Montag, 22. Dezember 2003
Im Prinzip
uceda, 21:00h
bräuchte man zu Chanukka auch einen Chanukka-Leuchter, mit 8 Kerzen, um an das Lichtwunder bei der Wiedereroberung des Tempels vor rund 2170 Jahren zu erinnern. Damals brannte das wenige geweihte Öl, das noch verwendbar war, statt einem Tag acht Tage.
Komme mir jetzt bitte keiner mit Märchen, das ist auf jeden Fall plausibler, als so manche Story, die ihre beste filmische Umsetzung bei Life of Brian erfahren hat - ok? Vielleicht waren die Jungs bei uns auch nur sehr sparsam.
Zurück zum Leuchter. Echte, alte Chanukka-Leuchter sind sehr selten. In der Regel behilft man sich mit Nachbauten der historischen Formen. Oder man kauft so ein modernistisch schickes Stahlteil. Oder was mit vielen Symbolen. Alles irgendwie nicht mein Ding.

Ich habe 8 alte Kerzenständer, vom Mitte des 17. Jahrhunderts, also in etwa der Zeit, als grosse Teile meiner Familie von Tschechien nach Franken zogen, bis Ende des 19. Jahrhunderts, als eine Generation heranwuchs, die es mit der in ihren Augen recht komischen Religion nicht mehr so hatte. Es gibt in dieser Religion bis heute eine ganze Reihe von strangen Sachen, es gibt jüdische Sektierer und Fanatiker, aber was es heute nicht mehr gibt, sind Gründe, denen so einfach das Feld zu überlassen. Zumal Chanukka ein ziemlich streitbares Fest ist, an dem eine simple, gute Grundüberzeugung des Judentums gefeiert wird: Austeilen statt einstecken, nix von wegen andere Wange und so. Das können sogar jüdische Atheisten* unterschreiben.
Ein paar der Kerzenständer sind Familienstücke, die es irgendwie durch die Wirren der Zeiten geschafft haben. Einer - der dritte von rechts - lag Jahrzehnte versteckt auf dem Dachboden unseres Hauses, andere sind Geschenke oder ererbt. Der Leuchter ganz links wurde in den 20er Jahren zu einer Elektrolampe umgebaut, und dann wieder von mir in seinen alten Zustand versetzt. Die anderen Stücke kommen von Flohmärkten, aus München, Berlin und Lissabon. Jeden Abend zünde ich eine weitere Kerze an, bis am Ende alle acht Lichter brennen.
Und häufig ist meine Freundin da, die sie nachts durch ihre weichen Lippen wieder auspustet, und dann in der Dunkelheit am Rauch schnuppert.
Romantisch, nicht? Und was ganz anderes als das Gewackel und Gekrieche um einen massakrierten Baum.
* Auch sowas gibt es, auf Hebräisch nennt man sie "mummar le chol ha Tora kula", oder in freier Übersetzung "blöder Jude, der nicht kapiert, dass die Tora recht hat".
Komme mir jetzt bitte keiner mit Märchen, das ist auf jeden Fall plausibler, als so manche Story, die ihre beste filmische Umsetzung bei Life of Brian erfahren hat - ok? Vielleicht waren die Jungs bei uns auch nur sehr sparsam.
Zurück zum Leuchter. Echte, alte Chanukka-Leuchter sind sehr selten. In der Regel behilft man sich mit Nachbauten der historischen Formen. Oder man kauft so ein modernistisch schickes Stahlteil. Oder was mit vielen Symbolen. Alles irgendwie nicht mein Ding.

Ich habe 8 alte Kerzenständer, vom Mitte des 17. Jahrhunderts, also in etwa der Zeit, als grosse Teile meiner Familie von Tschechien nach Franken zogen, bis Ende des 19. Jahrhunderts, als eine Generation heranwuchs, die es mit der in ihren Augen recht komischen Religion nicht mehr so hatte. Es gibt in dieser Religion bis heute eine ganze Reihe von strangen Sachen, es gibt jüdische Sektierer und Fanatiker, aber was es heute nicht mehr gibt, sind Gründe, denen so einfach das Feld zu überlassen. Zumal Chanukka ein ziemlich streitbares Fest ist, an dem eine simple, gute Grundüberzeugung des Judentums gefeiert wird: Austeilen statt einstecken, nix von wegen andere Wange und so. Das können sogar jüdische Atheisten* unterschreiben.
