Sonntag, 12. Februar 2006

Darf ich mal was sagen?
Jetzt, nachdem das Gerede um die Mohammed-Karikaturen in den normalen Medien vorbei ist - schliesslich haben der Spiegel und andere ihre reisserischen Nummern unters Volk gebracht - melden sich gerade in Europa eine Reihe von Leuten zu Wort, die sich vielleicht "liberal", "aufgklärt" und "prowestlich" nennen, aber anhand ihrer Vita problemlos im klassischen rechts-links-Schema am rechten Rand zu verorten sind. Das gefällt denen nicht, ich mache es trotzdem.

Ich habe auch einen guten Grund. Denn deren Argumente - Kapitulation vor "den" Muslimen, Aufgabe "der" westlichen Prinzipien, Niederlage "der" Aufklärung, Scheitern "der" Integration klingen so vertraut, so altbekannt, so ekelhaft nach dem, was zwischen 1800 und 1933 an Argumenten gegen die jüdische Assimilation vorgetragen wurde. Man vergisst diesen "intellektuellen" Antisemitismus gerne, der sich problemlos an den deutschen Geisteshelden festmachen liesse. Ob nun Goethe, Hegel, Fichte oder Richard Wagner bis hin zum Staatsrechtler Carl Schmitt - sie alle haben diese Debatte mit genau diesen Argumenten schon mal vorgelebt. Man redet heutzutage lieber über Hitler, den Stürmer und Vernichtungslager, weil die diese Debatte in ihrem Höhepunkt, teilweise auch, zugegeben, in ihrer Pervertierung abbilden, aber das darf nicht den Blick auf die Vordenker verstellen, die zu ihrer Zeit den Einfluss hatten, den heutigentags die konservativen Medien und ihre rechtslastigen Ausleger gerne hätten. Ich erspare der Leserschaft jetzt Namen, aber wer die Blogbemühungen der Zeit, des Tagesspiegels und der Welt kennt, weiss wovon ich rede.

Ich möchte da niemanden gleichsetzen, zumal es die heutigen Vordenker keinesfalls mt den oben genannten Vorläufern aufnehmen können - ein gekaufter Kopist amerikanischer Neocon-Thesen ist immer noch meilenweit von einem von Zweifeln zerfressenen, unsicheren Fichte oder einem scharfsinnigen Hegel entfernt. Aber was wir hinter dem Geschrei sehen, ist eine Verzerrung der Realität, die so vertraut ist, dass es mir persönlich den Magen zusammenkrampft - ohne dass es eine Übertreibung wäre. Es kotzt mich an.

Denn dahinter sehen wir ein Bild des Muslims, der genauso böse, abstossend und inkampatibel zu "uns" gezeichnet wird, wie es mit den Juden während der gesamten Haskala (die innerjüdische Aufklärung) und der Assimilation gemacht wurde. Diese Angriffe negieren völlig die Umwälzungen und Veränderungen in der Welt, die sich in den letzten 60 Jahren ereignet haben. Weite Teile der arabischen Welt wurden im Eiltempo in eine Entwicklung gepresst, die in Europa nicht ohne zwei Weltkriege und einige Völkermorde und Vernichtung bestimmter Gruppen abging. Angesichts der enormen Veränderungen und der - hierzulande unvorstellbaren - sozialen Verwerfungen muss man den Muslimen zugestehen, dass sie das alles vergleichsweise gut überstanden haben. Das macht keine Hisbollah, keine Hamas, keinen afghanischen Warlord, keinen syrischen Folterer und keinen al-Quaida-Ausbilder auch nur einen Jota besser. Aber "die" Muslime sind einen weiten Weg in kurzer Zeit gegangen. Das sollte man im Westen zur Kenntnis nehmen. Und mal Reiseberichte aus dem osmanischen Reich um 1900 lesen, danach versteht man vielleicht den Sprung vom, europäisch gesagt, hohen Mittelalter in die globale Jetztzeit.

Und da ist es enorm kontraproduktiv, wenn jetzt die altbekannten Hasser und Hetzer, die islamophob angepinselten Rassisten beginnen, den Islam auf ein paar Sätze im Koran zu reduzieren und zu argumentieren, dass die Muslime mal wieder vor den Toren Wiens stehen. Da wird ein Schreckgespent aufgebaut, ein Popanz beschworen, die der Überprüfung in der Realität - bei allen Problemen und schrecklichen Geschichten - einfach nicht standhalten. Wenn sich einer mal die Mühe machen würde, mit wirklich gläubigen Muslimen zu reden, dann kennt man deren Probleme: Dass ihre Kinder nicht mehr in die Moschee gehen, dass sie nicht mehr beten, wie es vorgeschrieben ist, dass sie eigentlich keine Muslime mehr sind - kurz, das kennt man auch vom bayerischen Kaff und den jüdischen Gemeinden. Es gibt auch die andere Entwicklung, die sich in die Extreme flüchtet, aber das sind kleine Minderheiten, gegen die man sich wappnen muss. Es gibt viele Bereiche, in denen man Grenzen aufzeigen muss.

Aber wer den Blick auf die Extreme reduziert und alle, die es nicht tun, als "Appeaser" diffamiert, ist im Kern nichts anderes als eine Person, die die Denkschemata der christlichen, westlichen Abwehr gegen das Judentum wiederholt. Wer Fichtes System eines "Antisemitismus der Vernunft" kennt, erkennt sofort die Strukturen dieses rechten Packs. Wer das Bild des Juden in der "Gartenlaube" kennt, kennt die heutige Propaganda. Natürlich zeichnet man heute eher selten im Stil der antisemitischen Karikaturen vor 100 Jahren, aber man bringt Bilder von schreienden Extremisten. Dieser Ausschnitt der Realität ist ebenso ehrlich wie die frühere Behauptung, es würden doch tatsächlich auch solche "Kaftanjuden" mit grossen Nasen und wulstigen Lippen rumlaufen. Es ist formal richtig, innerhalb des Gedankenbildes des Hasses, aber es lügt sich an der Realität vorbei.

