Sonntag, 12. März 2006

Kommentar zum Sonntag
Weil sich gerade im M94,5-Forum jemand mit mangelhafter Rechtschreibung darüber beschwert hat ("Propaganda"), hier nochmal der aufgebohrte Kommentar über die EU und ihre Finanzhilfen für Palästina:

Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Ausgerechnet die US-Administration, die kein Geld für die neue palästinensische Regierung der Hamas ausgeben wird, lobt Europa für ihre Hilfsleistungen an eben jene Regierung. Die EU wird 143 Millionen Dollar – 121,5 Millionen Euro - unter anderem zur Bezahlung der palästinensischen Beamten und sonstigen Angestellten der Autonomiebehörde überweisen. Die EU, der Partner der USA für die dreckigen Jobs, mit denen sich die USA nicht abgeben wollen. Wenn das Geld nicht, wie versprochen, in den Gesundheitsbereich, sondern in Waffen geht, kriegt die EU dafür aussenpolitisch kein Lob mehr, sondern allen Ärger der Welt. Es ist also eine ganze Menge Geld für eine ganze Menge Risiko.

Auch innenpolitsich. Mich persönlich ärgert es enorm, wenn auch meine Steuern diesmal nicht nur für inkompetente Berater, Atomkommissionen und die Überfischung des Mittelmeers, sondern jetzt auch noch für diese Regierung ausgegeben wird. Es gibt zwar Anzeichen, dass die Hamas in Sachen Friedensprozess relativ schnell in die Puschen kommen wird, aber sicher ist nichts. Und es heisst noch lange nicht, dass ich die Rechnungen der Hamas zahlen will. Oder, wie davor, die Rechnung für Arafats korrupte Gefolgsleute. Nach dem Motto, die EU zahlt, und regt sich erst auf, wenn in den mit diesen Geldern gedruckte Schulbücher antisemitisch sind.

So bitte nicht mehr. Zumal die EU jetzt die Machthaber in Palästina jetzt am ausgestreckten Arm verhungern lassen kann, um es mal salopp zu sagen. Die USA zahlen nicht, die Israelis blockieren die Steuereinnahmen, die arabischen Länder unterstützen lieber mit Worten denn mit Geld. Mehr als grosse Sprüche ist auch vom Iran nicht zu erwarten. Bleiben also nur die Europäer. Wer zahlt, schafft an. Jetzt könnte man der Hamas mal deutlich sagen, was man von ihr erwartet, im Gegenzug dafür, dass man ihre Machtübernahme finanziell absichert.

Und noch was wäre gut: Eine Milestone-Finanzierung. Vorher Ziele festlegen, und nur, wenn die erreicht sind, überweisen. Ziele könnten sein: Waffen der Militanten einsammeln, Raketenbeschuss unterbinden. Der dauerhaft drohende Staatsbankrott ist sicher nicht nett, könnte aber den nicht ganz so durchgeknallten Hamasleuten helfen, ihre komplett vernagelten Extremisten in Zaum zu halten. Um ihren Ruf als soziale Einrichtung zu wahren, braucht die Hamas das Geld. Also, wenn man schon zahlt, dann bitte so, dass mehr dabei rauskommt als neue Geldflüsse zu anderen Institutionen. Nicht einfach so das Zuckerbrot verfüttern und hoffen, dass sie schon irgendwie nett reagieren.

Hamas hat Jahrzehnte des Terrorkriegs hinter sich. Sie haben umgedacht, sie haben an einer demokratischen Wahl teilgenommen und sie gewonnen. Aber die Vergangenheit mit den Selbstmordattentätern ist in manchen Köpfen noch nicht vorbei: Noch immer müsste Israel bedingungslos weg, wenn es denn ginge, und vermutlich haben manche längst verstanden, dass Terror Israels Wirtschaft enorm schadet. Diese Leute kann nur die Hamas selbst komplett bremsen. Wenn sie das tut, sind die Millionen ordentlich investiert.

Wenn nicht, sollte man keinen Cent überweisen.

