivist" (Spiegel Online) Barghuti und mischt die Wahlen in Palästina auf, weia - egal, hier keine Einmischung in die inneren Angelegenheiten der anderen.
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Donnerstag, 2. Dezember 2004
Leitkultur-Luder
uceda, 00:04h
ist ein schöner Begriff. Sollte man sich merken, braucht man bestimmt noch oft.
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Das bayerische männliche Leitkultur-Luder
uceda, 23:53h
hält für sich schon mal eine Ansprache bei der Fahrt von Berlin Tegel zum Bundestag, wo es diese Rede vortragen wird.
"Oiso, meine Hochwürden, liabe Freind, sehr geehrte Herren, äh, und Damen oiso: Der Türk als solcher, net woa, der muss sein Weib also seine Frau, se verschtengan mi scho, ned woah, oiso der Türk muss im Grunde genommen darauf achten, dass sich seine Frau an die christlich-abendlichen, also westlichen Moralvorstellungen und an unsere Leitkultur hält. Der Türke muss, wenn er in dieser Gesellschaft leben will,darauf achten, dass die Türkin auf gar keinen Fall ja nie nicht mit Schleier herumrennt, weil da verstehen wir keinen Spass, wenn die Würde des Weibsbildes, also der Frau so mit dem seine dreckaden Polacken-Füssen getreten wird. Wer des macht, der kann nach Istanbul, Karatschi oder Helsinki, aber nicht in unserer freiheitlich-liberalen Grundordnung tun, weil unsere Werte die freie Entfaltung der Frau garantiert. Und der Türk braucht auch nicht mit Turban oder Talibanhosen rumrennen in der Öffentlichkeit, die sollen sich so frei nach unseren Regeln in diesem Land verhalten, wie sie das hier dürfen, sollen und müssen!"
In diesem Moment blickt er aus dem Fenster seines BMWs und sieht das:
Er spricht weiter:
"Oiso, des dearf natürlich nicht dazu führen, dass die sich benehmen wie die Schweinigl, ned woa. Oiso, eigentlich moan I jo, dass unsere bayerische Leitkultur auch die Liberalitas vorschreibt, und do is ja scho auch recht, wenn de Weiba züchtig daher kumma. Weil wann der Türkn jetz a no nackad rumrenna, oiso na, do is a so a Schleier und a bodenlangs Hemad für die Fraun scho a in Ordnung, find i, ned woa, stellns eana nua amoi vor, wenn des die Hochwürden in Hintermöckling sehn, des brauchts doch ned, oiso, i find, dass so a Schleia ganz guat in unsere Leitkultur reinpasst ---"
Er blickt aus dem Fenster, sieht eine bauchfreie, gepiercte und tätowierte 15-jährige mit Bullterrier und Joint. Nach dem Abschwellen gewisser Organe fährt er fort:
"Ich finde im Grunde genommen ja auch, dass die Völkerverständigung unserer Leitkultur auch vom lernen vom anderen Türken abhängt, vielleicht sollten wir deshalb aus dem Iran, wo wir in Bayern ja gute Beziehungen hin haben, eine Kommission kommen lassen, die uns beim Umgang mit unserer eigenen Jugend hilft, weil was die tun, das ist ja noch weniger Leitkultur als der Türke, der wo hier sein Obst verkauft, und bei dem es sowas nicht gäbe, da wird nämlich verschleiert, und das ist auch gut so, ned war."
Und morgen wird er gleich in aller Früh bei der Monika anrufen und einen neuen multikulturellen, bachnabelverhüllenden Ministeriumserlass anleiern.
"Oiso, meine Hochwürden, liabe Freind, sehr geehrte Herren, äh, und Damen oiso: Der Türk als solcher, net woa, der muss sein Weib also seine Frau, se verschtengan mi scho, ned woah, oiso der Türk muss im Grunde genommen darauf achten, dass sich seine Frau an die christlich-abendlichen, also westlichen Moralvorstellungen und an unsere Leitkultur hält. Der Türke muss, wenn er in dieser Gesellschaft leben will,darauf achten, dass die Türkin auf gar keinen Fall ja nie nicht mit Schleier herumrennt, weil da verstehen wir keinen Spass, wenn die Würde des Weibsbildes, also der Frau so mit dem seine dreckaden Polacken-Füssen getreten wird. Wer des macht, der kann nach Istanbul, Karatschi oder Helsinki, aber nicht in unserer freiheitlich-liberalen Grundordnung tun, weil unsere Werte die freie Entfaltung der Frau garantiert. Und der Türk braucht auch nicht mit Turban oder Talibanhosen rumrennen in der Öffentlichkeit, die sollen sich so frei nach unseren Regeln in diesem Land verhalten, wie sie das hier dürfen, sollen und müssen!"