Was bleibt, ist der immer gleiche Kampf zwischen Verständnis und Ablehung, zwischen denen, die hassen und das rationalisieren wollen, und denen, die rational handeln. Es ist eine unvermeidliche Auseinandersetzung in einer Welt, in der man in drei Stunden von einer Kultur zur nächsten fliegen kann. Es ist ein Zweifrontenkrieg gegen die Hasser auf beiden Seiten. Aber es ist ein Krieg, den sie verlieren werden, solange die Mehrheit ihren Kopf benutzt und das Geplärre, da so alt ist wie die Dummheit, als das betrachtet, was es ist: Das, was für die Aufklärung überwunden werden muss.

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Lieber uceda, Du darfst nicht nur, ich bin Dir sehr dankbar dafür, dass Du es sagst. Ich wollte ja auch schon so oft, aber ich fürchte immer, keine Worte zu finden, die es so transportieren können, wie ich es fühle - so, dass es keinen kränkt.

Um es mit meinen einfachen Worten zu sagen: Ich fühle einfach in meinem tiefsten Innern, dass ich mich auf die Seite der Menschen stellen muss. Und nicht nur ich, JEDER, der von sich behaupten will, dass er aus der Geschichte etwas gelernt hat. Ich bin der Meinung: Wer den Hass nicht erkennt, der sich gegen die Menschlichkeit wendet, hat GAR NICHTS gelernt.

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dann wäre aber auch damals wie heute die frage zu stellen, wer warum.

könnte es sein, dass sich das deutsche bürgertum, speziell, das intellektuelle deutsche bürgertum durchaus unbehaglich fühlte? da draussen waren welche, die waren nicht nur besser, die waren auch zäher als die eigenen schwiegeröhne, denen doch die posten, wie der des professors zugedacht waren.

das ist doch der hintergrund des antisemitismus der gebüldeten stände an der schwelle zum zwanzigsten jahrhundert.

ja, und da gibt heute welche in ähnlicher position, die merhken die konkurrenz jetzt schon, und versuchen eben, gegenpositionen aufzubauen und sich ihr netzwerk oder vitamin b zu schaffen. nichts neues, das funktioniert in ähnlcihen bereichen bei anderen leuten ähnlich.

bisher ist es so, dass diejenigen, die sich für links und alternativ und rotgrün halten, sich in einem recht geschützten biotop aufhalten. nämlich dem der beamten des öffentlichen dienstes, der eben nur deutschen offensteht. so bald sich da eine änderung zeigt, und sei es nur, dass die nunmehr integrierten kinder der einwanderer um diese stellen konkurrieren, wird in diesem milieu ganz schnell schluss mit multikulti sein.

dann erst werden wir erleben, was ausländerfeindlichkeit auf hohem niveau sein kann.

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Sehr besonnene und kluge Worte, lieber uceda. Danke.
Cem

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Nein, Nicht besonnen. Stinksauer. Am liebsten würde ich für das Geschmeiss ein spätes Zitat von Nietzsche bringen, aber das würde mich auch zum Extremisten machen. Und davon gibt´s schon zu viele.

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Für die jenigen Muslime, die zwischen den beiden Welten leben, deren Kopf dem Westen zugewendet ist, deren Herz im Osten schlägt, ist die gegenwärtige Atmosphäre unerträglich. Da sind solche Worte heilsam. Ich gebe zu, dass ich die historischen Parallelen, die du aufgezeigt hast, aus dieser Perspektive noch nicht gesehen hatte.

Das Bild des "hässlichen Muselmanen" schmerzt.

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Ach, das legt sich schnell wieder, das Medienvieh ist jetzt ja im Schnee bei Turin, da läuft jetzt wieder die alte A-Seite der Nationalismus-Platte.

Willste mal die "schönen" Verteidiger des Westens sehen?

http://www.flickr.com/photos/ennomax

Da muss ich mich schon am Riemen reissen, um keine Schleier auch für Männer zu fordern.

edit: ich ziehe daraus natürlich keine Rückschlüsse - ich verweise nur auf deren selbst zur Verfüguung gestelltes Bildmaterial.

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Wer aber meint, aus der Form des Schädels Rückschlüsse auf den darin befindlichen Geist ableiten zu können, dem soll dieser gleich eingeschlagen werden. - Herder

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Es sollte auch bedacht werden, dass die Rassenkunde einmal etablierte biologische Wissenschaft war. Die Shoah war nicht die Wahnsinnstat einiger Extremisten, sondern kam aus der Mitte der bürgerlichen Gesellschaft und richtete sich gegen aller nach der Logik damaliger Bevölkerungswissenschaft "Unbrauchbaren".

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Daran angeknüpft: Die kapitalistische Konstruktion, Menschen einen Gebrauchswert beizumessen war die Grundlage des Ganzen. WEr vom Faschismus reden will, darf vom Kapitalismus nicht schweigen, dieser Satz Adornos gilt unverändert.

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uceda, pfleg bitte mal den Link nach, man sieht nix!

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Also, bei mir geht´s.