Ein paar der Kerzenständer sind Familienstücke, die es irgendwie durch die Wirren der Zeiten geschafft haben. Einer - der dritte von rechts - lag Jahrzehnte versteckt auf dem Dachboden unseres Hauses, andere sind Geschenke oder ererbt. Der Leuchter ganz links wurde in den 20er Jahren zu einer Elektrolampe umgebaut, und dann wieder von mir in seinen alten Zustand versetzt. Die anderen Stücke kommen von Flohmärkten, aus München, Berlin und Lissabon. Jeden Abend zünde ich eine weitere Kerze an, bis am Ende alle acht Lichter brennen.
Und häufig ist meine Freundin da, die sie nachts durch ihre weichen Lippen wieder auspustet, und dann in der Dunkelheit am Rauch schnuppert.
Romantisch, nicht? Und was ganz anderes als das Gewackel und Gekrieche um einen massakrierten Baum.
* Auch sowas gibt es, auf Hebräisch nennt man sie "mummar le chol ha Tora kula", oder in freier Übersetzung "blöder Jude, der nicht kapiert, dass die Tora recht hat".
... link (0 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 18. Dezember 2003
Bremsspuren
donalphons, 17:36h
Schöne Feiertage!
Danke, auch Dir frohe Weeiiii....äh.
Chanukka.
Ganika.
CHHHHanUKKa. uKKa. Das u kurz, aber deutlich
hanukka.
ch. CHHHHH. Richtig CHHH. Von da, wo es schleimig ist.
Echt? Also, hm...
Ja. Du schaffst das.
Chanukka. OK, frohe hanuka.
*seufz* Ja, Dir auch. Äh, ich mein, äh, Weihnachten.
Danke, ciao!
Servus.
Danke, auch Dir frohe Weeiiii....äh.
Chanukka.
Ganika.
CHHHHanUKKa. uKKa. Das u kurz, aber deutlich
hanukka.
ch. CHHHHH. Richtig CHHH. Von da, wo es schleimig ist.
Echt? Also, hm...
Ja. Du schaffst das.
Chanukka. OK, frohe hanuka.
*seufz* Ja, Dir auch. Äh, ich mein, äh, Weihnachten.
Danke, ciao!
Servus.
... link (4 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 17. Dezember 2003
Luther eine buttern
uceda, 04:45h
Tschüss, Spiegel, aus der Reihe der seriösen Medien und willkommen in der Gosse, gleich neben Superillu und Guido-Knopp-Reportagen...
Luther - Abschied vom Mittelalters, steht auf dem Cover, und drin wird so getan, als könnte man den Zeitenwechsel an dem Augustinermönch festmachen. Historiker, die nicht im Sold der Evangelen stehen oder sonstwie ideologisch vorbelastet sind, kriegen bei solchem Schwachsinn das kalte Kotzen, allein schon wegen der Begriffsverwirrung. Unabhängig von der schludrigen Verwendung des Begriffs Medii Aevi wird das Thema plattgehauen, als gings nochmal um das Schmieden der Nägel für Kirchtürerlässe.
Besonders wiederwärtig sind 2 Dinge: Die Reduktion einer grossen Bewegung und des Vordenkers Melanchthon zugunsten eines antisemitischen Pfäffleins, der durch die Jahrhunderte seine Popularität seiner Gossenschriften verdankte, und eben nicht einer sauberen, intellektuell radikalen Argumentation wie Melanchthon. Luther ist zu Melanchthon das, was Jörg Haider zu Heiner Geissler ist.
Zum anderen die Schilderung des Mittelalters: Das, was heute allgemein mit finsterem Mittelalter verbunden wird - Folter, Hexenverbrennung, Elend in den Dörfern, Seuchen, Hungersnöte - ist eher Neuzeit denn Mittelalter. Das Mittelalter war ab den Saliern des 11. Jahrhunderts eine ökonomische und philosophische Boomphase, der selbst die Pest nicht allzu viel anhaben konnte.