In diesem Moment blickt er aus dem Fenster seines BMWs und sieht das:
Er spricht weiter:
"Oiso, des dearf natürlich nicht dazu führen, dass die sich benehmen wie die Schweinigl, ned woa. Oiso, eigentlich moan I jo, dass unsere bayerische Leitkultur auch die Liberalitas vorschreibt, und do is ja scho auch recht, wenn de Weiba züchtig daher kumma. Weil wann der Türkn jetz a no nackad rumrenna, oiso na, do is a so a Schleier und a bodenlangs Hemad für die Fraun scho a in Ordnung, find i, ned woa, stellns eana nua amoi vor, wenn des die Hochwürden in Hintermöckling sehn, des brauchts doch ned, oiso, i find, dass so a Schleia ganz guat in unsere Leitkultur reinpasst ---"
Er blickt aus dem Fenster, sieht eine bauchfreie, gepiercte und tätowierte 15-jährige mit Bullterrier und Joint. Nach dem Abschwellen gewisser Organe fährt er fort:
"Ich finde im Grunde genommen ja auch, dass die Völkerverständigung unserer Leitkultur auch vom lernen vom anderen Türken abhängt, vielleicht sollten wir deshalb aus dem Iran, wo wir in Bayern ja gute Beziehungen hin haben, eine Kommission kommen lassen, die uns beim Umgang mit unserer eigenen Jugend hilft, weil was die tun, das ist ja noch weniger Leitkultur als der Türke, der wo hier sein Obst verkauft, und bei dem es sowas nicht gäbe, da wird nämlich verschleiert, und das ist auch gut so, ned war."
Und morgen wird er gleich in aller Früh bei der Monika anrufen und einen neuen multikulturellen, bachnabelverhüllenden Ministeriumserlass anleiern.
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Der eine alte Mann
uceda, 23:21h
ist schon antiquarisch.
Der andere alte Mann hat gerade seine Koalition versenkt und muss nun sein politisches Werk bei der Arbeiterpartei verramschen. Man kann nur hoffen, dass Shimon Peres nicht so doof ist und sich auf den befürchteten Deal mit den Ultraorthodoxen einlässt - Sharon scheint manchen vielleicht als der Komperativ von Schlimm, aber Schas ist der Superlativ: Doktrinär, sektenhft, korrupt, im Kern antidemokratisch.
Der andere alte Mann hat gerade seine Koalition versenkt und muss nun sein politisches Werk bei der Arbeiterpartei verramschen. Man kann nur hoffen, dass Shimon Peres nicht so doof ist und sich auf den befürchteten Deal mit den Ultraorthodoxen einlässt - Sharon scheint manchen vielleicht als der Komperativ von Schlimm, aber Schas ist der Superlativ: Doktrinär, sektenhft, korrupt, im Kern antidemokratisch.
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Dienstag, 30. November 2004
Nach jüdischen Vermächtnissen:
uceda, 23:47h
Kochs sonstige Vermächtnisse - hach, das schenkt man dem Hessen zu Nikolaus: Einen Gerichtstermin, wo er die Schuld an dem Parteispendenskandal abstreitet und sie den Angeklagten aufhalst - und:
Ein schwarzbraunes Haselnuss-Vermächtnis! Hans-Jürgen Irmer, seines Zeichens CDU-Abgeordneter, verbreitet in dem Werbeblättchen seiner Heimat seine "Standpunkte", die sogar seinen Fraktionskollegen etwas sehr heikel erscheinen. Deshalb soll ihm laut Spiegel ein Maulkorb verpasst werden - das heisst, man darf rechtsaussen sein, denken, abstimmen - nur schreiben sollte mannicht darüber, wenn man in der CDU sein ruhigen Hinterbankposten behalten will.
Und wo bleibt da der sonst so grossmäulige, linke Frankfurter AStA? He?
Ein schwarzbraunes Haselnuss-Vermächtnis! Hans-Jürgen Irmer, seines Zeichens CDU-Abgeordneter, verbreitet in dem Werbeblättchen seiner Heimat seine "Standpunkte", die sogar seinen Fraktionskollegen etwas sehr heikel erscheinen. Deshalb soll ihm laut Spiegel ein Maulkorb verpasst werden - das heisst, man darf rechtsaussen sein, denken, abstimmen - nur schreiben sollte mannicht darüber, wenn man in der CDU sein ruhigen Hinterbankposten behalten will.