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Denen der Angriff gilt
Es lohnt sich durchaus, einmal den Blick darauf zu werfen, was für eine Stoßrichtung die imperialistische Expansion im Augenblick hat. Auf dem letzten WTO-Gipfel ging es ja darum, die freie Verfügbarkeit von Dienstleistungen im Weltmaßstab zu etablieren, wodurch, wenn das einmal wirklich greift, im Endeffekt selbst (als ein unter vielen gewähltes Beispiel)die nordamerikanischen und europäischen Gebäudereinigungen unter Preisdruck aus Indien geraten. Tatsächlich sollen öffentliche Verwaltungen dazu gezwungen werden, entsprechende Angebote international auszuschreiben, und ebenso werden diese Bestimmungen massiv unterlaufen. Während also auf dem Reißbrett die weltweite Liberalisierung der Dienstleistungen konkrete Gestalt annimmt, regt sich der Widerstand in der politischen Realität. Die USA haben in der Vergangenheit, was von der Form des Kontinents her ja naheliegt, Südamerika lange als ihr Revolverholster behandelt, dies rächt sich nun. Der Prozess, der von Chiapas über Venezuela bis zu den dauerbesetzten (man könnte auch sagen: proletarisch enteigneten) Betrieben Argentiniens reicht, kann durchaus das Potenzial einer sozialen Revolution haben, es scheint so, dass die Imperialisten ihren Mercosur vergessen können. So, und neben solchen unmittelbar politischen Bewegungen ist ein Haupthemmnis für die weltweite kapitalistische Inwertsetzung die Subsistenz. Vormoderne, nichtaylorisierte Gesellschafteb zeichnen sich durch Rückzugsräume aus, die es den Menschen ermöglichen, sich teilweise den Zumutungen des Marktes zu entziehen. Wo immer es noch Hand-in-den-Mund-Wirtschaftsformen gibt, existieren zumindest individuell (d.h.in der Praxis meist im Klanverband organisierte) Formen der Alternative zur entfremdeten Lohnarbeit im Sinne eines Zubrots. Welche sind nun die Gesellschaften, in denen dies eine Rolle spielt? Neben Südamerika ganz stark die der islamischen Welt. Die Klassenkämpfe Lateinamerikas werden von der hiesigen Rechten eher ausgeblendet oder auf die Personen Castro-Chavez-Morales verengt, dass da ein Kontinent in Bewegung ist, will man eher nicht sehen. Im Gegensatz zu den USA, wo man mit Klischees von stinkenden Latinos in Redneck-Kreisen ganz gut Propaganda machen kann, eignet sich Lateinamerika in Deutschland nicht als Feindbild. Man hat hierzulande eher Samba-Sonne-Strandträume im Kopf. Demgegenüber ist das Feindbild Islam ganz gut massenkompatibel, und Gestalten wie Bin Laden tragen ja fleißig dazu bei, Angst zu verbreiten. Dann betrachten wir die Akteure der islamophobischen Agitation.

Statler: Wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer Universität, an der marxistische Positionen bis heute Tradition haben, selber Vertreter des radikalen Wirtschaftsliberalismus Friedmanscher Lesart und eines Geschichstrevisionismus, der uns weismachen will, ohne Arbeiterwiderstand und Klassenkämpfe hätten wir heute eine entwickeltere und wohlhabendere Gesellschaft als real vorhanden. Mir will es scheinen, der Mann hat virtuell zu kompensieren, dass er in seiner realen Umgebung mit heftigen Anfeindungen zu rechnen hätte, würde er seine Positionen lautstark und vor einem großen Auditorium vortragen.

Davids Medienkritik: Vielgelesenes und wirkungsmächtiges Blog, auf dem sehr einseitige Medienkritik im Sinne von Wolfowitz & Co betrieben wird, teilweise mit relativ geschickt gemachten Wahrheitsverfälschungen. Scheint mir ideologisch ganz unmittelbar ins Umfeld der Bush-Administration zu gehören.

Antibürokratieteam: Plattform, auf der sich FDP-Nachwuchs mit Hayek-Exegese und Agitation gegen den politischen Gegner profiliert, dies wohl eher auf Suche nach noch nicht erschlossenen politischen Futtertrögen.

Gegenstimme: Ähnliche Nische für jungsche RCDSler, die in jugendlichem Überschwang und schwadronierendem Starkdeutsch gegen alles hetzen, was sie für islamistisch oder links halten, was in einem geschichts- und theorielosen Begriffswirrwarr für sie auch zugleich faschistisch ist.

PI: Härteres Kaliber, eher ins Umfeld der Neuen Rechten einzuordnen. Kommen nicht ohne Grund mit Cowboy-Outfit daher.

Und mittenmang Broder, bei dem man den Eindruck hat, er wolle die Irgun Zvai Leumi wieder aufleben lassen sowie Miersch und Maxeiner als zum etablierten Konservatismus übergetretene ehemalige Ökolinke, die voll glüendem Renegatenhass alles in den Dreck treten, was ihnen früher wichtig war.


Wessen kapitalistische Interessen diese Leute insgesamt legitimieren/unterstützen/vertreten ist klar, nämlich die der expansivsten, aggressivsten, am wenigsten nachhaltigen Fraktionen des US-(und in zweiter Linie wohl auch des deutschen) Kapitals, Feindbild ist die islamische Welt, die mit antisemitischen Klischees imaginiert wird, aber ob die Akteure sich darüber im Klaren sind, wessen Interessen sie da warum vertreten, scheint mir eher zweifelhaft.


Und viele sind wohl einfach Mitläufer, die die Sache schlicht für hip halten.

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Vernutzbarkeit und die guten Zitate
che2001: auch wenn das Zitat von Horkheimer stammt und nicht von Adorno, so sei dem eine Erklärung beigelegt, wie solche Aussagen einzuordnen sind. Die Frankfurter Schule bezeichnet des NS richtigerweise als die negative Aufhebung des Prozesses der Aufklärung, also das zu sich kommen der Aufklärung in seiner negativsten Variante. Das ist schon ein Unterschied zum plakativen Gebrüll, wie du das Zitat missbrauchst.

che2001: ob nun etwas »glüend« ist oder gar glüht, sie mal beseite gelassen. Die Ausführungen zu den liberalen und konservativen Bloggern sind derartig unverblühmt falsch, dass sich ein Kommentar kaum lohnt. Aber wer in seinem Hass auf die USA von europäischer Expansion und Appeasement gegenüber Terrorstaaten nicht mehr sprechen möchte, dem ist schwer zu helfen. Anstatt das zu tun, was ich von seriösen Linken erwarten würde, bezugnehmend vom eigenen Nationalstaat und Kollektiv die Kritik der falschen Verhältnisse zu betreiben, rutscht hier Gesellschaftskritik auf das Niveau von Verschwörungstheorien.

