Donnerstag, 18. Dezember 2003

Schon komisch
Wenn man am Meer ist, setzt man sich hin und schaut raus. Man guckt den Wellen zu, dann ist alles ok. Mehr braucht man nicht.

Wenn man dagegen in Israel am Meer ist, und man hatte einen dieser kranken Aufträge, irgendwas in einer gottverdammten Gegend zu machen, wo die Steine fliegen und der Rauch noch nach Stunden in der Lunge ätzt, also all den Scheiss, den man sich antut, weil jemand muss es halt machen und dazu schicken sie einen rein

- wenn man da drin war, weil es angeblich wichtig ist die Welt oder zumindest ein paar zehntausend Leute über den Irrsinn zu informieren, bevor die nächste News alles wegspült

- wenn man objektiv bleiben soll, aber um sein Leben rennen ist so verdammt drecksbeschissensubjektiv, und das lernt man in keiner Journalistenschule, sondern man rennt weil alle anderen auch rennen

- wenn man dann zurückkommt ins Hotel und sich fragt, hey fuck, das sind nur ein paar bekiffte Kilometer zur Martyrers Crossing, und ein paar Kilometer weniger an einer anderen Kreuzung jagen sie die Busse in die Luft

- wenn man tierisch Hunger hat aber nach der Scheisse echt nichts runter bringt, wie die Profis nebenan, und man denkt nur, worauf hab ich mich da eingelassen, Micha Bar Am hatte Recht, nicht Krieg ist schlimm, die Stunden danach sind der Horror

- dann setzt man sich an diesen Strand und schaut raus, um sich nicht umdrehen zu müssen, dorthin, wo diese ganze Scheisse ist, und die nichts, kein Friedensvertrag und keine abgebaute Siedlung je beenden wird, und erst recht kein objektiver Bericht, kannste vergessen, wird niemals. Da wird das Gucken zur Sucht. Und so ein Hund lenkt dann echt gut ab.

... link (0 Kommentare)   ... comment


GeSCHASst
Während hiezulande die CDU trotz brutalstmöglicher Spendenskandele immer noch das Parteienspektrum bevölkert, haben ähnliche Parteien in Israel massive Probleme: Die religiöse Schas-Partei flog nach der letzten Wahl und einer ganzen Serie von Korruptionsfällen aus der Regierung. Ausserdem liefen ihr die Wähler in Scharen davon. Dann stellte sich noch das geistige Oberhaupt hin und verhöhnte Terroropfer.

Wer zu blöd ist, den bestraft das Leben. Im Ergebnis ist Schas jetzt gezwungen, zur Deckung der laufenden Ausgaben die eigene Parteizentrale zu verhökern.

Na denn - merry Chanukka in der neuen Absteige.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 16. Dezember 2003

Merry Chanukka?
Kein bisschen, bei den amerikanischen Konservativen, die langsam zwischen die Mühlsteine der laxen Liberalen und knallharten Orthodoxen geraten. Das Nachlassen der Gläubigkeit der Synagogenbesucher führt jetzt zu einem bitterbösen internen Streit: Die Rabbiner rebellieren offen gegen die eigene Leitung.

Schlammschlacht, anybody? Und dann wundern sie sich, wenn die Leute keinen Bock haben, ts ts ts.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 16. Dezember 2003

2 cm Schnee auf dem Dach
0,5 cm Zitronensaft im Glas, 0,2 cm Zucker, 8cm heisses Wasser. Auf einer osteuropäischen Website den Strand bei Tel Aviv anschauen. Nicht raussehen.

Auch eine Art des Überlebens. Und vielleicht die beste Art, nicht rauszugehen und dabei auf die Schnauze zu segeln.

Vielleicht doch 0,3 cm Zucker?

... link (0 Kommentare)   ... comment


Moment mal
Wir haben genug eigene Durchgeknallte. Siedler im Gazastreifen, einen Pornokönig namens Al Goldberg in New York, Anti Defamation League Vorsitzende, die Typen wie Berlusconi mit einem Preis auszeichnen. Mehrere haben sich in den letzten Jahrtausenden sogar für den Messias gehalten, immer mit ziemlich fragwürdigen Folgen.

Kann also jemand bitte mal diese hysterische Hüpfdohle mit dem nun wirklich absolut schicksigen Namen abholen? Die hat hier niemand bestellt. Echt nicht. Die Betty Ford Klinik ist woanders. Danke.

... link (3 Kommentare)   ... comment


Freitag, 12. Dezember 2003

A real FuckedCompany.com
Our Site is under Construction.
Please check back soon.

