Freitag, 31. Dezember 2004
Frohes 2005 nach der gewöhnlichen Zeitrechnung
uceda, 19:54h
für alle, die nach dieser Zeitrechnung leben - und letztlich ist doch die Hauptsache, dass es einen Grund zum Feiern gibt.
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Donnerstag, 30. Dezember 2004
Shabbat Shalom ohne Messias-Fragen
uceda, 23:44h
wobei ich schon zugeben muss, dass mich die Debatte überrascht - ich dachte eigentlich (ganz neuitral und nicht wertend), dass das Christentum und sein Messiasglaube jenseits einiger Hardcore-People kaum mehr Ernst genommen wird ... halt so, wie das auch mit der ägyptischen Religion, dem Baalskult, dem iranischen Feuerkult, den Manichäern, den Urchristen und so vielen anderen Kulten ergangen ist, deren Untergang das jüdische Volk zu betrachten die Ehre hatte.
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Freitag, 24. Dezember 2004
Bye Berlin
uceda, 01:01h
Büro ist zu, aufgeräumt, alle sind schon in Urlaub, und ich gehe jetzt auch in Richtung Heimat, auch bekannt als Bayerische Aliya, weil Schnauze voll und so.
Kann jemand solange schon mal berlin sauber machen? Danke.
Kann jemand solange schon mal berlin sauber machen? Danke.
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Mittwoch, 22. Dezember 2004
So. Jetzt isses passiert.
uceda, 03:33h
So einen Blogeintrag wie den da unten kann man wundervoll hinknallen. Dauert keine halbe Stunde. Aber 7500 Zeichen zum gleichen Thema, rausrecherchieren, 15 Jahre zurück an die Anfänge gehen, hier noch was und da noch eine Anekdote vom weissrussischen Atomphysiker, der sich in einer süddeutschen Gemeinde vom Rabbiner anhören musste, dass Darwins Evolutionstheorie mit dem 1.Buch Moses nicht vereinbar und deshalb falsch ist - das alles hat jetzt 2 Tage gefresen. Noch dazu, wenn sich alle 2 Stunden was Neues ergibt. Deshalb gab es hier zwei tage keine Updates.
Eine Sache noch: Die Bundesregierung hat in der Frage der Nneuregelungen der Zuwanderung separat mit Liberalen und Zentralrat gesprochen. Für die Liberalen gab es im Entwurf die Erlaubnmis, selbst mit ihren Gemeinden Leute ins Land holen zu dürfen. Prompt fand der liberale Rabbiner Walter Homolka, sonst eher ein wandelndes Konfliktpotenzial, den Plan vertretbar. Die deutsche Politik ist auf dem Weg, Juden gegen Ju - äh, sagen wir besser Konvertiten auszuspielen. Für ein klein wenig Geltung und eine Schlappe für den Zentralrat tut eben so mancher so manches. Und die Ultras, die sowieso in Mea Shearim alles besser finden, werden sicher auch begeistert sein, wenn es wieder mehr Einwanderung nach israel gibt. Und die Russen, die frägt doch eh keiner.
Schön ist das alles wirklich nicht, auch wenn die Politik jetzt wieder zurück rudert. Am Ende werden sie sich durchsetzen, und Homolka wird zu allem ja und Amen sagen. Vorrauseilender Kadavergehorsam wird bald ein Business Modell für aufstrebende jüdische Funktionäre sein - und ich wünsche mir den alten Bubis zurück. Der hatte noch die nötige Durchschlagskraft. In jede Richtung.
Eine Sache noch: Die Bundesregierung hat in der Frage der Nneuregelungen der Zuwanderung separat mit Liberalen und Zentralrat gesprochen. Für die Liberalen gab es im Entwurf die Erlaubnmis, selbst mit ihren Gemeinden Leute ins Land holen zu dürfen. Prompt fand der liberale Rabbiner Walter Homolka, sonst eher ein wandelndes Konfliktpotenzial, den Plan vertretbar. Die deutsche Politik ist auf dem Weg, Juden gegen Ju - äh, sagen wir besser Konvertiten auszuspielen. Für ein klein wenig Geltung und eine Schlappe für den Zentralrat tut eben so mancher so manches. Und die Ultras, die sowieso in Mea Shearim alles besser finden, werden sicher auch begeistert sein, wenn es wieder mehr Einwanderung nach israel gibt. Und die Russen, die frägt doch eh keiner.
