Montag, 20. September 2004

Feiertags-Skandal!
Der Hase, wie auch das Schwein, fühlt sich bekanntlich bei observanten Juden sicher -beide Tiere sind nicht koscher und dürfen nicht gegessen werden. Bei Gilad Sharon, dem skandalumwitterten Sohn des israelischen Ministerpräsidenten, ist diese Sicherheit vorbei: Wie die Haaretz aufdeckte, züchtet Gilad in der Negev-Wüste Karnickel zur Weiterverarbeitung in einer Fleischfabrik. Kein Kommentar von Gilad dazu. Erstes Prinzip der israelischen Politik unter dem GodfatherSharon-Clan: Reden ist Silber, Verschweigen wird vergoldet.

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Sonntag, 19. September 2004

5 mal gmail zu vergeben
Entweder hier die email hinterlassen, oder eine Mail an radiojew | at| gmail.com schicken. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

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Samstag, 18. September 2004

No way to say no
GET IN YOUR FUCKING CAR AND DO IT!, sagte der Mensch auf der anderen Seite der Leitung. Was soll so ein Mensch wie ich dann schon tun?

Also, wenn das schon so kommt - schlimmstenfalls kann ich es vor mir ja damit begründen, dass es der Völkerverunständung zugute kommt, wenn ich mich Montags auf eine kleine Phototour durch die kaputtesten Ecken Brandenburgs machen. Angeblich haben die Agenturen nichts Passendes.

Na schön, ich war schon so vieles in diesem leben, also werd ich auch noch Photograph. Zum Glück muss man ja die naziverseuchten Ecken nicht lang suchen.

Hm, vielleicht tut´s ja auch ein Screenshot vom Zittawolf ;-) (wenn der unten drunter was schreibt, nicht antworten, wird alles gelöscht)

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Freitag, 17. September 2004

Shabbat shalom, und so was will ich auch.
Ein Denkmal, auf das man stolz sein kann. Ein Denkmal, vor dem man sich photografieren lassen kann. Wo man gerne raufklettert. Das daheim vorzeigbar ist. Ein Denkmal, das sagt: Das nächste mal zahlt ihr gründlich. Das haben sie gut gemacht, die Russen.



Nicht diese Weichei-Trauerstätte, die sich ja nur so ein Kohl gewünscht haben kann, im fauligen Atem der Zahnruine namens deutsche Geschichte.

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Telefonat (einseitig)
Ja guten Tag, Schreibwalding mein Name, Nordsüd-Kurier, haben Sie einen Moment Zeit?
Also, es ist so, wir hätten Interesse an einem Stück über die Wahlerfolge der NPD....
Aber die werden ganz sicher kommen, also das ist ja wohl ein-deu-tig, die prognosen lassen keinen zweifel zu. Also, was uns natürlich interessieren würde, ist der jüdische Blick auf dieses Thema.
Nein, eben genau nicht der deutsche Blick, ich mein, klar sind Sie Deutscher, aber was eben die Juden sagen, also, wandern sie nach Israel aus, haben sie Angst, machen sie Sicherheitsvorkehrungen, redet man in der Synagoge darüber, so Sachen halt, ein Stimmungsbild, das können Sie sicher machen, nachdem Sie ja mitten in der Materie sind.
Tja, also, ja, natürlich ist es eine deutsche Sache, aber
Also, können Sie nicht einfach, sagen wir, 5000 Zeichen, und falls es über, sagen wir 10% sind, das Doppelte? 10-12.000 Zeichen?
Und wie wär´s wenn Sie uns was über die Frage machen, ob wir wieder Zustände wie in Weimar haben?
Na gut, dann nicht.

Aus der Serie: Deutsche Verlagshäuser auf der Suche nach jüdischen Stimmen während der Hohen Feiertage, wenn die NPD Wahlen zu gewinnen droht.

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Donnerstag, 16. September 2004

I did it
1 Tag gefastet, wie verlangt. Nicht aus Prinzip, aber probeweise. War ok. Aber deshalb ist auch der Eintrag so dünn. Fettes Schwein schreibt mehr, ich weiss.