Zum ganzen Text sei mir gestattet anzumerken, dass ich es für eine Verharmlosung halte, eine angebliche Islamophobie zum neuen Antisemitismus zu erklären. Diese angebliche Islamophobie, das Gerücht über den Muselmann, ist nichts neues sondern genuiner, stinknormaler Rassismus. Der Unterschied zum Antisemitismus ist aber eben schon, dass in der Haluzination der Ideologie »der Jude« immer das gefürchtete, relative Oben war. Man haluzinierte ihn als intelligenter, reicher, erfolgreicher, whatever. Während der klassische Rassismus (der u.a. auch Moslems trifft) sich den Feind als unteres, triebhaftes Wesen konstruiert. Dieses Unterschied einfach zu vergessen, bzw. zur Interessenswahrung (der Anpisse gegen angebliche Rechtsaußen-Blogger) einfach zu »übersehen« ist unangenehm unseriös aber leider Programm.

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Pardon, aber dem mag ich nun wahrlich nicht folgen, besonders nicht während des sog. bürgerlichen Antisemitismus, der als klare Abwehrhaltung gegen den Aufstieg eines jüdischen Bürgertums zu werten ist. Bitte zu lesen: Goethes Gespräche mit Meyer, Wagners Juden in der Musik etwa. Gerade das Niedere, Triebhafte ist ein fortdauernder Topos der bürgerlichen Schmähungen über den Juden als Zuhälter und Frauenschänder. Den Juden als niederen Charakter, der nur durch Unehrlichkeit zu Geld kommt, kann man im damaligen Millionenbestseller "Soll und Haben" von Gustav Freytag nachlesen, und der Hass auf arme Zuwanderer war der Kern der Wahlerfolge von Wiens Bürgermeister Karl Lueger. Ich will diesen Abschaum hier nicht auswalzen, aber der Glaube, dass der Antisemitismus allein an den Rothschilds, den Hirschs und den Ostlers festzumachen ist, ist dezidiert falsch. Insofern würde ich dringendst bitten, sich im Vorfeld mit der Geschichte des Antisemitismus auseinanderzusetzen, bevor hier derartig weitreichende und unpassende Schlussfolgerungen gezogen werden.

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@mastayoda: Nein, völlig falsch. Die Dialektik der Aufklärung bedeutet kein Zusichkommen der Aufklärung, sondern ihr Umschlagen in den Wahnsinn, sowohl im pathologischen Sinne als auch im Sinne der politischen Realität. In diesem Zusammenhang ist Antisemitismus zwangsläufiges Ergebnis einer Gesellschaft, in der taylorisierte Warenproduktion von den Menschen verinnerlicht wird. "Der unbedingte Realismus der zivilisierten Menschheit, der im Faschismus kulminiert, ist ein Spezialfall paranoischen Wahns, der die Natur entvölkert und am Ende die Völker selbst.....Die Gleichgültigkeit gegens Individuum, die in der Logik sich ausdrückt, zieht die Folgerung aus dem Wirtschaftsprozess. Es wurde zum Hemmnis der Produktion...
Gehörte im Liberalismus Individuation eines Teils der Bevölkerung zur Anpassung der Gesamtgesellschaft an den Stand der Technik, so fordert heute das Funktionieren der wirtschaftlichen Apparatur die durch Individuation unbehinderte Direktion von Massen. Die ökonomisch bestimmte Richtung der Gesamtgesellschaft, die seit je in der geistigen und körperlichen Verfassung der Menschen sich durchsetzte, läßt die Organe des Einzelnen verkümmern, die im Sinne der autonomen Entwicklung seiner Existenz wirkten. Seitdem Denken ein bloßer Sektor der Arbeitsteilung wurde, haben die Pläne deer zuständigen Experten und Führer die ihr eigenes Glück planenden Individuen überflüssig gemacht. Die Irrationalität der widwerstandslosen und emsigen Anpassung an die Realität wird für den Einzelnen vernünftiger als die Vernunft....so wurde inzwischen der ganze Mensch zum ubjekt-Objekt der Repression. Im Fortschritt der Industriegesellschaft , die doch das von ihr selbst gezeitigte Gesetz der Verelendung hinweggezaubert haben soll, wird nun der Begriff zuschanden, durch den das Ganze sich rechtfertigte: der Mensch als Person, als Träger der Vernunft. Die Dialektik der Aufklärung schlägt objektiv in den Wahnsinn um. ....Der faschistische Antisemitismus muss sein Objekt gewissermaßen erst erfinden. Die Paranoia verfolgt ihr Ziel nicht mehr auf Grund der individuellen Krankengeschichte des Verfolgers; zum gesellschaftlichen Existential geworden, muss sie es vielmehr im Verbindungszusammenhang der Kriege und Konjunkturen selbst setzen, ehe die psychologisch prädisponierten Volksgenossen als Patiernten sich innerlich und äußerlich darauf stürzen können....Nicht erst das antisemitische Ticket ist antisemitisch, sondern die Ticketmentalität überhaupt" (an anderer Stelle heißt es, hierdurch sei der Jude austauschbar geworden und könne ebenso z.B. ein Vagabund sein, der Begriff des Antisemitismus in der Kritischen Theorie bezeichnet eben eine dem Spätkapitalismus innewohnende Vorurteilsstruktur mit exterminatorischen Tendenzen, und heute ist eben u.a. "der Muslim" das der Paranoia ausgelieferte Objekt) "Die ihrer selbst mächtige, zur Gewalt werdende Aufklärung selbst vermöchte die Grenzen der Aufklärung zu durchbrechen." Horkdorno, Dialektik der Aufklärung, S. 172-186.


Man könnte dies auch in Fortentwicklung Hegelscher Positionen so sehen: Im Spätkapitalismus ist die Selbstverwirklichung in der Selbstverdinglichung so weit fortgeschritten, dass die Selbstverdinglichung zu ihrem eigenen principium movens geworden ist und alle Subjektivität verlorenging. Von ihren Wurzeln getrennt trachten die Gebannten in verzweifelter Wut danach, das ihnen Fremde zu vernichten, das sie für ihre Misere verantwortlich machen, und in einem Akt falscher Projektion machen sie Diejenigen zu Sündenböcken, die scheinbar, aber nicht wirklich mit Symbolen wahlweise der Industriegesellschaft oder des naturhaft-ursprünglichen behaftet sind. Der exterminatorische Antisemitismus ist zugleich letzte Konsequenz kapitalistischer "Rationalität": Die Verwertung der menschlichen Arbeitskraft buchstäblich bis auf die Knochen.

