Dienstag, 17. Mai 2005

50.000 nicht ganz gut angelegte Euro
Was kostet ein Radiokommentar? Erst mal gar nichts, sollte man als erfahrener jüdischer Rundfunker glauben. Wenn man den macht und anbringt, kann man dafür sogar bezahlt werden, wobei Radios eher schlecht zahlen - die Anzeigenkrise, ja ja, und deshalb sollten Kommentare auch nie wirklich die Werbekunden vergraulen.

Oder, wenn man Jude ist, kommt man zu uns. Wir senden das, wenn es nur frech, frei, bissig und witzig ist. Es darf auch böse und rabenschwarz sein, nur Respekt muss nicht sein. Es gibt kein Geld, aber auch keine Vorschriften.

Das waren die beiden Möglichkeiten, die ich bisher so kannte - in meinem jugendlichen Leichtsinn.

Aber ich habe mich getäuscht, es gibt auch noch eine dritte Methode. Und die hat Michel Friedman gewhlt: Mit 50.000 Euro (der Mann muss es wohl haben) wurde er stiller Teilhaber beim Berliner Sender 100,6, früher berüchtigt für seinen Boss Georg gaffron, einem eiskalten Krieger mit Hang zu knalliger Rhetorik. Sprich, 100,6 war Rechtsfunk. bis es dann von neuen Gesellschaftern übernommen wurde, die auch die 50.000 Euro von Friedman nahmen.

Der war dann aber gar nicht still, sondern "bekam die Möglichkeit", dort Kommentare zu sprechen, was dann als "Rückkehr in die Medien" verkauft wurde, nach dem gleichnamigen Friedman-Skandal. Ich will ja nichts sagen, aber das riecht. Und es riecht wirklich nicht gut.

Jedenfalls ist 100,6 jetzt pleite, und Friedman wird laut Focus von seinem Geld kaum mehr was sehen (via). Nein, eine Mezie war das wohl nicht. Jetzt wäre es mal interessant zu wissen, wie der Einstig in die anderen Medien, bei denen Friedman momentan ist, zustande kam.

Ich habe ja keine Ahnung von Jura, aber nach dem Prozess war mal die Rede von Tagessätzen in Höhe von rund 116 Euro, die zugrunde gelegt wurden - und dann 50.000 einfach so in einen maroden Radiosender buttern? Hm.

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Wahre Grösse
gibt es hier für SPEERangelweit geöffnete Augen zu sehen.

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