Sonntag, 6. Juni 2004

Wie die Karnickel.
Letztes Jahr war es den Ultraorthodoxen in Jerusalem gelungen, die Wahl zum Bürgermeisteramt zu gewinnen. Einer der Ihren ist jetzt der Entscheidungsträger über Jerusalem - und enttäuscht sein Wahlvolk. Bitter. Denn während bei uns in Altötting christliche Extremisten den Umzug verhinderten, hatte der Jerusalemer Bürgermeister ein Einsehen und genehmigte die Demonstration. Fast 10.000 Besucher verwandelten gestern Jerusalem in eine gigantische Party Zone.

Da blieb den Ultraorthodoxen noch das Fluchen übrig: Ein Rabbiner einer extremen Sekte gab zu Protokoll, die Teilnehmer am Christopher Street Day würden als Karnickel wiedergeboren werden.

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Freitag, 4. Juni 2004

Jagdszenen aus Israel
Witzige Vorstellung, wie jetzt der Likud-Block verzweifelt nach dem Tourismusminister sucht, der sich abgesetzt hat, um seiner Entlassung zu entgehen. Nachdem der Typ ein Freund der Siedler ist, hat er sich vielleicht Richtung Palästina abgesetzt - und könnte da vielleicht sogar politisches Asyl beantragen :-)

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Donnerstag, 3. Juni 2004

Sieh an: CIA-Boss Tenet geht.
Rumsfeld noch nicht. Noch.

Wir spielen diesmal trotzdem das Finale für die Oval Office Guys: Ch-Checkit Out von den Beastie Boys. Die haben extra ihre neue Platte vorverlegt, damit es vor den Wahlen schon rumms und die anderen vom Feld macht.

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Freitag, 28. Mai 2004

Ex-Mauer
früher auch bekannt als eiserner Vorhang



zwischen Wedding und Treptow.

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Auch eine Melvin-Lasky-Ironie
ist, dass bei Google News nur 4 Nachrufe aus den USA zu finden sind - aber gut ein Dutzend aus Deutschland.

Wenigstens ist die New York Times darunter - könnte man meinen, wenn man nicht weiss, dass die NYT 1966 aufdeckte, dass Lansky Geld vom CIA bekam, was den Ruf seiner Zeitungen vernichtete.

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Berliner Legenden
Es ist einer dieser komischen Zufälle, wenn gleich zwei Symbolfiguren, und noch dazu die jüdischen Symbolfiguren des Kalten Krieges in Berlin innerhalb von einer Woche sterben.

Gestorben ist der Photograph Henry Ries s.A., der das bekannteste Bild der Berliner Blockade geschossen hat: Ein Rosinenbomber bei der Landung, dem menschen auf einem Trmmerhaufen zusehen.

Gestorben ist auch Melvin Lasky s.A., der von 1948 bis 1958 das antikommunistische Magazin Der Monat herausgegeben hat, eine von der Linken und der DDR gehasste Plattform für Leute, die vom Kommunismus abgefallen war. Ulbricht sagte einmal, Lasky hätte den kalten Krieg erst angezettelt. Vielleicht nicht ganz falsch - der Monat wurde von der CIA mitfinanziert.

Und ich muss zwei Nachrufe schreiben. Von Berlin aus. Feels strange, actually.

Update: Ein Nachruf geschrieben. Dabei ist mir eingefallen, dass ein US-Nazi, den ich mal so an die Wand geschrieben habe, dass er heute noch quietscht, Lasky als sein grosses Vorbild bezeichnete. Dabei, wenn man ehrlich sein will, starb Lasky als verbitterter Kritiker des heutigen Journalismus, in dessen nachlässiger Sprache er einen Anschlag auf unsere Kultur sah. Eigentlich wollte er drei Bände einer fundamentalen Journalismuskritik vorlegen, aber schon der erste Band von 2000 wurde von der Kritik schlecht aufgenommen, nach dem Motto, was will der alte Trottel vom CIA denn noch.

Ich vermute mal, dass Lasky nicht wusste, was ein Blog ist. Ich bin mir aber sicher, dass er Blogs hassen würde. Wahrscheinlich würde er auch den Nachruf hassen, weil man ihm anmerkt, dass seine korrekte Sprache und die langen Sätze nicht den Stil wiedergeben, den der Autor bevorzugt.

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Mittwoch, 26. Mai 2004

Na na na
man kann´s auch übertreiben: Amnesty tut sich selbst keinen Gefallen, wenn sie behaupten, der "Krieg gegen den Terror" der USA sei "der schlimmste Angriff auf Menschenrechte und internationale Vereinbarungen seit einem halben Jahrhundert."

An den Verbrechen und Toten im Irak und Afghanistan gibt es nichts zu beschönigen, aber das letzte halbe Jahrhundert hat weitaus Übleres gesehen: Ruanda, Tschetschenien, Indonesien, Chinas Agressionen gegen Vietnam und Tibet, Kambodscha, und und und. Jeder jordanische Provinzknast dürfte nach dem schwarzen September mehr Menschenrechtsverletzungen erlebt haben, als alle Gefangenenlager der Amerikaner im Irak zusammen.

Offenbar ist Amnesty die knallige Schlagzeile in diesen aufgewühlten Zeiten wichtiger, als seriöse Berichterstattung - die per se sicher mehr wirken würde als dieses Geschrei.

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Dienstag, 25. Mai 2004

neue Erkenntnis
Aha.



So sieht es also aus, wenn ein israelischer Postbote nicht in der Lage ist, eine englische Adresse zu lesen und das ganze zurückschickt, nicht ohne dass vorher nochmal jemand reingeschaut hat, was zum Teufel das Ding da eigentlich ist.

Und dafür haben sie 7 Wochen gebraucht.

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Sonntag, 23. Mai 2004

Road Block
in Berlin Mitte. Sie verlassen den War-against-Terror-freien Sektor. Die Dinger sehen überall auf der Welt gleich aus. Beton, schnell zusammengebaut, provisorisch, auch wenn sie jetzt schon monatelang rumstehen. Egal ob Jericho, Berlin, Frankfurt, New York oder Istanbul.



Das sind so die Bilder, an die ich mich auch nach hundert mal daran vorbeifahren nicht gewöhnen kann.

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KKK - start to pray
Auch eine Methode, den Ku Klux Klan von der Uni fernzuhalten: Rausschmeissen und vor Gericht darauf klagen, dass sie eine terroristische Vereinigung sind. Und nicht die netten Rassisten von Nebenan, die nur ein wenig Redefreiheit wollen.

Man darf gespannt sein.

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