Die Äußerungen zu liberalen und konservativen Bloggern als unverblümt falsch abzutun, ohne im Mindesten inhaltlich auf sie einzugehen, ist natürlich höchst bequem.

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"Verschwörungstheorie" - immer ein wohlfeiles Argument, wenn jemand Ross und Reiter benennt und das Gegenüber nicht mehr weiter weiß :-)

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Diese angebliche Islamophobie, das Gerücht über den Muselmann, ist nichts neues sondern genuiner, stinknormaler Rassismus. Der Unterschied zum Antisemitismus ist aber eben schon, dass in der Haluzination der Ideologie »der Jude« immer das gefürchtete, relative Oben war. Man haluzinierte ihn als intelligenter, reicher, erfolgreicher, whatever. Während der klassische Rassismus (der u.a. auch Moslems trifft) sich den Feind als unteres, triebhaftes Wesen konstruiert. Dieses Unterschied einfach zu vergessen, bzw. zur Interessenswahrung (der Anpisse gegen angebliche Rechtsaußen-Blogger) einfach zu »übersehen« ist unangenehm unseriös aber leider Programm."
Äh Hallo? Was soll 'n das jezz? Muss ich das jezz so verstehen, dass Antisemitismus quasi Diskriminierung auf hohem Niveau iss und sich verbittet, mit 'stinknormalem Rassismus' auf eine Stufe gestellt zu werden? Sorry, ich will ja echt nich' beleidigend werden, aber diese Denke find' ich pervers. Weißt Du, was Du da tust? Du adelst die Antisemiten gegenüber den Rassisten. Tut mir leid, aber in meinen Augen ham die alle die selbe Macke. Die haben vielleicht auch ein Hirn, doch man hat es vergiftet und dadurch unbrauchbar gemacht. Und das, was Du da oben geschrieben hast, ist da imo auch nicht weit von weg.
Aber wer in seinem Hass auf die USA von europäischer Expansion und Appeasement gegenüber Terrorstaaten nicht mehr sprechen möchte, dem ist schwer zu helfen.
Und da haben wir ja auch wieder die altbekannte Pauschalisierung und damit in meinen Augen eine Variante des selben Deffekts. Ja, ich verurteile und verabscheue den Imperialismus der Bush-Regierung und ihrer Hintermänner aus Wirtschaft und Militär. Aber erstens tun das sehr viele US-Amerikanische Humanisten und Pazifisten auch (sind die eigentlich auch Anti-Amerikanisten?), zweitens ist die Handlungsweisen einer Regierung verurteilen nicht das selbe wie US-Amerikaner hassen. Aber auf eine so simple Differenzierung kommt man wohl nicht mehr, wenn man sich erst mal mit Appeasement-Theorien beschäftigt hat, wa?

btw Weisste, welche ich persönlich für die schlimmsten (weil gefährlichsten) unter den Dummen halte? Die Intelligenzbestien.

Aber lasst Euch nur nicht aufhalten. Macht nur weiter mit der wissenschaftlichen Definition von primitivem Hass. Ich schätze, bei dieser intellektuellen Hyperventilation kommt eh kaum noch einer mit ...zum Glück.

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Nun, die sich als "Intelligenzbestien" sehenden haben wohl inzwischen kapiert, dass sie mit dem Hetzen letztlich nur den plattesten Idioten helfen. Nachdem dieser ganze Disput ausgerechnet das Dümmste und Kränkeste der deutschen Blogosphäre nach vorne geschwemmt hat, müssen die, die früher der zentrale Knoten der Szene waren, jetzt kotzen ohne Ende. Sage keiner, dass es bei denen nicht auch eine Menge Eifersüchteleien gibt.

Aber da fehlt es wohl an Geschichtskenntnissen: in Zeiten der Empörung erhält immer nur der gehör, der am lautesten kreischt. Argumente zählen da nicht mehr. Und so präsentiert sich die Gruppe gerade so, wie sie tatsächlich nackt aussieht.

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Ich Amerikahasser
habe in Wirklichkeit meine Freunde in den USA und habe auch dortige politische Bewegungen unterstützt. Ich glaube allerdings nicht, dass die New African People´s Organisation, die US-Sektion der Zapatistas, das AIM, die International Socialist Organisation (ISO) oder das Wahlbündnis für Ralph Nader im Sinne unserer "Prowestlichen" sind :-)

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Das ist der beste Beitrag, den ich je zum Thema gelesen habe.

Danke.

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Uceda, so gesehen ist es vielleicht gar nicht ganz so erstrebenswert für die Moslems gesellschaftlich aufzusteigen, sich wirklich zu integrieren und zu assimilieren. Der Antisemitismus war sicher allzeit in Europa vorhanden. Pogrome gab es immer. Der reine Wahnsinn wurde es aber erst als sich zu dem Rassismus noch der gesellschaftliche Neid hinzugesellte ...

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Nein, der reine Wahnsinn entwickelte sich mit dem Sozaldarwinismus als Teil der kapitalistischen Moderne, egal, was die Juden getan hätten, es hätte ihnen nichts genützt. Die Sinti und Roma und Jenischen wie auch die Psychiatrieinsdassen wurden auch vernichtet, und die waren nicht aufgestiegen. Der projizierte Hass brauchte ein Objekt, und das Objekt der Projektion zeichnet sich dadurch aus, dass es das Geschehen durch kein aktives Handeln beeinflusst. Allenfalls eine Fülle von Waffen hätte den Bedrängten genützt, das ist die Lehre, die sowohl Israel als auch die Kurden aus dem Genozid gezogen haben.