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Sonntag, 26. Februar 2006

Musik für das nächste Mal
ist teilweise aus dem Netz besorgt, und zwar von Coldcut und Dr. Israel. Das nette ist, dass der Download legal ist, Dr Israel bekommt man hier, besonders gut ist der Track Sodom. Und da gibt es den sehr lyrischen Track Man In A Garage von Coldcut. Wenn nicht immer diese Hektik wäre, würde ich mir die Musik für die Sendung komplett aus solchen Quellen zusammensuchen.

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Samstag, 11. Februar 2006

Endlich.
Als wir dieses Blog konzipiert haben, gab es bei der Gemeinde ziemliche Bedenken, ob man das einfach so machen könnte - ohne zusätzliche Sicherheit gegen Angriffe, mit offenen Kommentaren, mit normaler Email. Weil es ja sicher all die Irren anzieht, mit denen man es so zu tun hat.

Die Befürchtungen waren, abgesehen von 2 etwas blöden Emails, ein paar gelöschten Kommentaren und einigen absurd dummen Verlinkern aus der rechtslibaralen bis braunen Neoconazi-Szene, völlig überzogen. Bis heute.

Heute Nacht um 4.19 Uhr kam, so wie sie geschrieben war, eine Mail eines besoffenen Rechtsextremisten, der Hohmann schätzt und die Junge Freiheit für liberal hält. Dazu eine Menge Gestammel, und natürlich zu feige, seinen Namen zu nennen. Manchmal hat man beim Bloggen ja so ein Tief, mir ging das während der zweiten Hälfte 2005 so. Aber wenn sich dann solche Cretins so aufregen können, um diese Urzeit und mit solchem Gegeifer, dann weiss man wieder, warum man das alles tut. Warum es sinnvoll ist. Und hey - das macht Spass!

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Donnerstag, 9. Februar 2006

Rechts hetzen - für Naom Chomsky werben
Zugegeben: ich mag das Werk von Naom Chomsky nicht. Es muffelt dogmatisch, rechthaberisch und dogmatisch. Dem Mann fehlt der jüdische Humor, der hat kein richtiges Gefühl für Ironie und Witz. Was er politisch sagt, mag seine Berechtigung haben - ich jedenfalls habe aufgehört, ihn zu lesen.

Um so lustiger, dass jetzt ausgerechnet auf dem Blog rechtslastiger Autoren - darunter auch der Hohmann-Unterstützer Stefan Herre - Politically "Incontinent" ;-) - mehr über die Wirkung und Aussagen hier - Werbung für einen Mann gemacht wird, der das genaue Gegenteil ihrer politischen Überzeugungen ist:



Höhö. Was man so hört, soll es übrigens für dieses Blog Unterstützung von einem Journalisten geben, der auch bei Honestly Concerned beteiligt ist - mehr dazu bald hier, denke ich.

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Mittwoch, 8. Februar 2006

Kulturkampf? Bitteschön.
Ich finde es prima, dass die "Junge Freiheit" aus der Leipziger Buchmesse rausgeschmissen wird. Ich habe damit überhaupt kein Problem, es hat auch nichts mit einem Eingriff in die Meinungsfreiheit zu tun. Niemand muss sowas auf seiner Veranstaltung hinnehmen. Und über die Befürworter kann ich nur sagen: Peinlich.

Bin ich jetzt ein Extemist?

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Noch eine jüdische Stimme zu den Karikaturen?
Offensichtlich sind Leute wie der bei gewissen rechten Bloggern sehr beliebte und gern zitierte Henryk Broder nicht mehr als eine kleine, lautstarke Minderheit innerhalb des Judentums- der Zentralrat der Juden jedenfalls nimmt sich auch auf eine unaufgeregte Art und Weise des Themas an, die man nur begrüssen kann:

"Statt schulmeisterlicher Belehrungen über die westlichen Prinzipien der Meinungs- und Pressefreiheit, wäre mehr Sensibilität für die religiösen Gefühle der muslimischen Religionsgemeinschaft angebracht“, bekräftigt Spiegel.

„Nicht alles, was als Meinung rechtlich geschützt wird, ist moralisch und ethisch vertretbar. Die - gar nicht hoch genug zu schätzende - Meinungsfreiheit hat da ihre Grenzen, wo die Menschenwürde - und dazu gehört auch die Würde von Muslimen und ihrer Religion - verletzt wird“, betont der Präsident des Zentralrats.