Sagen wir mal so. Bei EvilSantaLogistics.org oder MaryandJoedidit.net würde mich das nicht wirklich stören. Bei Chanukah.com ist das angesichts des Datums eine Woche vor dem Fest eine Frechheit.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 10. Dezember 2003

The day after
zeigt sich das ganze Elend der Hamburger Koalitionsregierung. Die FDP hat sowieso keinen Peil, die CDU-Wähler grübeln, ob sie nun wirklich diese Rosa Truppe nochmal wählen sollen, und Schills Freundfeindeskreis hat sich beim erfolgreichen Schuss ins Knie auch gleich noch die Rübe weggeballert.

Es gibt da einen sehr bösen, satirischen Artikel eines amerikanischen Neocons, der das Ende des 2. Weltkriegs auf die schlichte Tatsache zurückführt, "because the Reich ran out of intelligent Nazis". Vielleicht gab es ja wirklich eine gewisse Auslese, bei der nur die dümmsten Nazi-Gene überlebt haben. Es gibt immer wieder gute Chancen für Gesox wie Schill, zumal in der Identitätskrise des Konservativen Lagers und der Vorbilder Italien und Österreich.

Aber nach ein paar Monaten sind diese Parteien wieder am Ende, an sich selbst zerbrochen, dann schleppt sich das Debakel noch eine Weile hin, damit auch jeder sieht, was für Rohrkrepierer da den Wählern um die Ohren fliegen, und dann ist wieder Ruhe für drei Jahre.

Wenn es schon nicht ohne dieses Volk geht, dann wenigstens so wie im Moment. Mit eingebautem Selbstzerstörungsmechanismus: "Diese Partei explodiert in 10 Sekunden........ 5 .. 4 .. 3 .. 2 .. 1.."

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 9. Dezember 2003

Spät. Aber nicht zu spät.
Er dürfte bei jungen Menschen in Deutschland einer der bekanntesten Juden sein: Krusty, der geldgierige, psychotische Clown von den Simpsons, der zu seinem Judentum ein recht gespaltenes verhältnis hat.

*ähem* nicht unbedingt eine Zierde des Stammes, aber was bleibt einem schon übrig in der heutigen Mediengesellschaft, Awareness rulez.

Aber ein guter Anfang ist gemacht. Letzten Sonntag hat Krusty zwangsweise die Bar Mitzwa nachgeholt. Natürlich nur, um endlich auf den jüdischen Walk of Fame zu gelangen. Aber damit ist er vollwertiges Mitglied der Gemeinde, kann den Gottesdienst besuchen, aus der Tora lesen, Gemeindepräsidenten wählen oder sich zum Präsidenten wählen lassen...

äh

Mir kommt da grade ein schrecklicher Verdacht.

... link (0 Kommentare)   ... comment


They shot the sheriff
*schnief ahhh* - also, natürlich war es ein Schock, was im Frühjahr so die Runde machte. Nicht für alle, manche Mitglieder der Community mochten Friedman noch nie so richtig. Intern galt er als gewiefter Taktiker, der sich schon als Zentralratspräsident sah. *schnpff*

Aber das sind alles nur Kinkerlitzchen. In Südafrika steht die jüdische Mafia vor Gericht - Verschwörungstheoretiker aufgepasst, das ist Eure Chance. Tatsächlich fand in Johannesburg all das statt, was man sonst nur aus Krimis kennt: Ermordung von Kronzeugen, Einschüchterung von Richtern, Entführung, Überfälle auf die Polizei.

In Amerika wurde aus der jüdischen Mafia der 20er Jahre langsam respektable Bürger - die Söhne ginge auf die Uni, brachten niemanden mehr um, wurden Rechtsanwälte und Unternehmer. Dieser evolutionäre Schritt wurde in Südafrika bislang noch nicht vollzogen :-/.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 30. November 2003

Die Original Fatah Volkstanzgruppe
und ihre eigenartigen Landler: Da wollen die friedensbereiten Gruppen aus Israel und Palästina ein Friedensabkommen unterschreiben, der zumindest etwas Hoffnung verspricht - und dann mag die Fatah doch nicht. Grund, wie schon vor dem Beginn der Intifada II: Die Frage des Rückkehrrechts der palästinensischen Flüchtlinge und all ihrer Nachkommen nach Israel, pardon, das zionistische Gebilde, wie es in der Fatah heisst.

Die Fatah sieht nicht ein, dass sie da was dran ändern sollte. Statt dessen gibt es markige Sprüche gegen die "Verschwörer" im palästinensischen Lager, die das Rückkehrrecht aufgeben würden. So macht man keine Geschäfte. Sondern noch eine Runde Intifada. Und hält Sharon an der Macht, während die Friedensbewegung einpacken kann. Supi.

... link (1 Kommentar)   ... comment