Dienstag, 14. Februar 2006
Die Geschichte von Etgar
uceda, 23:24h
Etgar Keret - ist das allen ein Begriff? Ein ausserordentlich feiner israelischer Schriftsteller, und gut aussehend noch dazu. Immer, wenn ein neues Buch von ihm auf Deutsch kommt, machen wir ein grösseres Interview. Klasse Typ - das Buch "Pizzeria kamikaze" ist übrigens vielleicht das beste, was seit der Staatsgründung Israels geschrieben wurde, da gibt es eine brilliante Szene zwischen einem militanten israelischen Versager, der sich aus Frust über die Armee erschossen hat, und einem palästinensichen Selbstmordattentäter in einer Bar, wo sie über die 72 Jungfrauen streiten - aber ich schweife ab.
Etgar Keret jedenfalls macht auch noch was anderes als klassische Lesereisen. In Israel liest er auch im Knast, bei den schweren Jungs. Er hat mir mal erzählt, wie schwer es ist, die von den Krimis wegzubekommen, die die anschauen. Er hat das nicht verstanden, wieso die ausgerechnet Krimis anschauen und die Polizisten für die Guten und die Verbrecher für die Schlechten halten. Die schweren Jungs sagten ihm, dass Recht und Ordnung doch super sei - und sie, Mörder, Vergewaltiger, Gewohnheitsverbrecher - sässen hier nur, weil sich die Richter geirrt hätten, ihre Anwälte Fehler gemacht haben, die Polizei eine Situation falsch verstanden hat. Aber sie selbst, sie haben ein reines Gewissen.
Und diese Erzählung ist mir heute wieder eingefallen, als ich die beschwichtigenden Worte muslimischer Prediger las, die den ganzen Ärger mit den läppischen, dummen Karikaturen angeheizt haben. Ich musste aber auch daran denken, als ich das Lamento einer islamfeindlichen, angeblichen Freundin Israels las, der man die Website wegen eines mutmasslichen Gesetzesverstosses ausgeknipst hat. Und ich musste daran beim Gejammer von ein paar notorischen rechten Spammern denken, die jetzt ihrerseits gespamt werden. Und wenn ein paar Durchgeknallte in Dänemark ihrerseits muslimische Gebäude anstecken und Friedhöfe verwüsten, dann wird auch diese rechte Schl- l- l- Person das mit ihrem Hassbriefen nicht gewollt haben.
Überall das gleiche. Jeder von denen sollte sich besser Bücher von Keret kaufen und drin lesen - und solange einfach mal die Klappe halten.
Etgar Keret jedenfalls macht auch noch was anderes als klassische Lesereisen. In Israel liest er auch im Knast, bei den schweren Jungs. Er hat mir mal erzählt, wie schwer es ist, die von den Krimis wegzubekommen, die die anschauen. Er hat das nicht verstanden, wieso die ausgerechnet Krimis anschauen und die Polizisten für die Guten und die Verbrecher für die Schlechten halten. Die schweren Jungs sagten ihm, dass Recht und Ordnung doch super sei - und sie, Mörder, Vergewaltiger, Gewohnheitsverbrecher - sässen hier nur, weil sich die Richter geirrt hätten, ihre Anwälte Fehler gemacht haben, die Polizei eine Situation falsch verstanden hat. Aber sie selbst, sie haben ein reines Gewissen.
Und diese Erzählung ist mir heute wieder eingefallen, als ich die beschwichtigenden Worte muslimischer Prediger las, die den ganzen Ärger mit den läppischen, dummen Karikaturen angeheizt haben. Ich musste aber auch daran denken, als ich das Lamento einer islamfeindlichen, angeblichen Freundin Israels las, der man die Website wegen eines mutmasslichen Gesetzesverstosses ausgeknipst hat. Und ich musste daran beim Gejammer von ein paar notorischen rechten Spammern denken, die jetzt ihrerseits gespamt werden. Und wenn ein paar Durchgeknallte in Dänemark ihrerseits muslimische Gebäude anstecken und Friedhöfe verwüsten, dann wird auch diese rechte Schl- l- l- Person das mit ihrem Hassbriefen nicht gewollt haben.
Überall das gleiche. Jeder von denen sollte sich besser Bücher von Keret kaufen und drin lesen - und solange einfach mal die Klappe halten.
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tacho,
Donnerstag, 16. Februar 2006, 01:54
Gute Idee
Gute Idee, sich das Buch mal zuzulegen. Kann es sein, daß Besprechungen auch immer mal durch die deutsche Presse gehen, oder verwechsel ich das?
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