An den spät einsetzendenden Klimaveränderungen der sog. kleinen Eiszeit ist Luther nicht schuld, aber mit ihm und seinem Schweizer Kollegen Zwingli haben sich in der Reformation zwei Typen als Hauptfiguren durchgesetzt, die der Bewegung eine tragische Richtung gaben: Eine bigotte, dumpf-reaktionäre und negative Auffassung von Mensch und Staat, die sich im Kern auf das De Civitate Dei von Augustinus aus dem 5. Jahrhundert berief - und das ist nun wiederum eine Ideologie, die hierzulande verfassungsfeindlich wäre und schon im Mittelalter weitgehend überwunden wurde.
Anders gesagt: Luther war der Knilch, der ein gutes Jahrtausend Diskussionen und philosophische Konzepte wegkippte und zurückging in das 5. Jahrhundert. Gehen Sie direkt zur Katastrophe. Gehen Sie nicht über kluge Köpfe wie Marsilius von Padua oder Agricola Pelagianus, ziehen sie keine philosophische Erkenntnis ein.
Machen Sie einfach alle Fehler nochmal, es spielt keine Rolle, nach nur 500 Jahren kommen wieder so ein paar Schreiberlinge und stellen sie in ein gutes Licht.
Luther - Abschied vom Mittelalters, steht auf dem Cover, und drin wird so getan, als könnte man den Zeitenwechsel an dem Augustinermönch festmachen. Historiker, die nicht im Sold der Evangelen stehen oder sonstwie ideologisch vorbelastet sind, kriegen bei solchem Schwachsinn das kalte Kotzen, allein schon wegen der Begriffsverwirrung. Unabhängig von der schludrigen Verwendung des Begriffs Medii Aevi wird das Thema plattgehauen, als gings nochmal um das Schmieden der Nägel für Kirchtürerlässe.
Besonders wiederwärtig sind 2 Dinge: Die Reduktion einer grossen Bewegung und des Vordenkers Melanchthon zugunsten eines antisemitischen Pfäffleins, der durch die Jahrhunderte seine Popularität seiner Gossenschriften verdankte, und eben nicht einer sauberen, intellektuell radikalen Argumentation wie Melanchthon. Luther ist zu Melanchthon das, was Jörg Haider zu Heiner Geissler ist.
Zum anderen die Schilderung des Mittelalters: Das, was heute allgemein mit finsterem Mittelalter verbunden wird - Folter, Hexenverbrennung, Elend in den Dörfern, Seuchen, Hungersnöte - ist eher Neuzeit denn Mittelalter. Das Mittelalter war ab den Saliern des 11. Jahrhunderts eine ökonomische und philosophische Boomphase, der selbst die Pest nicht allzu viel anhaben konnte.
An den spät einsetzendenden Klimaveränderungen der sog. kleinen Eiszeit ist Luther nicht schuld, aber mit ihm und seinem Schweizer Kollegen Zwingli haben sich in der Reformation zwei Typen als Hauptfiguren durchgesetzt, die der Bewegung eine tragische Richtung gaben: Eine bigotte, dumpf-reaktionäre und negative Auffassung von Mensch und Staat, die sich im Kern auf das De Civitate Dei von Augustinus aus dem 5. Jahrhundert berief - und das ist nun wiederum eine Ideologie, die hierzulande verfassungsfeindlich wäre und schon im Mittelalter weitgehend überwunden wurde.
Anders gesagt: Luther war der Knilch, der ein gutes Jahrtausend Diskussionen und philosophische Konzepte wegkippte und zurückging in das 5. Jahrhundert. Gehen Sie direkt zur Katastrophe. Gehen Sie nicht über kluge Köpfe wie Marsilius von Padua oder Agricola Pelagianus, ziehen sie keine philosophische Erkenntnis ein.
Machen Sie einfach alle Fehler nochmal, es spielt keine Rolle, nach nur 500 Jahren kommen wieder so ein paar Schreiberlinge und stellen sie in ein gutes Licht.