Und wo bleibt da der sonst so grossmäulige, linke Frankfurter AStA? He?
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Es ist wieder soweit
uceda, 22:40h
Die Invasion der Rotröcke hat begonnen. Inzwischen, weil ich in Berlin bin und die ja brutal kulturlos in Ermangelung eigener offen für andere Kulturen sind, auch in der US-Variante mit Gnomen und Rentierzeugs. Und weil es hier kaum Nadelhölzer gibt, werden auch noch Lämpchennetzte um die kahlen Laubbäume geschlungen.
Ob es in Mexiko auch Kakteen mit Chr ... Chri ... na so Baumkugeln halt gibt? Aus einem Kaktus einen Chanukka-Leuchter machen ist leicht, aber aktusnadeln behängen? Aua, fast so schmerzhaft wie manche christliche Heiligenerzählung...wäre vielleicht was für die Weihnachtsausgabe vom Dschungelcamp mit Bibel-Dieckmann.
Wie auch immer, es ist Zeit, Schluss zu machen mit der Toleranz gegenüber der Mehrheitskultur und diesen komischen, sex- und exzessfreien Pseudofesten. Zumindest in den USA, wo es jetzt "Miraculous Jewbelation, the most extreme Hanukkah beer ever created" gibt. Am 7. Dezember, dem ersten Chanukka-Tag, ist in Washington D.C. das grosse Wetttrinken des jüdischen Chanukka-gebräus gegen das christliche Weihnachtsgesöff, muslimischer Weihnachts-Cai ist mangels Existenz nicht am Start. Contact John Snellgrove (john@saint-ex.com, 001-202-265-7839) for pricing and details.
Ob es in Mexiko auch Kakteen mit Chr ... Chri ... na so Baumkugeln halt gibt? Aus einem Kaktus einen Chanukka-Leuchter machen ist leicht, aber aktusnadeln behängen? Aua, fast so schmerzhaft wie manche christliche Heiligenerzählung...wäre vielleicht was für die Weihnachtsausgabe vom Dschungelcamp mit Bibel-Dieckmann.
Wie auch immer, es ist Zeit, Schluss zu machen mit der Toleranz gegenüber der Mehrheitskultur und diesen komischen, sex- und exzessfreien Pseudofesten. Zumindest in den USA, wo es jetzt "Miraculous Jewbelation, the most extreme Hanukkah beer ever created" gibt. Am 7. Dezember, dem ersten Chanukka-Tag, ist in Washington D.C. das grosse Wetttrinken des jüdischen Chanukka-gebräus gegen das christliche Weihnachtsgesöff, muslimischer Weihnachts-Cai ist mangels Existenz nicht am Start. Contact John Snellgrove (john@saint-ex.com, 001-202-265-7839) for pricing and details.
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Montag, 29. November 2004
Auf diesen Stelen
uceda, 21:41h
haben sich Arbeiter verewigt, die stolz waren, hier, an dieser Stelle mitbauen zu dürfen. Sie wollten mehr als nur ein Gebäude hinstellen, sondern auch diese Welt vielleicht ein wenig klüger machen.
Dummerweise haben sie am Besucherzentrum der "Topographie des Terrors" mitgebaut. Das, was davon bislang entstand, wird ab Donnerstag dieser Woche abgerissen. 13 Millionen Kosten bislang; eine Neuauschreibung des Projekts allein wird nochmal ein paar Millionen kosten; der Abriss schlägt mit 160.000 Euro zu Buche.
Man müsste mal sehr genau schauen, welcher der Gedenkfunktionäre und politische Kranzabwerfer dafür verantwortlich ist. Solche Leute sollten konsequent für ihr Versagen bei derartigen Projekten ausgeschlossen werden. Es geht nicht um ihre Privatinteressen, ihr arrogantes Ego oder ihre politischen Ziele, es geht um ein Thema, das ohne jeden Zweifel wichtig ist. Aber wie soll man das jemandem erklären, der die Verschwendung der Verantwortlichen sieht, von denen keiner zahlen muss? Was hat die Verschwenduing von Steuergeldern mit Gedenken zu tun, mit Erinnerung, mit Lehren aus der Geschichte?
Es ist einfach nur ein erbärmliches Versagen. Wenn sie es nicht auf die Reihe kriegen, sollen sie einfach mal die Klappe halten. Dann machen sie wenigstens nichts kaputt. Mit dem Abriss dieser Stelen verabschiedet sich die Berliner Republik aus der Erinnerung in Richtung dreiste Farce. Eine teure, geschmacklose Farce, bei der ich jeden verstehen kann, der dabei das kalte Kotzen kriegt.
