Mittwoch, 11. Mai 2005

Es gibt einen Ort
wo ich heute nicht war. Ein Loch mit Steinen, das jetzt fertig ist.

Ich bin aber gestern Nacht daran vorbeigefahren. Es war kalt, am Rand war ein Polizeibus, an den man sich wird gewöhnen müssen. Das Feld sah gar nicht gut aus, wie etwas, das man zuuschütten sollte. Es ist auf jeden fall ein geschmacklicher Schlussstrich, es nervt, und es ist so abstossend, wie die Gedenkunkultur hierzulande nun mal ist.

Ich gebe dem Ding in seiner jetzigen Form 20 Jahre. Maximal. Und ich hoffe, dass die Hauptverantwortliche für diesen Klotz das auch noch miterlebt, wie man sich daran macht, diesem steingewordenen Versagen ein paar positive Seiten abzugewinnen.

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Gestern noch wollte ich darüber schreiben, dass dies Ding nun eingeweiht wird und das es durchaus in der Lage ist, als das zu dienen, wofür es gestaltet wurde, und wie sie dann aus allen Richtungen hervor kommen und darüber belehren, dass es nicht genug sei, oder falsch, oder nicht die anspricht, die es ansprechen sollte oder nicht die anklagt, die es anklagen sollte. Und ich wollte in einem Anflug von Prophetie diesen Ort hier als sichere Quelle von ausschließlich negativen Äusserungen angeben, sozusagen ein "todsicherer Tipp", und dann finde ich nicht die Zeit für den Text. Aber wenigstens auf Dein negatives Urteil ist Verlass. Der Fels in der Brandung. Wenn auch alles vergeht, Dein Spott bleibt, und Dein Unwillen, Deine Opposition.

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