... link (2 Kommentare) ... comment
Dienstag, 16. Dezember 2003
Draussen, in der Kälte.
uceda, 16:37h
Schräg gegenüber wurde ein Haus entmietet. Es war zu den besten Zeiten des Standorts München, 1999. Aus dem wenig ansehnlichen Block wurden Luxusapartments, dazu kam ein grosses Rückgebäude mit verschachteltem Dach und grossen Balkonen. Beste Maxvorstadt für die jungen, glücklichen Menschen der aufstrebenden Metropole.
Inzwischen sind die Träume geplatzt. Viele Käufer haben Schwierigkeiten, die Hypotheken zu bedienen. Da greift man schon mal zu rabiaten Mitteln, um die Kosten zu senken. So werden überflüssige Weihnachtsmänner schlichtweg auf dem Balkon ausgesetzt.

Seit nunmehr 3 Wochen ist dieser Typ auf dem Balkon. Niemand besucht ihn. Er kriegt nichts zum Essen. Er darf auch nichts auf Klo - nur so ist es zu erklären, warum er nicht abnimmt. Heute Nacht hat es geschneit, aber niemand hat ihn reingelassen. Vielleicht ist er schon erforen.
Es ist so: Aus grundsätzlichen Erwägungen stehe ich Weihnachtsmännern mit einer gewissen Skepsis gegenüber. Seit Jahrhunderten vertreten Weihnachtsmänner religiös-ideologische Standpunkte, die ich nicht teilen kann. Weihnachtsmänner sind, genau betrachtet, ziemlich intolerant gegenüber anderen Religionen. Keiner kam je durch den Kamin, um mich zu beschenken, und so er es versucht hätte, hätte ich schnell den Kamin angezündet, zumal sich solche Knaben auch noch das Recht herausnehmen, einen zu dissen, bevor es drittklassige Schokolade gibt. Das brauche ich nun wirklich nicht. Und wenn ich offen bin; in einer unserer Sendungen wurde der Weihnachtsmann versehentlich schon mal von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen, weil der damalige Veteidigungsminister Scharping bei der Lieferung den falschen Knopf - aber das war ein Unfall, also lassen wir das.
Das da drüben geht mir zu weit. Den roten Kerl auf dem hinteren Balkon aussetzen, aber dann nach vorne bunte Lichter raushängen, von wegen, Frohes Fest. Das ist grausam. Unmoralisch. Es geht mich ja nichts an, was die anderen mit ihren Weihnachtsmännern machen, aber ich kann bei sowas einfach nicht mehr schweigen.
Inzwischen sind die Träume geplatzt. Viele Käufer haben Schwierigkeiten, die Hypotheken zu bedienen. Da greift man schon mal zu rabiaten Mitteln, um die Kosten zu senken. So werden überflüssige Weihnachtsmänner schlichtweg auf dem Balkon ausgesetzt.

Seit nunmehr 3 Wochen ist dieser Typ auf dem Balkon. Niemand besucht ihn. Er kriegt nichts zum Essen. Er darf auch nichts auf Klo - nur so ist es zu erklären, warum er nicht abnimmt. Heute Nacht hat es geschneit, aber niemand hat ihn reingelassen. Vielleicht ist er schon erforen.
Es ist so: Aus grundsätzlichen Erwägungen stehe ich Weihnachtsmännern mit einer gewissen Skepsis gegenüber. Seit Jahrhunderten vertreten Weihnachtsmänner religiös-ideologische Standpunkte, die ich nicht teilen kann. Weihnachtsmänner sind, genau betrachtet, ziemlich intolerant gegenüber anderen Religionen. Keiner kam je durch den Kamin, um mich zu beschenken, und so er es versucht hätte, hätte ich schnell den Kamin angezündet, zumal sich solche Knaben auch noch das Recht herausnehmen, einen zu dissen, bevor es drittklassige Schokolade gibt. Das brauche ich nun wirklich nicht. Und wenn ich offen bin; in einer unserer Sendungen wurde der Weihnachtsmann versehentlich schon mal von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen, weil der damalige Veteidigungsminister Scharping bei der Lieferung den falschen Knopf - aber das war ein Unfall, also lassen wir das.
Das da drüben geht mir zu weit. Den roten Kerl auf dem hinteren Balkon aussetzen, aber dann nach vorne bunte Lichter raushängen, von wegen, Frohes Fest. Das ist grausam. Unmoralisch. Es geht mich ja nichts an, was die anderen mit ihren Weihnachtsmännern machen, aber ich kann bei sowas einfach nicht mehr schweigen.
