Mittwoch, 2. März 2005

Der Mann, der Eichmann zur Strecke brachte
Der Nazijäger Peter Malkin ist tot. Sein lesenswertes Buch "Ich jagte Eichmann" über die Arbeit des Mossad ist bei Piper erhältlich, unter der ISBN-Nummer 3492118062

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Samstag, 26. Februar 2005

Nächster Anschlag
War zu erwarten. Was ebenfalls zu erwarten war, war die fehlende Bereitschaft der üblichen Verdächtigen, sich eine Rakete dafür einzufangen. Kein Bekenntnis, kein Jubel, Schweigen und "Wir waren´s nicht" bei Hamas & Co..

BTW, erinnert sich noch jemand an den Aufschrei, als die Israelis Scheich Jassin umbrachten? Das sei das Ende jedes Friesensprozesses, hiess es von den deutschen Medien. Es wird dadurch kein Jota schöner oder angenehmer, aber ich wage zu behaupten, dass die Hamas mit Jassin heute nicht so kleinlaut wäre.

Nein, schön ist das genze Thema nicht. Nein, ich finde gezielte Tötungen auch nicht ok. Man macht damit ein furchtbares Fass auf. Oder eben zu, sagt die andere Seite. Ich weiss nicht, wer recht hat. Ich sehe nur, was ist. Ich mag es nicht, aber vielleicht mag ich es lieber als das, was ansonsten wäre.

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Dienstag, 22. Februar 2005

Syrien will sich aus dem Libanon zurückziehen?
Echt? Mit Truppen? Mit Truppen und Geheimdienst? Vielleicht sogar die Unterstützung an diverse Terrorgruppen und Mafia-Clans einstellen?

Glaub ich erst, wenn ich es sehe. Es gibt einen einfachen Grund, warum Syrien das eigentlich nicht tun kann: Der Libanon wird mittelfristig das wirtschaftlich erfolgreichste Land des nahen Ostens neben Israel sein. Und Syrien braucht Geld.

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Samstag, 19. Februar 2005

Homegrown Verschwörungstheorien
Oh je, die Siedler kochen und köcheln: Kochen, weil sie den Gaza-Streifen räumen müsen, und köcheln, weil der Tag der Entscheidung immer näher rückt. Da ist es natürlich gut, eine Verschwörungstheroie gegen das Böse (in ihren Augen lustigerweise Areil Sharon und seine Regierung) in petto zu haben:

Demzufolge wären die israelischen Polizisten allein schon vom Training so traumatisiert, dass die regierung nichtjüdische Polizisten zur Räumung der Siedlungen einsetzen will. Ausserdem sollen den Siedlerinnen ihre Kinder entrissen werden, um sie zu zwingen, die Siedlungen zu verlassen... Da plant nicht zufällig jemand eine Dolchstosslegende, oder?

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Freitag, 18. Februar 2005

Shabbat Shalom für den Vater,
nicht aber für denSohn und seinen Ungeist: Ariel Sharon ist mal wieder davongekommen (wie oft eigentlich noch?). Der israelische generalstaatsanwalt wird nicht gegen ihn wegen unerlaubter Parteienfinanzierung im Wahlkampf Anklage erheben.

Angeklagt wird aber der Soendenbeschaffer, Sharons Sohn Omri, und das nicht zu knapp. Somit ist es ein Freispruch 2. Klasse für Shaon - die Art der Geldbeschaffung ist in den Augen der Staatsanwaltschaft illegal, aber der Wahlsieg mit den Geldern nicht.

Erinnert stark an die jüdischen Vermächtnisse von Roland, dem braune-Suppen-Koch.

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Mittwoch, 16. Februar 2005

Fabelhaft
Langsam pendelt sich das Leben wieder bei 4+x Stunden Schlaf ein, dank ergiebiger Arbeit an: Anti Defamation League. World Jewish Congress American Jewish Committee, American Academy, Claims Conference - wer denkt, dass die Deutschen Vereinsmeier sind, kennt die jüdischen Vereinsmeyrs noch nicht, man fasst es nicht. Und alle zugeknöpft wie die Austern, kein Ton, keine Reue, auch bei den schlimmsten Versagern, und da gab es einige. Parallel zum Irakkrieg meinten manche, den Rumsfeld machen zu müssen, mit - zu Recht - wenig Erfolg bei der deutschen Regierung, die sich auch nicht mehr in jedes Shofarhorn jagen lässt.

Wie auch immer, 9000 Zeichen fertig und abgeschickt, und dann 2 Tage Privatleben, mit einem sehr schönen Höhepunklt, nein, zwei Höhepunkten gestern Nacht, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, und dann heute ein alter Bekannter bis um drei Uhr Nachmittag. Ich torkelte gerade zu meinem Auto zurück, als ich diese kleine Frau sah, die meinte - fabelhaft - da klingelte mein Telefon



Auf der anderen Seite jemand, der sich um mein Wohlergehen sorgt. Ob ich es schon gehört hätte, Explosion im Iran, Atomanlage, pass auf dich auf, und so weiter.