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Che, da hast du natürlich auch Recht.
Dennoch finde ich das ein bischen einfach immer alles auf den Kapitalismus abzuschieben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Hass auch außerhalb des Kapitalismus gab, gibt und geben wird. Die Eifersucht, der Hass und der Wahnsinn lauern überall. Aber das auszuführen habe ich aber leider gerade keine Zeit. Vielleicht später ...

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Der Feudalismus hat es vorgemacht, nämlich mit der Spanischen Inquisition. Aber wir leben im Kapitalismus, was andere Zeitalter hinsichtlich Hass und Wahnsinn zustandegebracht haben, ist für uns nur noch von historischem Interesse.

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Ausgezeichnet!
Den Text kann ich auch „unterschreiben”. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich bei Internetseiten mit Dänemark-Flagge nur noch den Kopf schüttele. Man redet ja nicht der Pressefreiheit das Wort... das war wohl auch nie die ursprüngliche Absicht der Karikaturen.

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Danke.

Huch, Chajm, was ist mit Deinem Blog passiert? Am Feiertag geschlossen?

Nachtrag: nein, die URL ist bei Dir falsch: Es muss heissen http://chajmguski.blogspot.com/ statt http://chajmguski.blogpspot.com/

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Oj ja... vielen Dank für den Hinweis. Der Link war kaputt...

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Zur Gesinnung Nationalkonservativer wie PI
Dazu gibt es hier interessante Fakten: http://myblog.de/politischinkompetent/art/2890268

Bund freier Bürger, CKDF - Andreas Schneider scheint kaum eine rechte Vereinigung ausgelassen zu haben, schreibt bezeichnenderweise neben PI noch für die Junge Freiheit und das ach so "christliche" Blatt Vers 1. Hagalil hat ihn auch schon erwähnt: http://www.hagalil.com/archiv/2003/11/christen.htm

Was wir in dem Zusammenhang von "Vers 1" zu halten haben, kann man sich an 3 Fingern abzählen, denn echte Christen bieten Rechtsextremen weder Toleranz noch Forum.

Noch Fragen? Das sind schlichtweg Rechtsextreme, die sich mit der Attitüde des Philosemitismus schmücken, damit die braune Gesinnung einem nicht direkt ins Gesicht spritzt.

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Zum Palästinakonflikt
Mal anders gebürstet:

http://che2001.blogger.de/stories/386740/comment

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[quote]
Denn deren Argumente - Kapitulation vor "den" Muslimen, Aufgabe "der" westlichen Prinzipien, Niederlage "der" Aufklärung, Scheitern "der" Integration klingen so vertraut, so altbekannt, so ekelhaft nach dem, was zwischen 1800 und 1933 an Argumenten gegen die jüdische Assimilation vorgetragen wurde.
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Sie scheinen Probleme zu haben, zwischen Tätern und Opfern zu unterscheiden. Die Bevölkerung der arabisch-persischen Despotien jubelt, wenn der ihre fearless leaders von der Vernichtung UNSERES VERBÜNDETEN Israels schwadronieren.
Natürlich ist das bedrohlich. Oder glauben Sie, eine verantwortliche Weltmacht wie die USA würde es erlauben, dass Typen wie dieser VON DER BEVÖLKERUNG GEWÄHLTE Präsident des Irans Atombomben besitzt?
Da gibts natürlich einen Präventivschlag und wir werden sehen, was dann los ist.

[quote]
Weite Teile der arabischen Welt wurden im Eiltempo in eine Entwicklung gepresst, die in Europa nicht ohne zwei Weltkriege und einige Völkermorde und Vernichtung bestimmter Gruppen abging.
[/quote]
Dies scheint in Brasilien, Chile, Mexiko, China und Indien sehr gut zu funktionieren, ohne dass man massenweise Selbstmordattentäter in uns nahestehende Demokratien schickt (Israel).

Mit freundlichen Grüßen

Axel Janßen

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Dies scheint in Brasilien, Chile, Mexiko, China und Indien sehr gut zu funktionieren, ohne dass man massenweise Selbstmordattentäter in uns nahestehende Demokratien schickt

Äh - Beispiel Indien - schon mal gehört, wie Gandhi und Neru umgekommen sind? Und was war mit den Sikhs im Goldenen Tempel? Die grossen Schlachtereien in Indien vor zwei jahren zwischen Muslimen und Hindus? Oder Zapata in Mexiko? Und die dortigen Bürgerkriege? Und China? Hallo? Kulturrevolution und grosser Sprung nach vorn mit mehr als 10 Millionen Ermordeten, Weltspitzenreiter bei den Hinrichtungen? Und gab es in Chile nicht bis vor kurzem eine Militärdiktatur mit einem Putsch gegen Salvador Allende?

Und bitte: EUER VERBÜNDETER? Ach ja? Komischerweise hat Israel weitaus bessere militärische Kontakte zur muslimischen Türkei als zu Europa.

Und die Täter kenne ich durchaus in diesem Land. Das sind nicht die Millionen Muslime, die sich in der ganz überwältigenden mehrheit einen Dreck um die Demos gekümmert haben, das sind die Pauschalisierer, die plattmacher, die Dummen, die Intelligenten, die es besser wissen müssten. Auf beiden Seiten.

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Die Gewalt hat sich in diesen Ländern nach innen gerichtet. Das beängstigende an der islamischen Welt besteht darin, dass dort Attentäter nach aussen greifen und andere für die eigenen Probleme verantwortlich gemacht werden.
Die Türkei betrachte ich als NATO Mitglied und wegen mir können die in die EU.
In bestimmten Lagen können in Ländern Dinge mit sehr traurigen Nebenwirkungen wie der Pinochet-Putsch passieren. Nur hat man in der Zeit - neben wirklich übelsten Menschenrechtsverletzungen - ziemlich erfolgreiche Wirtschaftsreformen durchgeführt, deren Tradition in der Demokratie fortgeschrieben wurde. Seit 1989 ist Demokratie und ich verfolge mit großer Sympathie die umfassende Aufarbeitung der schwer vorstellbaren Greueltaten.
Wobei die Allende-Zeit aus meiner Sicht deutliche Schattenseiten hatte (unerträglich dirigistische Wirtschaftspolitik, extreme Ideologisierung, etc.).
Auch in den anderen Beispielen hat sich die Aggression weitgehend nach innen gerichtet. Ok. Es gibt Gegenbeispiele (Tibet).
Aber es gab eben nicht dieses ständige Anrennen gegen einen äußeren Feind, der im Grunde stärker ist. Und dies verhindert aus meiner Sicht die Auseinandersetzung mit den eigenen Problemen. War in Deutschland 33-45 auch nicht anders, aber ich bin Churchill-Bewunderer.