Schön ist das alles wirklich nicht, auch wenn die Politik jetzt wieder zurück rudert. Am Ende werden sie sich durchsetzen, und Homolka wird zu allem ja und Amen sagen. Vorrauseilender Kadavergehorsam wird bald ein Business Modell für aufstrebende jüdische Funktionäre sein - und ich wünsche mir den alten Bubis zurück. Der hatte noch die nötige Durchschlagskraft. In jede Richtung.
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Freitag, 17. Dezember 2004
Shabbat shalom ohne Missverständnisse
uceda, 23:48h
wie in diesem Kommentar, was die Funktion der Geldwechsler im Tempel rund um die christliche Zeitenwende betrifft: Natürlich sind die Wechsler dank der Christenbibel übel beleumundet. Und es gab gute Gründe für Sekten wie die Christen, sie zu hassen; schliesslich symbolisierten die Wechsler ein aufgeschlossenes, weltoffenes Judentum, was den Eiferern nicht gefallen konnte. Christus beispielsweise soll durchaus korrekt nach jüdischem Glauben betont haben, dass er nur für die Juden der Messias ist, nicht aber für die anderen Völker. So jemand muss die Wechsler hassen.
Denn diese Wechsler waren keine schmierigen Geldumtauscher, die ihre Kunden betrogen. Ganz im Gegenteil! Die Juden profitierten im besonderem Masse vom Eroberungszug Alexander des Grossen. Ab dem 4. Jahrhundert wurden die Juden ein der führendes Handelsvolk, mit Niederlassungen im gesamten Mittelmeerraum. Nun braucht jeder vernünftige Handel entweder Geld oder Geldersatz. Geld hiess damals Edelmetall, was für den Besitzer erhebliche Risiken für Leib und Leben mit sich brachte; Piraterie war damals ein einträgliches Geschäft.
Nun sind im Judentum 2 Dinge zu bedenken: Einerseits sind auch Gelehrte gehalten, einen Brotberuf wie den des Händlers auszuüben. Zum anderen war der Tempel in Jerusalem das religiöse Zentrum schlechthin, zu dem alle Gelehrten enge Beziehungen unterhielten. Und hier kam den Juden eine grandiose Idee: Statt mit Geld über das Meer zu reisen, konnte man sich bei den bekannten Gelehrten in den Kolonien oder im Tempel Schriftstücke ausfertigen lassen, mit denen man reisen konnte. Da stand dann in etwa auf Hebräisch drin: Der Tempelpriester Jochanaan bittet seinen alten Freund, den Lehrer Petachia in Alexandria, dem Händler Moshe 200 Goldstücke auszuzahlen. Moshe hatte das Geld zuvor in Jerusalem hinterlegt, und musste sich keine Sorgen machen: Ein Pirat hätte mit dem Schriftstück nichts anfangen können. Wenn Moshe dann in Alexandria seine Geschäfte getätigt hatte, konnte er dort wiederum sein Geld gegen ein Schreiben deponieren und es sich in Jerusalem ausbezahlen lassen.
Die angeblichen Wechsler sind also keine Schurken, sondern Personen, die dem in der Thora ausdrücklich als gut bezeichneten Handel unterstützten; der Tempel war eine Art Bank, für die damalige Zeit extrem sicher, und finanzierte seinen Betrieb über die Spenden, oder soll man sagen die Zinsen der Händler. Ohne dieses System wären die Juden weniger erfolgreich gewesen, sie wären Hinterwäldler geblieben, wie es die Urchristen sein wollten. Die Wechsler sorgten dafür, dass mit dem Handel neue Ideen und Philosophien in das Land kamen; bezeichnenderweise haben Strömungen wie die Stoa und Zynismus eines Aristipp von Cyrene auch im Judentum ihre Entsprechungen.
Als dann der Tempel zerstört wurde, war das System schon so stark, dass es auch ohne die Zentrale überleben konnte. Man tauschte sich eben zwischen den Gemeinden aus. Wichtig wurde das erst, als das römische Reich unterging und die Wirtschaft in Europa zusammenbrach. Es waren die einzig und allein Juden, die im frühen Mittelalter den Handel zwischen Orient und Okzident aufrechterhielten; mit dem System, das ein gewisser Christus gerne beseitigt hätte. Und es dauerte gut 800 Jahre, von 400 bis 1200 nach der christlichen Zeitrechnung, bis die Christen ansatzweise etwas ähnliches auf die Reihe brachten.
Kurz gesagt: Jeder, der heute mit Papiergeld oder Karte zahlt und nur ungern versuchen möchte, seine Brötchen beim Bäcker gegen einen selbstgetöpferten Becher einzutauschen, sollte froh um diese Wechsler im Tempel sein.