Dummerweise haben sie am Besucherzentrum der "Topographie des Terrors" mitgebaut. Das, was davon bislang entstand, wird ab Donnerstag dieser Woche abgerissen. 13 Millionen Kosten bislang; eine Neuauschreibung des Projekts allein wird nochmal ein paar Millionen kosten; der Abriss schlägt mit 160.000 Euro zu Buche.
Man müsste mal sehr genau schauen, welcher der Gedenkfunktionäre und politische Kranzabwerfer dafür verantwortlich ist. Solche Leute sollten konsequent für ihr Versagen bei derartigen Projekten ausgeschlossen werden. Es geht nicht um ihre Privatinteressen, ihr arrogantes Ego oder ihre politischen Ziele, es geht um ein Thema, das ohne jeden Zweifel wichtig ist. Aber wie soll man das jemandem erklären, der die Verschwendung der Verantwortlichen sieht, von denen keiner zahlen muss? Was hat die Verschwenduing von Steuergeldern mit Gedenken zu tun, mit Erinnerung, mit Lehren aus der Geschichte?
Es ist einfach nur ein erbärmliches Versagen. Wenn sie es nicht auf die Reihe kriegen, sollen sie einfach mal die Klappe halten. Dann machen sie wenigstens nichts kaputt. Mit dem Abriss dieser Stelen verabschiedet sich die Berliner Republik aus der Erinnerung in Richtung dreiste Farce. Eine teure, geschmacklose Farce, bei der ich jeden verstehen kann, der dabei das kalte Kotzen kriegt.
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Wie lange
uceda, 21:25h
schreibe ich jetzt eigentlich schon, dass Sharons Regierung am Ende ist? Sehr lang. Und wieder mal hat er alles Misstrauensanträge wegen Streit in der Opposition überlebt. Jetzt stellt sich auch noch die säkulare Shinui-Partei gegen ihn, wegen Deals mit den Ultraorthodoxen.
Wenn ich schreibe, dass er das übersteht, derbröselt es ihn ja vielleicht diesmal.
Wenn ich schreibe, dass er das übersteht, derbröselt es ihn ja vielleicht diesmal.
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Montag, 29. November 2004
Typische jüdische Geschichte
uceda, 00:58h
Schwer gebeugt schleppt sich der Jude durch die düsteren, regennassen Strassen, vorbei an wenigen beleuchteten Fenstern - und wenn, dann sind die erleuchteten Symbole des anderen Glaubens darin zu sehen. Doch heute achtet er sie nicht, kein böses Wort über Papst oder Bischof kommt über seine Lippen, denn er hat an einer schweren Last zu tragen. Er hat sie sich m Vormittag selbst aufgebürdet, als er unter nebelverhangenem Himmel seinen Geschäften mit einem anderen Nichtchristen nachging. Ja, er hat viel zu tragen, nein, er ist nicht der Nikolaus mit dem Sack, er ist auch nicht Django mit dem Sarg und dem Maschinengewehr, nein, er ist Uceda mit der schwarzen Kiste. In seiner bescheidenen Hütte entzündet er den grossen Kronleuchter, lässt sich stöhnend auf den rund 120 Jahre alten, aber perfekt erhaltenen Bidjar-Teppich fallen, und öffnet die Kiste, die die Ursache seines Leides ist, und siehe:
Er braucht eine verdammt gute Ausrede, um seinen Eltern zu erklären, wieso er verdammt nochmal schon wieder 3 Pfund Silberbesteck von Berlins Flohmärkten anschleppt. Wenn das mit der Plünderung so weiter geht, werden sie ihn als "der jüdische Hunne" bezeichnen. Denn es ist ja nicht so, dass der Familienverbund auf der Brennsuppen dahergeschwommen ist, wie man in Bayern sagt - wozu also nochmal? Die durchaus zutreffende Behauptung, dass der Verkäufer die mexikanischen Silberpunzen nicht kannte und deshalb einen lachhaften Betrag forderte, wird es allein nicht machen. Also weicht man zwecks Ausrede auf die Religion aus, denn:
Silber spielt im Judentum eine wichtige Rolle. Es ist antiseptisch, tötet Bakterien, und diese Eigenschaft scheint das Körnchen Wissenschaft zu sein, das in vielen Regeln steckt. So ist der Sederteller an Pessach, einem traditionell extremer Reinheit verpflichteten Fest, oft aus Silber (Nur hab ich schon einen entsprechenden Silberteller, hilft also nicht als Ausrede). Gleiches gilt auch für die Bescher, die Ertrogdose oder auch den Thorazeiger - wo immer es eben auf besondere Reinheit ankommt. Auch Leuchter wurden und werden, wenn möglich, aus Silber gemacht; sowohl die Leuchter für den Shabbat als auch die sieben- und achtarmigen Leuchter. In der Synagoge findet Silber ebenfalls oft Verwendung; so sind die Thoraschilder meistens aus Silberblech gefertigt, und auch die Thoramäntel und -schreine glänzen hell vor Schmuck. Sogar am Fest der Demut, an Jom Kippur sind silberne Verziehrungen erlaubt, denn Silber ist wie weiss, und weiss ist das Symbol für Gnade. Gold dagegen hat wegen der Geschichte mit dem goldenen Kalb (*hüstel*) einen eher schlechten Ruf. Und auch banales Silberbesteck kommt den Forderungen des Religionsgesetzes entgegen, das beim Essen möglichst grosse Sauberkeit vorschreibt.