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Klare Ansage: Entweder reden wir hier Klartext. Dann sind Diktaturen keine Nebenwirkungen. Oder wir tun es nicht. Aber dann arbeite ich mit der Löschtaste. Solche Begriffe will ich in meinem Blog nicht lesen. Und der Ansatz stinkt, mit Verlaub, nach "Hitler und seine tolle Autobahn". Oder "Die Rettung des deutschen Bankwesens durch Mefo-Wechsel unter Hejo Abs"

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Die Pinochet-Diktatur ist (neben der Evren Diktatur in der Türkei und dem schmutzigen Krieg der Generäle in Argentinien) ebenso ein Kernprojekt des Friedman-Neoliberalismus gewesen, wie der Generalplan Ost Bestandteil der Ökonomie der Endlösung.

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Statler handelt
Ei gucke da: Statler und Waldorf haben Gegenstimme, Kewil und Politically Incorrect von der Blogroll gelöscht. Scheinbar wird auch dort klar, dass man sich mit bestimmten Leuten besser nicht umgibt.

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Tesssss... das war´s dann wohl mit der grossen gemeinsamen Plattform und dem Marsch zur Meinungsmacht. Würde mich aber auch ankotzen, als Vordenker der Szene von den rechtsextremen Krawallniks nach hinten durchgereicht zu werden.

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Nö, nur verschoben....
Die Links stehen unter der Überschrift "Lesenswerte Konservative", da wurden wohl einfach die Links kategorisiert...

MfG

Daniel

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Kernprojekt des Friedmann-Liberalismus ist vielleicht ein wenig verschwörungstheoretisch.
Pinochet hasste vermutlich einfach Kommunisten und hat sich dann einfach das Gegenteil ins Haus geholt. Das sind ja keine Kämpfe zwischen mythischen Mächten wie in "Krieg der Sterne" oder "Herr der Ringe". Die Ideologen sind auch dann 82 eindeutig gescheitert. Danach kam aber mit Hernan Büchi ein Mann ins Amt, der zwar zugegebenermassen ziemlich extrem ist, aber doch irgendwie eine Struktur geschaffen hat, die absolut ausbaufähig und nicht dumm war.

Zurück zum Thema: Man sollte Geschichte nicht als Kampf zwischen gut und böse/ richtig und falsch verstehen. Und das Erschrecken im Westen auf eine Menge von Aktionen im Orient ist irgendwie normal. Natürlich sollte man davor warnen, dass man jeden muslimisch aussehenden Menschen als potentiell gefährlich ansehen sollte.
Ich finde auch nicht, dass ich unbedingt verstehen müßte, was in den Köpfen der Demonstranten vorgeht.
Nur dürfte es auch klar sein, dass Amerika eine Atombombe für den Iran nicht zulassen wird. Und gewisse Fragen über bestimmte Auslegungen des Islams sind auch angebracht, ohne dass man direkt als "Rechter" abgestempelt wird.

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Kernprojekt des Friedmann-Liberalismus ist vielleicht ein wenig verschwörungstheoretisch.
Pinochet hasste vermutlich einfach Kommunisten und hat sich dann einfach das Gegenteil ins Haus geholt. Das sind ja keine Kämpfe zwischen mythischen Mächten wie in "Krieg der Sterne" oder "Herr der Ringe". Die Ideologen sind auch dann 82 eindeutig gescheitert. Danach kam aber mit Hernan Büchi ein Mann ins Amt, der zwar zugegebenermassen ziemlich extrem ist, aber doch irgendwie eine Struktur geschaffen hat, die absolut ausbaufähig und nicht dumm war.

Zurück zum Thema: Man sollte Geschichte nicht als Kampf zwischen gut und böse/ richtig und falsch verstehen. Und das Erschrecken im Westen auf eine Menge von Aktionen im Orient ist irgendwie normal. Natürlich sollte man davor warnen, dass man jeden muslimisch aussehenden Menschen als potentiell gefährlich ansehen sollte.
Ich finde auch nicht, dass ich unbedingt verstehen müßte, was in den Köpfen der Demonstranten vorgeht.
Nur dürfte es auch klar sein, dass Amerika eine Atombombe für den Iran nicht zulassen wird. Und gewisse Fragen über bestimmte Auslegungen des Islams sind auch angebracht, ohne dass man direkt als "Rechter" abgestempelt wird.

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Kernprojekt 'Arbeit macht frei' ist vielleicht ein wenig verschwörungstheoretisch. Die IG Farben hasste vermutlich einfach Kommunisten und hat sich dann einfach Juden ins Haus geholt. Die Weimarer Ideologen sind auch dann 32 eindeutig gescheitert. Danach kam aber mit Hjalmar Schacht ein Mann ins Amt, der zwar zugegebenermassen ziemlich extrem war, aber doch irgendwie eine Struktur geschaffen hat, die absolut ausbaufähig und nicht dumm war.

Zurück zum Thema: Man sollte Geschichte nicht als Kampf zwischen gut und böse/ richtig und falsch verstehen. Und das Erschrecken im Orient auf eine Menge von Aktionen im Westen ist irgendwie normal. Natürlich sollte man davor warnen, daß man jeden prowestlich aussehenden Menschen als potentiell ungefährlich ansehen sollte.
Ich finde auch nicht, daß ich unbedingt verstehen müßte, was im Kopf von Pipi-Puppen vorgeht.
Nur dürfte es auch klar sein, daß Toiletten mit spezieller Koran-Abspülvorrichtung vom Iran nicht zugelassen werden. Und gewisse Fragen über bestimmte Auslegungen der Shoa sind im Rahmen des von Mahmud Ahmadinedschad initiierten Kongresses auch angebracht, ohne dass man direkt als "Antisemit" abgestempelt wird.