... link (3 Kommentare) ... comment
Samstag, 13. Dezember 2003
Queerschüsse
uceda, 04:24h
Während sich das Holocaust-Mahnmal mit der heute erfolgten Kündigung der Geschäftsführerin immer mehr zur Laienschmierentragädie um Lea Rosh* entwickelt, macht die CDU andernorts einen auf kollektiven Hohmann. Nachdem man bei dessen Blockwarts- Gesülze schon ziemlich schlecht dastand, liess man heute selbst mal die heinohaselnussbraune Sau raus: Bei der Frage, ob es ein Mahnmal für die homosexuellen Opfer des Dritten Reiches geben sollte. Nein, meint die CDU/CSU und stimmte im Kulturausschuss dagegen.
Das freut den Kriegervereinsvorsitzenden, die Bischofskonferenz und den rechtsradikalen Schläger in Königswusterhausen. Wäre ja noch schöner, wenn ein CDU-Politiker an so einem Mahnmal vielleicht noch bei Schwulen bedauern heucheln müsste, die trotzdem lieber Grüne wählen. Denken sie und fahren heim in die Wahlkreise, betonen, wie wichtig ihnen die jüdischen Mitbürger sind, und legen danach Kränze auf die Gräber der Waffen-SS.
*Und um das gleich ganz deutlich zu sagen: Nein. Es ist nicht "unser" Mahnmal, und Frau Rosh ist entgegen anderslautender Gerüchte laut Halacha keine Jüdin. Nicht unser Problem. In keiner Weise. Echt nicht.
Das freut den Kriegervereinsvorsitzenden, die Bischofskonferenz und den rechtsradikalen Schläger in Königswusterhausen. Wäre ja noch schöner, wenn ein CDU-Politiker an so einem Mahnmal vielleicht noch bei Schwulen bedauern heucheln müsste, die trotzdem lieber Grüne wählen. Denken sie und fahren heim in die Wahlkreise, betonen, wie wichtig ihnen die jüdischen Mitbürger sind, und legen danach Kränze auf die Gräber der Waffen-SS.
*Und um das gleich ganz deutlich zu sagen: Nein. Es ist nicht "unser" Mahnmal, und Frau Rosh ist entgegen anderslautender Gerüchte laut Halacha keine Jüdin. Nicht unser Problem. In keiner Weise. Echt nicht.
... link (0 Kommentare) ... comment
Freitag, 12. Dezember 2003
We got Mail!
uceda, 15:10h
"Sehr geehrter Herr Uceda,
ich bin
*etwas das wurscht ist weil ich will ja nölen*
und stieß zufällig bei einer Recherche auf ihrer Seite.
*schwallblubb - moment, vielleicht diese Google-Abfrage wegen Sex?*
So sehr ich mich darüber freue, daß auch Sie das Internet als Möglickeit des Ausdrucks Ihrer Überzeugungen nutzen, möchte ich Ihnen nicht verhehlen, daß manche Formulierungen nicht dazu angetan sind
*blabla von wegen sei ein liebes Kerlchen und versau mir nicht mein meisterproppersauberes Bild von der deutschen Judenheit, weil Southpark gucke ich nicht*
mit freundlichen Grüssen
*jemand der offensichtlich nix besseres zu tun hat als hier einen auf Zensur zu machen*
Lieber jemand der offensichtlich nix besseres zu tun hat als hier einen auf Zensur zu machen, ich möchte mit dem bekannten Zitat eines unserer bekannten Heroen antworten, der da sagte: Take away the right to say "fuck" and you take away the right to say "fuck the government". Das war Lenny Bruce (1925 - 1966). Weitere Zitate gern auf Anfrage.
cu
Uzi-Uceda
ich bin
*etwas das wurscht ist weil ich will ja nölen*
und stieß zufällig bei einer Recherche auf ihrer Seite.