Denn diese Wechsler waren keine schmierigen Geldumtauscher, die ihre Kunden betrogen. Ganz im Gegenteil! Die Juden profitierten im besonderem Masse vom Eroberungszug Alexander des Grossen. Ab dem 4. Jahrhundert wurden die Juden ein der führendes Handelsvolk, mit Niederlassungen im gesamten Mittelmeerraum. Nun braucht jeder vernünftige Handel entweder Geld oder Geldersatz. Geld hiess damals Edelmetall, was für den Besitzer erhebliche Risiken für Leib und Leben mit sich brachte; Piraterie war damals ein einträgliches Geschäft.
Nun sind im Judentum 2 Dinge zu bedenken: Einerseits sind auch Gelehrte gehalten, einen Brotberuf wie den des Händlers auszuüben. Zum anderen war der Tempel in Jerusalem das religiöse Zentrum schlechthin, zu dem alle Gelehrten enge Beziehungen unterhielten. Und hier kam den Juden eine grandiose Idee: Statt mit Geld über das Meer zu reisen, konnte man sich bei den bekannten Gelehrten in den Kolonien oder im Tempel Schriftstücke ausfertigen lassen, mit denen man reisen konnte. Da stand dann in etwa auf Hebräisch drin: Der Tempelpriester Jochanaan bittet seinen alten Freund, den Lehrer Petachia in Alexandria, dem Händler Moshe 200 Goldstücke auszuzahlen. Moshe hatte das Geld zuvor in Jerusalem hinterlegt, und musste sich keine Sorgen machen: Ein Pirat hätte mit dem Schriftstück nichts anfangen können. Wenn Moshe dann in Alexandria seine Geschäfte getätigt hatte, konnte er dort wiederum sein Geld gegen ein Schreiben deponieren und es sich in Jerusalem ausbezahlen lassen.
Die angeblichen Wechsler sind also keine Schurken, sondern Personen, die dem in der Thora ausdrücklich als gut bezeichneten Handel unterstützten; der Tempel war eine Art Bank, für die damalige Zeit extrem sicher, und finanzierte seinen Betrieb über die Spenden, oder soll man sagen die Zinsen der Händler. Ohne dieses System wären die Juden weniger erfolgreich gewesen, sie wären Hinterwäldler geblieben, wie es die Urchristen sein wollten. Die Wechsler sorgten dafür, dass mit dem Handel neue Ideen und Philosophien in das Land kamen; bezeichnenderweise haben Strömungen wie die Stoa und Zynismus eines Aristipp von Cyrene auch im Judentum ihre Entsprechungen.
Als dann der Tempel zerstört wurde, war das System schon so stark, dass es auch ohne die Zentrale überleben konnte. Man tauschte sich eben zwischen den Gemeinden aus. Wichtig wurde das erst, als das römische Reich unterging und die Wirtschaft in Europa zusammenbrach. Es waren die einzig und allein Juden, die im frühen Mittelalter den Handel zwischen Orient und Okzident aufrechterhielten; mit dem System, das ein gewisser Christus gerne beseitigt hätte. Und es dauerte gut 800 Jahre, von 400 bis 1200 nach der christlichen Zeitrechnung, bis die Christen ansatzweise etwas ähnliches auf die Reihe brachten.
Kurz gesagt: Jeder, der heute mit Papiergeld oder Karte zahlt und nur ungern versuchen möchte, seine Brötchen beim Bäcker gegen einen selbstgetöpferten Becher einzutauschen, sollte froh um diese Wechsler im Tempel sein.
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Sonntag, 12. Dezember 2004
Are we hotter or notter?
uceda, 22:43h
Heute ankässlich unserer letzten Sendung nach allgemein gültiger Jahresberechnung mal ein Vergleich zwischen Chuzpe und unseren Nachfolgern, den Radiofreunden. Das also sind die Radiofreunde, Spezialisten für alternativen Pop, mit vielen CDs im Koffer und in etwas ausserplanmässiger Besetzung:
Und das nun sind wir selbst in der üblichen Besetzung, Spezialisten für ätherisiertes Judentum, noch hochgedopt vom Fakt, dass es diesmal doch richtig fertig wurde, keine Fehler drinnen waren, im Hintergrund auf dem Thinkpad in wavelab, und ach, überhaupt,Radio macht glücklich.
Also, are we hotter or notter?
