Montag, 30. August 2004

Müritz nochmal
Gestern Nacht um 5 war es sternenklar - aber heute früh Mittag früher Nachmittag wurde ich durch eine Kombination aus Rauschen und Tröpfeln gewrckt - also keine Synagoge heute.

Beruhigend: Es gibt eine CD mit verwendbaren O-Tönen, und es hätte auch schlimmer kommen können. Die beste Office managerin von allen war heute früh bei diesem Wetter laufen. Da bin ich doch glücklich, mit meinem Lotterleben.

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Sonntag, 29. August 2004

Hardcore Herbst
mit leicht winterlichen Anklängen, da draussen. Das ist schlecht. Eigentlich stand morgen eine Spritztour an die Müritz auf dem Programm (richtig, Wahren an der Müritz, ist ne fette Cill-out-Zone...). In Röbel, am anderen Ufer, gibt es eine frisch restaurierte Synagoge, und als die letzten Donnerstag vorgestellt wurde, hatte ich wegen andere Projekte keine Zeit. Dabei hätte es damsls so schön ausgesehen:



Klingt alles ganz nett, was die machen, es soll auch schöne Bausubstanz geben, aber 200 Kilometer über ostdeutsche Landstrassen im Regen? Puh...

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Dienstag, 24. August 2004

Unerwartete Folgen
Meine Lieblinge-Rabbinesse ist wieder da! (Rabbinerin klingt irgendwie streng und doof, also Rabbinesse, und immer hoffen, dass sie kein Blog liest, und dieses schon gleich gar nicht) Jedenfalls ist sie nach Monaten in Israel wieder in Deutschland. Und hat Probleme, Deutsch zu sprechen, wie das nun mal so ist, wenn man mopnatelang nur aglutinierende Sprachen von sich gegeben hat. Zumindest hat sie diesen komischen harten Klang in der Stimme, der Neuhebräisch noch etwas unfreundlicher klingen lässt, als Norddeutsch.

Bevor die abgeflogen ist, haben wir länger darüber gesprochen, was für ein Buch man mal über die Juden/jüdische Themen in Deutschland oder den Umgang mit Juden in Deutschland schreiben müsste. Für mich war diese Sache mit dem AStA in Frankfurt ein Auslöser zu sagen, dass da was draufgesetzt werden muss. Jetzt wird´s ernst: Nächsten Sonntag treffen wir uns und hecken Pläne aus. Sie hat einen Verlag und eine Idee, ich habe eine niederträchtige Idee und kenne einen Verleger, den ich noch rumkriegen muss, sich darauf einzulassen.

Vielleicht schaffen wir es ja, parallel auf den Markt zu kommen. Oder es zusammen zu schreiben. Mal schaun, welche Ideen sie hat. Dreist muss es sein, zersetzend und kinnladenklappend. Nebenbei wird sie kochen, ihre Kater werden versuchen, das Essen von der Pfanne zu klauen, und ich bringe den Wein mit.

Ausserdem hat sie zu den jihen Feiertagen nach nach Frankfurt eingeladen. Da kann ich ja gleich Ekel-AStA dort tätig ist, und dass sie jede Anfrage von denen besser in den Müll kippen. Sollte man an den hohen Feiertagen zwar nicht tun, aber der Zweck heiligt, und a soi weiter.

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Montag, 23. August 2004

Ubu-Land
"Es geschieht in Polen, also nirgendwo", schreibt Alfred Jarry im Vorwort zu könig Ubu. Seltsam, immer wenn ich an Polen dachte, musste ich an dieses Stück denken, vielleicht auch, weil eine meiner früheren Freundinnen darin mal die ordinäre, geile Mutter Ubu spielte, ausfüllte, zum Platzen brachte.



Jetzt war ich also in Polen. Und ich habe sie sehr vermisst, die Mutter Ubu, um mich mit ihr zwischen all den Stoppelfeldern zu wälzen, in tiefen Seen, bei obszönen Gartenzwergoutlets, hinter zerfallenden Militärbauten, in billigen Bordellen und immer wieder auf diesen wollüstigen Hügeln, die was ganz anderes sind als das platte Land bei Berlin. Auch insofern: Das Österreich Berlins. König Ubu will am Ende ja auch zurück nach Polen.

Beim Heimfahren die Frankfurter Allee runter hilft Jazz der 40er Jahre und die Vorstellung, in einem B-24 Bomber beim Zielanflug zu sitzen...

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Musikbeschaffung
unsere Achillesferse - nie genug CDs im Schrank, immer zu spät die Musik besorgt, was auch gar nicht anders geht, weil die Musik auf die Themen abgestellt ist, und Redaktionsschluss ist bei uns erst um 9 Uhr morgens - aber jetzt gibt es eine neue Quelle für alles, was Nahöstlich klingen soll. Netterweise kann man auch als .ram vorhören.

Die Suche bei einschlägigen *ahem* Internetprojekten ohne Namen von Interpreten war bislang eher schwierig, insofern ist das wirklich eine feine Sache.

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Freitag, 20. August 2004

Shabbat shalom, Restsommer.
Ob ich es wohl nächste Woche raus schaffen werde? Eigentlich muss ich die Sendung vorbereiten, mit so *sexy* Themen wie Hartz IV und die Juden, Bücher über die roaring 20ies, noch 2 Bücher lesen, und dann noch all die fachfremden Dinge.

