Samstag, 14. Februar 2004
Übersehene Bücher, 2. Folge
uceda, 21:29h
Wie tief in manchen Verlagen die Moral gesunken ist, sieht man am auf den Kunkel gekommenen Hause Eichborn. Arglistige Täuschung ist das erste, was einem einfällt, wenn man das Buch "Mein Vater, der Tangokönig von New York" durch hat. Titel, Cover und Waschzettel versprachen beim Ausräumen des Bücherregals mit den alten Rezis ganz andere Dinge: Eine Reise über den grossen Teich, der Blick zur Freiheitsstaue, das Ende einer "aufregenden Spurensuche" gewissermassen, und, allein schon wegen dem Titel, eine tolle Geschichte über den besagten Tango-König.
Das zumindest bekommt der kundische Depp, der nicht die Chance hat, in dieses Buch hineinzulesen und gleich zu kaufen, in der Hoffnung, dass bei Eichborn nicht Typen sitzen, die, sagen wir mal, ungeprüft Gräuel-Bücher aus dem Nachlass von Ex-Nazis drucken.
Tatsächlich ist auch das Buch von Agnesa Kadur so eine "Frau in Berlin". 2000, als Eichborn das Buch eintütete, war von Ossi-Hype noch nichts zu spüren. Deshalb wird das Tangokönig-Detail enorm aufgebauscht. während innwärtig eine weinerliche Broilerstory lauert, dass sich der Honecker gewaschen hat. Lasch, betulich und uninspiriert schreibt die Autorin ihr Leben runter, fühlt sich erkennbar immer toll und im Recht, erlebt Dinge, die jenseits der eigenen Verwandtschaft niemand interessieren werden.
Pech für den Verlag mit der Schmeissfliege: 2003 hätte man so ein Getue und Rumgefälsche nicht nötig gehabt. Da hätte das Buch ganz gut neben die Ost-Chronistinnen wie Katja Oskamp und Julia Franck gepasst, und auch qualitativ wären kaum Unterschiede aufgefallen. Vielleicht hätte es sogar ein paar weitere Rezensionen bekommen und wäre nicht sofort wieder aus den Regalen verschwunden.
Und die Beinahe-Pleitiers von Eichborn hätte nicht noch einen Titel, der die Lagerkosten nach oben treibt.
Das zumindest bekommt der kundische Depp, der nicht die Chance hat, in dieses Buch hineinzulesen und gleich zu kaufen, in der Hoffnung, dass bei Eichborn nicht Typen sitzen, die, sagen wir mal, ungeprüft Gräuel-Bücher aus dem Nachlass von Ex-Nazis drucken.
Tatsächlich ist auch das Buch von Agnesa Kadur so eine "Frau in Berlin". 2000, als Eichborn das Buch eintütete, war von Ossi-Hype noch nichts zu spüren. Deshalb wird das Tangokönig-Detail enorm aufgebauscht. während innwärtig eine weinerliche Broilerstory lauert, dass sich der Honecker gewaschen hat. Lasch, betulich und uninspiriert schreibt die Autorin ihr Leben runter, fühlt sich erkennbar immer toll und im Recht, erlebt Dinge, die jenseits der eigenen Verwandtschaft niemand interessieren werden.
Pech für den Verlag mit der Schmeissfliege: 2003 hätte man so ein Getue und Rumgefälsche nicht nötig gehabt. Da hätte das Buch ganz gut neben die Ost-Chronistinnen wie Katja Oskamp und Julia Franck gepasst, und auch qualitativ wären kaum Unterschiede aufgefallen. Vielleicht hätte es sogar ein paar weitere Rezensionen bekommen und wäre nicht sofort wieder aus den Regalen verschwunden.
Und die Beinahe-Pleitiers von Eichborn hätte nicht noch einen Titel, der die Lagerkosten nach oben treibt.
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