*schwallblubb - moment, vielleicht diese Google-Abfrage wegen Sex?*
So sehr ich mich darüber freue, daß auch Sie das Internet als Möglickeit des Ausdrucks Ihrer Überzeugungen nutzen, möchte ich Ihnen nicht verhehlen, daß manche Formulierungen nicht dazu angetan sind
*blabla von wegen sei ein liebes Kerlchen und versau mir nicht mein meisterproppersauberes Bild von der deutschen Judenheit, weil Southpark gucke ich nicht*
mit freundlichen Grüssen
*jemand der offensichtlich nix besseres zu tun hat als hier einen auf Zensur zu machen*
Lieber jemand der offensichtlich nix besseres zu tun hat als hier einen auf Zensur zu machen, ich möchte mit dem bekannten Zitat eines unserer bekannten Heroen antworten, der da sagte: Take away the right to say "fuck" and you take away the right to say "fuck the government". Das war Lenny Bruce (1925 - 1966). Weitere Zitate gern auf Anfrage.
cu
Uzi-Uceda
... link (6 Kommentare) ... comment
Fragen die Sie sich besser nicht trauen sollten
lillith, 02:52h
Zwei Pressetermine stehen vor der Tür, weia...Journalisten sind doch die miesesten Interviewpartner wo gibt, und das nennt sich dann Meta-Ebene. Mal schaun, wie das wird. Zwei Termine haben wir mittendrin abgebrochen, weil die Journalistinnen plötzlich eine Homestory machen wollten, so mit "Jetzt bringen Sie mal bitte die hard Facts zu ihrer Familie während der Shoa." Schöne Grüsse an einen gewissen Münchner MerkTageszeitung, bei der Gelegenheit.
In einer langen Reihe von Knallern sticht immer noch ein Interview mitdem Bayer einem gewissen Rundfunk in Bayern (unsere ganz speziellen Freunde von der Philosemiten-Front, zumindest vornerum) hervor: Frau Lillith, die Sendung, die Sie machen klingt ja doch sehr beschwingt und fröhlich, mit Comedy und so ... warum eigentlich so fröhlich?
Da war dann erst mal Stille im Studio. Was sagt man da drauf? Wie hätten Sie´s denn gern? Traurig und mufflig? Eine Stunde schwere Betroffenheit und Schuldgefühle? Kollektives Schlechtfühlen, Sonntags um 11, verbunden mit der Bitte an die Hörer, sich ins Auto zu setzen und an den Betonpfeiler knallen? Ich mein, was soll man denn sonst zum Frühstück am Sonntag senden? HÄ?
Das wären alles gute Antworten gewesen. Die sind mir auch alle eingefallen. Und bis heute frage ich mich, warum ich das nicht gesagt habe. Ich war so-was von höf-lich nein wirk-lich. Das nächste Mal dann. Kommt die komprimierte Klatsche.

Dabei ist selber Radio machen so schön, solange man nur an der richtigen Seite vom Mikrofon ist. Grmblll.
In einer langen Reihe von Knallern sticht immer noch ein Interview mit
Da war dann erst mal Stille im Studio. Was sagt man da drauf? Wie hätten Sie´s denn gern? Traurig und mufflig? Eine Stunde schwere Betroffenheit und Schuldgefühle? Kollektives Schlechtfühlen, Sonntags um 11, verbunden mit der Bitte an die Hörer, sich ins Auto zu setzen und an den Betonpfeiler knallen? Ich mein, was soll man denn sonst zum Frühstück am Sonntag senden? HÄ?
Das wären alles gute Antworten gewesen. Die sind mir auch alle eingefallen. Und bis heute frage ich mich, warum ich das nicht gesagt habe. Ich war so-was von höf-lich nein wirk-lich. Das nächste Mal dann. Kommt die komprimierte Klatsche.

Dabei ist selber Radio machen so schön, solange man nur an der richtigen Seite vom Mikrofon ist. Grmblll.
... link (2 Kommentare) ... comment
Donnerstag, 4. Dezember 2003
Haarscharf interkonfessionelles
uceda, 13:17h
Und dann war da noch der rote kleine Seat. Auf dem Heimweg nach München, auf der Potsdamer Strasse. Rechts vor mir. Hinter mir kam ein silberner Mercedes angerauscht. In diesem Moment geschah alles simultan.