Gestern überkam mich Abends der absurde Wunsch, einen Motorroller in metallicgrün zu kaufen - eventuell meldet sich da die vorgezogene Midlife-Crisis, eventuell auch nur das schlechte, hedonistische Vorbild meiner Office Managerin, die sich auch sowas zugelegt hat. Ist 400 Euro für eine leicht ramponierte, ansonsten aber fahrtüchtige Vespa Sfera mit 49 ccm eigentlich zuviel?

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Donnerstag, 19. August 2004

Erfolgreich mit jüdischem Selbsthass Teil 2
Yo man da Ali G. is doing a biiig tsunaamiii on da tele screens ova in da USA. Sacha Baron Cohen ist als kasachischer Reporter Borat in eine Bar im US-Bundesstaat Arizona gegangen und hat die dort rumsitzenden Typen dazu gebracht, mit ihm folgendes Liedchen anzustimmen:

In my country there is problem. / And that problem is the Jew / They take everybody’s money / They never give it back. [...] Throw the Jew down the well! / So my country can be free — / You must grab him by his horns / Then we have a big party.

Und was passiert? Statt sich die Idioten vorzuknöpfen, die bei sowas mitgrölen, prügelt die Anti Defamation League ADL (die letztes Jahr noch Berlusconi ausgezeichnet hat) auf Ali G. ein. Oh, was sind sie doch besorgt. Was soll man denn tun? Die braunen Typen einfach in ihrem Loch sitzen lassen und so tun, als gäbe es sowas nicht? Keine Defamation durch nicht hinschauen? Sehe ich nicht, gibt es nicht? Hatten wir das nicht schon mal?

Die Lobby der Barbetreiber dagegen meint, Ali G. habe einen "funny" Teil der Aufnahme nicht gezeigt - mit Strophen über das Rausschmeissen des Essens, das die Frau von Borat gekocht hat, sei die Stimmung erst aufgeheizt worden.

Jetzt die spannenden Fragen: Wann steigen die Feministinnen in den Ring? Und trauen sich die feigen Deutschen, das auch zu bringen? Vermutlich werden sie die PC-Handbremse ziehen...

Übrigens, look at the link: Das Jewish Journal, das das Gesülze der ADL gross auswalzt, verwendet ein Bild, in dem Ali G. angeblich als Borat zu sehen ist. Jede Wette, dass die noch nie die Ali G. Show gesehen haben.

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Mittwoch, 18. August 2004

Juden auf Wanderschaft
ist ein Buch von Joseph Roth; nicht mein Lieblingsbuch, das ist "Hotel Savoy", aber Wanderschaft war das, was ich eigentlich vor hatte, zusammen mit einem Laptop, keinem Internet und drei Büchern.

Aber dann war da gestern noch eine überraschende Nachtschicht nach einem guten Essen bis um 5, und am nächsten Mittag dann: Regen. Nein, so nicht. Dann noch einen Tag warten, und dann morgen los. Vielleicht Warschau, statt Krakau. Wäre angebracht, for the good old times.



Und dann in einer Bar mit einer Frau treffen, die Jagd auf die "Vertriebenen"-Funktionäre macht. Was über diese ostpreussische Witzgesellschaft schreiben. Wenn die immer noch Krieg wollen, können sie ihn kriegen. Drecksbande.

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Montag, 16. August 2004

DC3
sie fliegt und fliegt und fliegt...



An Bord des Nachfolgers, einer DC4, ist meine Grossmutter nach dem Krieg nach Amerika geflogen, hat sich dort umgeschaut, fand das alles nicht so recht nach ihrem Geschmack, kam mit einer DC4 wieder zurück, wäre bei Paris beinahe abgestürzt, und blieb dann in Deutschland.

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Samstag, 14. August 2004

Kurzurlaub
So was nennt man wohl Milestone, was wir hier am Freitag geschafft haben. Und weg, bis dann der Medienrummel losgeht.



Ich freue mich schon auf die verblüfften Gesichter, wenn sie hören, dass dieses nicht totzukriegende Ding schon wieder dem Tod von der Schippe gesprungen ist, mit einem doppelten Rittberger und strahlendem Lächeln. Naja, fast. Es war nicht leicht, aber unsereins hat nur das Maul zu halten, weil die Alten lange vor uns ganz andere Probleme hatten, dagegen waren unsere Luxusschwierigkeiten nicht erwähnenswert, und werden auch bald vergessen sein.

Nächste Woche ist noch Ruhe, und da werde ich vielleicht mal kurz verschwinden. 3 Möglichkeiten stehen zur Auswahl:

1. In Kühlungsborn Nazibauten anpinke knipsen und in der Ostsee baden

2. Mal wieder in die Altmark fahren und mich durch die dortigen Obstspezialitäten fressen (Kirschkuchen! Rabarberkuchen! Apfelkuchen! Birnenkuchen!)

3. Nach Polen in Richtung Krakau fahren, wo ich bislang noch nicht war, und mich dort ebenfalls durch die Spezialitäten fressen.

Krakau soll sehr nett sein, meinte mal eine ziemlich rechtsradikale Bekannte, die erst zum Umdenken anfing, als ich ihr nach 4 Monaten Bekanntschaft BlablaundJudenhabenzuvielEinfluss sagte, dass Juden auch ganz anders sein können als Teilnehmer an der Weltverschwörung. So wie ich gerade, ihr gegenüber am tisch beim Mittagessen. Die wurde dann später beruflich nach Polen (wo es ganz furchtbar sein musste, nach ihrem Menschenbild, alles Verbrecher) versetzt und fand es sehr schön dort, und überhaupt hat sie sich doch sehr gewandelt - Reisen bildet.

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