Immerhin habe ich es heute morgen geschafft, alls 90 Teile der Sendung in Echtzeit, also weniger als einer Stunde zu montieren. Nachher qualmte der Thinkpad, aber es hat geklappt.
Disclaimer: Infantiles Teenie-Posting, ich weiss, aber so bin ich nun mal nach einer durchgearbeiteten Nacht.
Und das nun sind wir selbst in der üblichen Besetzung, Spezialisten für ätherisiertes Judentum, noch hochgedopt vom Fakt, dass es diesmal doch richtig fertig wurde, keine Fehler drinnen waren, im Hintergrund auf dem Thinkpad in wavelab, und ach, überhaupt,Radio macht glücklich.
Also, are we hotter or notter?
Immerhin habe ich es heute morgen geschafft, alls 90 Teile der Sendung in Echtzeit, also weniger als einer Stunde zu montieren. Nachher qualmte der Thinkpad, aber es hat geklappt.
Disclaimer: Infantiles Teenie-Posting, ich weiss, aber so bin ich nun mal nach einer durchgearbeiteten Nacht.
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Donnerstag, 9. Dezember 2004
Das kenn ich doch:
uceda, 23:45h
Das hier ist uns in grauester Vorzeit auch schon mal passiert - allerdings ist die damalige Moderatorin schon seit Jahren nicht mehr dabei. Wobei, es war nicht privat, oder auf Papier, sondern On Air, mitten in der Sendung, von der man glücklicherweise ohnehin schon den ein oder anderen Ausrutscher gewohnt ist: Bodenluft-Raketen gegen den Weihnachtsmann, beispielsweise, Ho ho ho! Oder ein Deathmatch gegen Judas Makkabäus...
Also, das war so: Da macht man einen Beitrag über Konzentrationslager, und dieses eine Mal ist die Sendung nicht vorproduziert, sonder live - auf dem Zettel steht KZ-Wärter, und dann liest sie, laut und deutlich:
KFZ-Wärter.
Nein, es ist bei genauem Überlegen nicht lustig, aber in der Situation überlegt keiner, sondern lacht noch hintendrein. Shit happens. Kann passieren.
Also, das war so: Da macht man einen Beitrag über Konzentrationslager, und dieses eine Mal ist die Sendung nicht vorproduziert, sonder live - auf dem Zettel steht KZ-Wärter, und dann liest sie, laut und deutlich:
KFZ-Wärter.
Nein, es ist bei genauem Überlegen nicht lustig, aber in der Situation überlegt keiner, sondern lacht noch hintendrein. Shit happens. Kann passieren.
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Samstag, 4. Dezember 2004
Manchmal bin ich sehr froh,
uceda, 20:18h
dass es auch noch diese Seite meines Lebens gibt. Es gibt etliche andere, manche sind nicht immer schön, konfliktfrei oder auch nur angenehm. Aber das ist alles Äusserlich, es ist selbstgewählt. Mitleid ist überflüssig, es wäre leicht, es zu ändern. Manchmal wird es nur etwas viel, und dann ist es sehr schön, auf diese Seite/Site zu entwischen, wo man die Tür zuschlagen kann, und draussen kläffen sie vergeblich rum.
Manchmal nervt das Judentum. Oft ist es aber auch wie, naja, Wellness-Urlaub, oder wie ein Tag am Meer. Es wird immer da sein, es ist eine sichere Konstante im Leben, und man kann immer dahin zurückkehren.
Nicht heute Abend. Heute Abend treffe ich mich mit einer wunderbaren Frau, die hier noch ein paar Grade fremder ist als ich, und sich, denke ich, auch so fühlt. Randgruppen unter sich. Schön und spannend.
Manchmal nervt das Judentum. Oft ist es aber auch wie, naja, Wellness-Urlaub, oder wie ein Tag am Meer. Es wird immer da sein, es ist eine sichere Konstante im Leben, und man kann immer dahin zurückkehren.
Nicht heute Abend. Heute Abend treffe ich mich mit einer wunderbaren Frau, die hier noch ein paar Grade fremder ist als ich, und sich, denke ich, auch so fühlt. Randgruppen unter sich. Schön und spannend.
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Samstag, 4. Dezember 2004
Viel zu spät Shabbat Shalom
uceda, 00:35h
und der schwierigsten aller Fragen: Was schenk ich der Katz zu Chanukka?
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Freitag, 26. November 2004
Statt Shabbat Shalom:
uceda, 18:54h
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!
Shit. Ich muss. Bäh.
Shit. Ich muss. Bäh.
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