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noergler, für sowas lieben wir Dich :-)

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Habe heute wieder meinen grundsätzlichen Tag
und zwar, nach Lektüre meiner eigenen Werke, hier:

http://che2001.blogger.de/stories/388172/

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Die Georg-Weerth-Gesellschaft und die Neuen Rechten
Mal wieder einige Infos über Hintergründe des neurechten Lagers und ihrer Helfershelfer, siehe: http://myblog.de/politischinkompetent/art/2907155

MfG

Daniel

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@noergler: Einfach alles so relativieren, um sein reines Weltbild zu erhalten, ist vielleicht auch nicht so wahnsinnig zielführend.
Hitler hat mehr staatliche Lenkung in die Wirtschaft eingeführt. Unter Hernán Büchi ist genau das umgekehrte geschehen. Es ist auch ein großer Irrtum zu glauben, dass Hitler etwas "gutes für die Wirtschaft getan hätte".
Die Wirtschaftspolitik des 3. Reiches erzeugte eine hohe staatliche Neuverschuldung. Chile ist heute Schuldenfrei. Und wir sprechen hier nicht über Neuverschuldung, sondern dass was bei uns die ca. 65% BIP ausmacht.
Natürlich rechtfertigt das keine Morde und Folterungen.
Es zeigt einfach nur, das Geschichte widersprüchlich ist. Und wenn man das begriffen hat, ist man weiter vom Faschismus entfernt als Sie sich das vielleicht vorstellen können.
Gerade die Linke mit ihren nicht enden wollenden pubertären Welterklärungsansätzen und Verschwörungstheorien sehe ich in einer gewissen Tradition zum 3. Reich.

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Ja ne, is klar...
alex.jansse, es ist nichts neues, dass mittlerweile die Rechten Linke zu Nazis deklarieren wollen, um sich selbst als Unschuldslämmer zu deklarieren. Folgen Sie mal dem obigen Link, dann haben Sie ein Beispiel dazu, wie die Georg-Weerth-Gesellschaf Neonazis von "Pro Köln" zur Seite sprang und gleichzeitig die Kölner Antifa mit Neonazis verglich. Billige und plumpe Augenwischerei aus dem rechten Lager. Da sie dem gleichen Schema folgen, kann ich mir ihre Verortung im politischen Spektrum sehr gut vorstellen...

MfG

Daniel

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"Gerade die Linke mit ihren nicht enden wollenden pubertären Welterklärungsansätzen und Verschwörungstheorien sehe ich in einer gewissen Tradition zum 3. Reich."
Diese Aussage finde ich nicht nur dumm sondern darüber hinaus auch ausgesprochen boshaft und zwar u.a. deswegen und deswegen.

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Ah - ein Provokateur aus Überzeugung, der Axel.

Ich bin eher gar nicht begeistert von dieser Aussage, obwohl ich von mir selbst keinesfalls behaupten kann, "die Linke" zu sein. Ich bin übrigens auch keine Plattform für Politisch Inkorrektes aka Rechtsetremes in neuer Lackierung, wenn ich das mal so sagen darf. Und ich empfinde solche Äusserungen schon ziemlich beleidigend, um da mal nur einen dezenten Begriff zu verwenden.

Insofern ist das hier die letzte Verwarnung, Axel. Es gibt genügend andere Rechtsextremisten, die Deiner Meinung sicher mehr Zustimmung entgegen bringen als ich.

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Selbstversicherung
Na, nachdem ich das lesen konnte, passen meine Erinnerungen an die Studienzeit ja gut hinein.
http://netbitch1.twoday.net/stories/1575267/comment

Und sei es nur, um sich der eigenen Wurzeln zu versichern.

@uceda: Wie krank sind eigentlich Rechsextreme, die ein JÜDISCHES Blog zu ihrer Plattform funkionalisieren wollen?

Das ist ja wie "Kinderschänder schreiben bei Emma" oder "Mafia will ihren eigenen Staatsanwalt" *vorsichhinmaulunddieaugenverdreh*

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Ich habe lediglich einen Aspekt herausgegriffen. Ich wollte damit nicht die Linke als solche diffamieren. Ich selbst bin politisch eher uninteressiert und sympathisiere in keinster Weise mit pro Köln oder ähnlichem.
Vorher habe ich bzgl. Hernán Büchi etwas gesagt, dass selbst eher liberalismus-ferne Publikationen bestätigen.
http://www.matices.de/38/halbleeresglas/
Wobei der Mann natürlich eindeutig Liberaler ist.
http://es.wikipedia.org/wiki/Hern%C3%A1n_B%C3%BCchi

"Das Ergebnis seiner Amtsführung war der Rückkehr zum wirtschaftlichen Liberalismus, der von den Chicago Boys begonnen wurde. Jedoch wesentlich kontrollierter und ohne den Dogmatismus seiner Vorgänger".
(meine Übersetzung eines Kernsatzes).
Ich les manchmal die Publikationen seines Instituts. Ist für deutsche Verhältnisse deutlich liberal.

Mich nervt nur, dass die sogenannten "blogs" - mit Ausnahme einiger im Technologie-Bereich - aus meiner Sicht zunehmend intolerant gegen divergierende Perspektiven werden.

Mein Großvater hat übrigens nach ca. 28 jähriger Mitgliedschaft ca. 1950 sein KPD Parteibuch abgegeben. Der Kreml hat auf seine Anfrage nach seinen in russischer Kriegsgefangenschaft geratene Brüder geantwortet, dass Kommunisten, die gegen die SU kämpfen das schlimmste überhaupt sind. Dabei wollten seine Brüder gar nicht in den Krieg ziehen. Sie wußten nur nicht wie sie dem entgehen konnten.

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