„Ohne Frage sind die gewalttätigen Ausschreitungen durch nichts zu rechtfertigen, aber man würde den an einer Eskalation der Situation offensichtlich interessierten Islamisten leichtfertig in die Hände spielen, würde man hierfür die Gesamtheit der Muslime in Haftung nehmen. Es gibt keine Kollektivhaftung!

Gleichwohl sollte sich die abendländische Kulturgemeinschaft davor hüten, die eigenen freiheitlichen Grundwerte und Traditionen im Angesicht von gewalttätigen Demonstranten leichtfertig aufzugeben. Selbstbewusstsein ohne Arroganz einerseits und verständnisvolle Hilfe bei einem Transformations- und Modernisierungsprozess einer der ältesten Religionen der Menschheit andererseits, sind keine Gegensätze, sondern können durchaus zwei Seiten ein und derselben Medaille sein.


Nachdem einschlägig bekannten rechtsextremen Blogs in den letzten Tagen wegen solcher Äusserungen schon begonnen haben, die europäische Rabbinerkonferenz anzugreifen, wäre es jetzt interessant zu wissen, was sie über den Zentralrat sagen. Bei Paul Spiegel wird es vielleicht etwas schwer, ihn - wie geschehen - als Teil einer Front der Freiheitsfeinde zu sehen. Vielleicht gibt es dort auch Angriffe wie "Appeaser", Muslimversteher", "Gutmensch", oder was sonst so aus der Ecke der ansonsten selbsternannten Israelfreunde kommt?

Kratze am Philosemiten, und Du findest immer etwas, weshalb Dir das Frühstück hochkommt.

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Sonntag, 5. Februar 2006

Sendungsstream
ist mässig hier und besser hier. heute von 11 bis 12 und von 16 bis 17 Uhr.

Die Themen heute:

Johannes Rau
Der Skandal des World Jewish Congress
Ausschreitungen im Westjordanland
Der Film Munich
Broder vs. Melzer (wird wohl ein Dauerbrenner)
und eine Ausstellung in München

Dazu Bücher, Veranstaltungen, und das wichtigste: Gossip aus dem Gemeindeleben!

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Geschafft!
Jetzt ab zum Sender und die CD eingeschmissen... Und ich habe diesmal sogar vor der Sendung geschlafen und war aus, mal eine ganz neue Erfahrung für so einen letztdrücker-Paniac wie mich.

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Samstag, 4. Februar 2006

Der Kampf gegen die Uhr,
der einmal im Monat in der Nacht vor der Sendung auszufechten ist, schaut ganz gut aus. Alle Mods im Kasten, jetzt noch zusammenschrauben, und dann ab ins Bett.

Ich habe allerdings jetzt schon zum zweiten Mal in Folge vergessen, CD-Rs mitzubringen. Sowas fällt einem erst 10 Minuten vor Ladenschluss ein - und dann rennt man natürlich erst in den Drogeriemarkt, der nur noch DVD-R hat. Beim Tengelmann, sechs Minuten Spurt und ein Betteln am Eingang weiter, gab es dann noch eine - 1 (!) Packung. Glück gehabt.

A propos Betteln - kann es etwas Unwürdigeres geben als ein rechtsradikales Hetzblog, das mit geklauten Inhalten Quote macht und dann die Leser um Spenden anbettelt? Hoffentlich ist das mit den dänischen Karikaturen bald durch - irgendwo habe ich gelesen, die arabischen Staaten wollen 22 Millionen Dollar ausgeben, um das Image des Islam zu verbessern...

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Lustig
An den Referrern zu entdecken, dass jemand in den letzten Stunden hier nach Informationen über mich gräbt. Offensichtlich fehlt der Mut, mir eine Email zu schreiben. Plötzlich werden wieder alle möglichen Uralt-Links zu diesem Blog angeklickt :-)

Ich habe auch schon so eine Vermutung, wer das sein könnte - da gibt es so eine Seite, die sich zwar "jüdisch" nennt, aber mitunter von Leuten gefüllt wird, die so jüdisch wie der Schweinemetzger Haag sind... man wird sehen, die ersten Aufrufe an das Gesindel sind dort bereits publiziert.

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