Ich sah die kleine Frau an, hörte weiter den Mutmassungen zu, dass das wohl "unsere" gewesen sind, was ich bestreiten möchte, denn unsere sind die Bundeswehr, er aber meinte die Israelis. Unsere also machen das, weil wer könnte das sonst. Fabelhaft, dachte ich mir, dann sind wieder eine Woche lang den ganzen Tag die Polizei 20 Mann hoch im Viertel, die Dealer hier müssen uns hassen. Fabelhaft. Echt toll. Können die nicht erst mal Frieden machen, bevor sie den nächsten Krieg, und so? Fa-bel-haft.

Und jetzt war da gar nichts. Weder bei den Iranern, noch bei den unseren. Angeblich gab es noch nicht mal eine Explosion im Iran, und für das Masssaker vorgestern im Libanon waren wohl doch eher die Syrer verantwortlich. Na, dann ist ja alles in Ordnung soweit. Fabelhaft, kleine Frau.

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Freitag, 4. Februar 2005

Entsiedlungs-Blues
1982 musste Avi Farhan schon mal gehen. Damals lebte er auf dem Sinai, bis dann die Israelis die dortigen Siedlungen räumten. Avi Farhan hatte damals keine andere Wahl, als die Entscheidung der Likud-Regierung unter Begin zu akzeptieren. Nur ging er danach nicht nach Israel, sondern als einer der ersten Siedler in den gaza-Streifen. Und der soll jetzt unter der grossen Koalition unter Sharon geräumt werden. Avi Farhan hat wieder keine Wahl. In seiner Siedlung Elei Sinai haben viele bereits die Umsiedlung akzeptiert und die staatlichen Beihilfen akzeptiert. Farhan nicht.

Denn Farhan will im Gaza-Streifen bleiben. Nach eigenen Aussagen hat er jetzt die Schnauze voll genug von der Regierung der Israelis. Dann bleibt er lieber unter palästinensischer Herrschaft, aber nochmal umziehen kommt nicht in Frage.

Was sich im ersten Moment wie das Genörgel eines alten Spinners liest, könnte dennoch ein paar Fragen aufwerfen. Zum Beispiel: Was würde die Autonomiebehörde machen, wenn einzelne Siedler tatsächlich bleiben wollten und den palästinensischen Staat als den ihren betrachten? Was, wenn sie ernsthaft bleiben wollen? Würde man sie lassen?Oder sie vor den Augen der Weltöffentlichkeit vertreiben, während man ansonsten vom Zusammenleben spricht?

Das Thema ist brisant, weil der Gazastreifen eine enorme historische Bedeutung hat: Hier waren Juden während der letzten beiden Jahrtausende dauerhaft sesshaft, hier gab es eine jüdische Tradition, die erst durch den Unabhängigkeitskrieg unterbrochen wurde. Und diese Tradition war davor lange Zeit gut und friedlich. Was also, wenn Avi Farhan und andere dauerhaft bleiben wollen?

Kann sein, dass man sich den Namen merken sollte..

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Sonntag, 30. Januar 2005

Ephraim Kishon,
der in Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt populärste israelische Satiriker mitÜbersetzungen in 37 Sprachen, ist im Alter von 80 Jahren gestorben. Herzinfarkt. Die Geschichte vom grünen Draht, mit dem in Israel alles zusammengebunden wird, war meine erste Begegnung mit israelischer Literatur, und ich fand es sehr nett, weil mein Vater auch dazu neigte, Probleme zu gründrahteln.

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Sonntag, 30. Januar 2005

Antisemitische Übergriffe mal ganz anders
Nämlich in Israel. Wir hatten vor etwa einem Jahr mal einen Beitrag über den Judenhass russischer Einwanderer in Israel. Das fanden einige sehr strange; wieso um alles in der Welt sollte es solche Aggressionen geben? Die Antwort war, 2/3 der Zuwanderer nach Israel sind wohl eher keine Juden, kommen auch wirtschaftlichen Gründen und fühlen sich eher nicht wirklich akzeptiert. Es gab damals schon etliche Schmierereien, Drohungen und Rangeleien.

Aber ein Überfall auf eine Religionsschule mit baseballschlägern - das ist doch eine andere Qualität.Vielleicht sollten die Israelis mal grundsätzlich den Zionismus überdenken, und sich nicht mehr allein an den Zahlen der Zuwanderung aufhängen. Weil sowas sollte ja eigentlich in Israel laut Herzl nicht mehr passieren - übrigens auch nicht unbedingt ultraorthodoxe Religionsschulen, aber das ist ein anderes Kapitel.

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Mittwoch, 26. Januar 2005

Hamas jetzt?
Die Hamas will ich Streichorchester der PLO mit(arsch)geigen, um das mal drastisch zu sagen. Man sei zu einem begrenzten Waffenstillstand eventuell bereit, mal wieder.

Was wurde eigentlich aus der ganzen Kriegsrethorik als Scheich Jassin liquidiert wurde? War da nicht von den Toren der Hölle die Rede? Und jetzt kneifen sie den Schwanz ein, wollen in der PLO mitschnabeln - echt arm. Die Hamas konzentriert sich auf das Kerngeschäft: Macht in Palästina. Na dann. Das kann ja heiter werden.

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