Der Seat scherte aus, zog auf meine Spur und versuchte, sich noch schnell auf die Linksabbiegerspur zu drängeln. Falung Gong - Free the chinese Victims! - las ich auf einem winzigen Aufkleber, der auf dem Heck prangte. Eigentlich kann man das nur lesen, wenn man mit der Nase am Auto klebt.
Das Licht der Scheinwerfen des Dränglers hinter mir verblasste nach rechts. Er wollte rechts vorbei. Unterholen. In meinem Nacken dröhnte sein Motor. Egal. Sein Pech. Geradeaus nagle ich den schicksalsergeben Falung-Freund direkt in die Verkehrsinsel. Also Vollgas auch rüber.
Nur ein paar Zentimeter, und ich hätte dem Falungi den Po gepudert. Hinter mir schrien Reifen wie eine verdammte Seele. Dann brabbelte wieder was, und ein paar Sekunden später schoss der Mercedas hupend vorbei. Jetzt wieder links. Am Heck war ein Aufkleber: Jesus liebt Dich.
Auf meinem Wagen ist kein Aufkleber, von wegen: Do it da Uzi Style. Aber in Israel habe ich mir mal eine Panzerfahrerbrille gekauft; so ein altmodisches Ding aus Chromblech und echten Gläsern. Die hängt im Auto am Rückspiegel.
Ich berührte das kalte Metall und dachte, was für ein Gefühl es sein muss, in einem Panzer zu sitzen, und zu wissen, wie schnell so ein Mercedes mit Jesus liebt Dich Aufkleber ist. Schneller als ein Seat. Aber nur maximal 10% der Geschwindigkeit, mit der eine Granate das Kanonenrohr verlässt.

Der Seat scherte aus, zog auf meine Spur und versuchte, sich noch schnell auf die Linksabbiegerspur zu drängeln. Falung Gong - Free the chinese Victims! - las ich auf einem winzigen Aufkleber, der auf dem Heck prangte. Eigentlich kann man das nur lesen, wenn man mit der Nase am Auto klebt.
Das Licht der Scheinwerfen des Dränglers hinter mir verblasste nach rechts. Er wollte rechts vorbei. Unterholen. In meinem Nacken dröhnte sein Motor. Egal. Sein Pech. Geradeaus nagle ich den schicksalsergeben Falung-Freund direkt in die Verkehrsinsel. Also Vollgas auch rüber.
Nur ein paar Zentimeter, und ich hätte dem Falungi den Po gepudert. Hinter mir schrien Reifen wie eine verdammte Seele. Dann brabbelte wieder was, und ein paar Sekunden später schoss der Mercedas hupend vorbei. Jetzt wieder links. Am Heck war ein Aufkleber: Jesus liebt Dich.
Auf meinem Wagen ist kein Aufkleber, von wegen: Do it da Uzi Style. Aber in Israel habe ich mir mal eine Panzerfahrerbrille gekauft; so ein altmodisches Ding aus Chromblech und echten Gläsern. Die hängt im Auto am Rückspiegel.
Ich berührte das kalte Metall und dachte, was für ein Gefühl es sein muss, in einem Panzer zu sitzen, und zu wissen, wie schnell so ein Mercedes mit Jesus liebt Dich Aufkleber ist. Schneller als ein Seat. Aber nur maximal 10% der Geschwindigkeit, mit der eine Granate das Kanonenrohr verlässt.

... link (0 Kommentare) ... comment
Chanukka Hämmer I
uceda, 11:03h
Weihnachten ist ein recht besinnliches Fest. Unsere christlichen Mitbürger feiern ein Ereignis, das nach ihrer Interpretation "still" und "heilig" ist. Das ist ein Fluch für Gameproduzenten, Splattervideovertriebler und Krimiautoren jeder Coleur. Bei Gewalt und Sex gibt es immer noch eine gewisse Zurückhaltung.
Wir feiern in der gleichen Zeit dagegen Chanukka. Chanukka geht auf einen etwas anderen Anlass zurück; vor rund 2200 Jahren war Israel von den Syrern besetzt, die versuchten, die jüdische Relgion zu verbieten. Das war keine so gute Idee: Unter Judas Maccabäus (dt. der Hämmerer) erhob sich dieses raue, unzivilierte Völkchen der Hebräer und zeigt, was eine jüdische Harke ist. Am Ende vertrieben sie die Syrer und nahmen sie Jerusalem und den Tempel ein - und diese Rückeroberung ist der Anlass für Chanukka.