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Mittwoch, 15. September 2004

Aus der beliebten Serie:
Was Sie an Erev Rosch ha Schana besser NICHT tun sollten, wenn Sie von ihrer Frau Mama keine auf die Pratzn kriegen wollen:

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Le’shana Tovah Tikatevu!
Möget ihr auch nächstes Jahr im Blog des Lebens eingelogt sein :-)



Festmahlbeschaffung für nachher gerade abgeschlossen -Gut Rosch 5765!

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Samstag, 11. September 2004

Damals
Davor war ich ein paar Tage im Nahen Osten, um mit einem anderen Leben abzuschliessen. Irgendwie gewöhnt man sich an die Gefahr und den Terror, man fährt eben nicht mit dem Bus, meidet die Kontrollstationen, wenn möglich, und treibt sich nicht am Busbahnhof in Tel Aviv herum. Ist zwar nur Risikoverminderung, aber es wird schon nichts passieren. Es blieb ruhig, mal abgesehen von den Messerstechereien und Schusswechseln, die in Deutschland nicht in die Medien kommen. August 2001 war vergleichsweise ruhig. Wenn man sich ans Meer setzte, den Hügeln Galiläas den Rücken zudrehte und den Wellen zuhörte, war es echt ok, vom Gefühl her. Good Vibes.

Dann zurück nach München. Erst dort begreift man, was das heisst, in Sicherheit leben. Man fragt sich, wie Deutschland wäre, wenn es hier auch nur 1% der Gewalt des Nahen Ostens gäbe. Wahrscheinlich eine rechte Diktatur, demokratisch gewählt und mit voller Unterstützung der Bevölkerung. Nichts mehr wäre zu hören von wegen "diese armen Menschen in den Flüchtlingslagern", das hierzulande dauernd perpetuiert wird, wenn so ein armer Mensch, nachdem ihn ein paar coole Jungs mit Sonnenbrillen und Pickup ausgewählt haben, ein Dutzend unschuldige Menschen ermordet. Auch kein Geschrei mehr, wenn man die coolen Jungs mit einer coolen Luft-Boden-Rakete tötet, bevor sie den nächsten Mörder losschicken. Das fänden sie dann ganz ok, aber so unschuldig naiv und ein bisschen blöd, wie dieses Deutschland nun mal ist, ist es mir unendlich viel lieber als das Monstrum, das Terror aus ihm machen würde.

Über dieses Thema sprachen wir am Abend zuvor. Und dann kam die News. Ich war damals noch nicht im New Yorker Büro meiner Zeitung gewesen, aber der Broadway ist lang, und die 2121 konnte sehr nahe sein, oder auch nicht. Ich hatte Glück und kam recht schnell durch. Alles ok, scheinbar. Natürlich alle Themen verworfen, an dem Tag wäre Deadline gewesen, statt dessen alles neu, dann brach die Leitung doch noch zusammen, aber soviel war klar: Alle am Leben, wir arbeiten weiter. Geht nicht anders. Kein schönes Thema, auch nicht in Deutschland, wo man beim Bäcker sagt, dass nur der Mossad sowas hinkriegt.

Wir hatten Glück. Eine Praktikantin war damals mit der U-Bahn unter dem WTC hindurchgefahren, 20 Minuten bevor das erste Flugzeug einschlug.

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Freitag, 10. September 2004

Shabbat Shalom kommt jetzt immer schneller
weil es immer früher dunkel wird. Ich hasse es.



Ausserdem ist es hier im Norden schon nicht mehr Sommer. In Bayern war gestern Badewetter - hier in Berlin ist es inzwischen kühl, windig, herbstlich. Die 600 Kilometer merkt man im Moment. Selbst, wenn man nicht gerade den Ursachen der NPD-Erfolge hinterherrecherchiert.

Anderswo ist es netter: Paul Newman hat diese Tage in Israel ein Camp für schwerkranke jüdische und palästinensische Kids gegründet. Im Jordantal. Schon, das.

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