Montag, 29. November 2004

Auf diesen Stelen
haben sich Arbeiter verewigt, die stolz waren, hier, an dieser Stelle mitbauen zu dürfen. Sie wollten mehr als nur ein Gebäude hinstellen, sondern auch diese Welt vielleicht ein wenig klüger machen.



Dummerweise haben sie am Besucherzentrum der "Topographie des Terrors" mitgebaut. Das, was davon bislang entstand, wird ab Donnerstag dieser Woche abgerissen. 13 Millionen Kosten bislang; eine Neuauschreibung des Projekts allein wird nochmal ein paar Millionen kosten; der Abriss schlägt mit 160.000 Euro zu Buche.

Man müsste mal sehr genau schauen, welcher der Gedenkfunktionäre und politische Kranzabwerfer dafür verantwortlich ist. Solche Leute sollten konsequent für ihr Versagen bei derartigen Projekten ausgeschlossen werden. Es geht nicht um ihre Privatinteressen, ihr arrogantes Ego oder ihre politischen Ziele, es geht um ein Thema, das ohne jeden Zweifel wichtig ist. Aber wie soll man das jemandem erklären, der die Verschwendung der Verantwortlichen sieht, von denen keiner zahlen muss? Was hat die Verschwenduing von Steuergeldern mit Gedenken zu tun, mit Erinnerung, mit Lehren aus der Geschichte?

Es ist einfach nur ein erbärmliches Versagen. Wenn sie es nicht auf die Reihe kriegen, sollen sie einfach mal die Klappe halten. Dann machen sie wenigstens nichts kaputt. Mit dem Abriss dieser Stelen verabschiedet sich die Berliner Republik aus der Erinnerung in Richtung dreiste Farce. Eine teure, geschmacklose Farce, bei der ich jeden verstehen kann, der dabei das kalte Kotzen kriegt.

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