Insofern ist es weniger problematisch, wenn unter dem Chanukka-Leuchter etwas Härteres liegt. Da wäre zum Beispiel unser Beitrag zum B-Movie-Business: Kung Fu Jew. Haaa-i-Oy! Chackie chan einpacken, wenn Tzadik Yossi und Shazzam Shabazz Shabbat Shalom kommen. Sollte in keiner Videothek eines angehenden Kickbox-Stars fehlen, ist mit seinen Refernzen an das Talmudstudium aber auch ein Spass für die ganze Familie. Heute bestellt, ist der Streifen rechtzeitig zu Chanukka da.
Und wenn einen dann so ein fett krasser Typ in Rot vorm Woolworth anmacht, von wegen, ob man was haben will, oder auch noch sein Kumpel mit Rute kommt, dann kann man konkret die Martial Arts gleich anwanden. Ich schwör.
Wir feiern in der gleichen Zeit dagegen Chanukka. Chanukka geht auf einen etwas anderen Anlass zurück; vor rund 2200 Jahren war Israel von den Syrern besetzt, die versuchten, die jüdische Relgion zu verbieten. Das war keine so gute Idee: Unter Judas Maccabäus (dt. der Hämmerer) erhob sich dieses raue, unzivilierte Völkchen der Hebräer und zeigt, was eine jüdische Harke ist. Am Ende vertrieben sie die Syrer und nahmen sie Jerusalem und den Tempel ein - und diese Rückeroberung ist der Anlass für Chanukka.
Insofern ist es weniger problematisch, wenn unter dem Chanukka-Leuchter etwas Härteres liegt. Da wäre zum Beispiel unser Beitrag zum B-Movie-Business: Kung Fu Jew. Haaa-i-Oy! Chackie chan einpacken, wenn Tzadik Yossi und Shazzam Shabazz Shabbat Shalom kommen. Sollte in keiner Videothek eines angehenden Kickbox-Stars fehlen, ist mit seinen Refernzen an das Talmudstudium aber auch ein Spass für die ganze Familie. Heute bestellt, ist der Streifen rechtzeitig zu Chanukka da.
Und wenn einen dann so ein fett krasser Typ in Rot vorm Woolworth anmacht, von wegen, ob man was haben will, oder auch noch sein Kumpel mit Rute kommt, dann kann man konkret die Martial Arts gleich anwanden. Ich schwör.
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 3. Dezember 2003
Knallgrau.de/by
uceda, 17:11h
Das könnte gerade eben auch München sein, wo der Föhn endgültig zusammengebrochen ist und der Nebel auf den Strassen Slowfox tanzt. Ist aber das gestrige Berlin, gleich neben dem Alex.

Daneben ist die Schrumpfausgabe eines Oktoberfests, das trotz Riesenrad und Geisterbahn so tut, als ob es ein Weihnachtsmarkt wäre. Würde man die fetten Typen in Reizwäscherot mit dem nicht koscheren Hornviechzeug fragen, warum das so heisst, würden sie auf die diversen Glühweindurchgebrannten verweisen, die sich mühsam an den Tresen festhalten und taiwanesisches Billigspielzeug angaffen.
Wieso eigentlich sieht das Berlin a. d. Spree bei anderen wie Sophia immer irgendwie heimelig aus?

Daneben ist die Schrumpfausgabe eines Oktoberfests, das trotz Riesenrad und Geisterbahn so tut, als ob es ein Weihnachtsmarkt wäre. Würde man die fetten Typen in Reizwäscherot mit dem nicht koscheren Hornviechzeug fragen, warum das so heisst, würden sie auf die diversen Glühweindurchgebrannten verweisen, die sich mühsam an den Tresen festhalten und taiwanesisches Billigspielzeug angaffen.
Wieso eigentlich sieht das Berlin a. d. Spree bei anderen wie Sophia immer irgendwie heimelig aus?
... link (0 Kommentare) ... comment
... nächste Seite