So gesehen, könnte das der Dreh sein, die Anschaffung zu erklären - wenn es nicht ohnehin mittelfristig beschlagnahmt wird; die Argumentation reicht innerhalb weniger Wochen von: "Braucht hier kein Mensch, wir haben doch schon so viel" über "Tu es halt in den Schrank, wenn da noch Platz ist" und "Ich putze das jetzt mal" und "Ich nehme das heute Mittag" bishin zum "Warum willst Du wissen wo das Besteck ist? Du willst uns doch unser weniges Silber nicht wegnehmen?" Jüdische Mütter... aber das ist ein anderes Thema.
Er braucht eine verdammt gute Ausrede, um seinen Eltern zu erklären, wieso er verdammt nochmal schon wieder 3 Pfund Silberbesteck von Berlins Flohmärkten anschleppt. Wenn das mit der Plünderung so weiter geht, werden sie ihn als "der jüdische Hunne" bezeichnen. Denn es ist ja nicht so, dass der Familienverbund auf der Brennsuppen dahergeschwommen ist, wie man in Bayern sagt - wozu also nochmal? Die durchaus zutreffende Behauptung, dass der Verkäufer die mexikanischen Silberpunzen nicht kannte und deshalb einen lachhaften Betrag forderte, wird es allein nicht machen. Also weicht man zwecks Ausrede auf die Religion aus, denn:
Silber spielt im Judentum eine wichtige Rolle. Es ist antiseptisch, tötet Bakterien, und diese Eigenschaft scheint das Körnchen Wissenschaft zu sein, das in vielen Regeln steckt. So ist der Sederteller an Pessach, einem traditionell extremer Reinheit verpflichteten Fest, oft aus Silber (Nur hab ich schon einen entsprechenden Silberteller, hilft also nicht als Ausrede). Gleiches gilt auch für die Bescher, die Ertrogdose oder auch den Thorazeiger - wo immer es eben auf besondere Reinheit ankommt. Auch Leuchter wurden und werden, wenn möglich, aus Silber gemacht; sowohl die Leuchter für den Shabbat als auch die sieben- und achtarmigen Leuchter. In der Synagoge findet Silber ebenfalls oft Verwendung; so sind die Thoraschilder meistens aus Silberblech gefertigt, und auch die Thoramäntel und -schreine glänzen hell vor Schmuck. Sogar am Fest der Demut, an Jom Kippur sind silberne Verziehrungen erlaubt, denn Silber ist wie weiss, und weiss ist das Symbol für Gnade. Gold dagegen hat wegen der Geschichte mit dem goldenen Kalb (*hüstel*) einen eher schlechten Ruf. Und auch banales Silberbesteck kommt den Forderungen des Religionsgesetzes entgegen, das beim Essen möglichst grosse Sauberkeit vorschreibt.
So gesehen, könnte das der Dreh sein, die Anschaffung zu erklären - wenn es nicht ohnehin mittelfristig beschlagnahmt wird; die Argumentation reicht innerhalb weniger Wochen von: "Braucht hier kein Mensch, wir haben doch schon so viel" über "Tu es halt in den Schrank, wenn da noch Platz ist" und "Ich putze das jetzt mal" und "Ich nehme das heute Mittag" bishin zum "Warum willst Du wissen wo das Besteck ist? Du willst uns doch unser weniges Silber nicht wegnehmen?" Jüdische Mütter... aber das ist ein anderes Thema.
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