Sonntag, 2. Januar 2005

Dumm gelaufen
Jüdische Medienarbeit in Deutschland ist oft ein Trauerspiel: Hier drängelte sich der liberale Rabbiner Homolka und graue Eminenz der Liberalen in Deutschland ins Rampenlicht und äusserte sich angetan von der Idee, die jüdische Zuwanderung aus Osteuropa zu begrenzen:

Wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Deutschland, aber auch wegen Erfahrungen mit der Integrationsbereitschaft der Zuwanderer halte man die Pläne für vertretbar.

In den Gemeinden, auch den Liberalen, sah das Fussvolk die Sache doch erheblich anders. Nachdem der Zentralrat sich typischerweise empört hatte, rudern die Liberalen jetzt in Person ihres Vorsitzenden Jan Mühlstein wieder in die andere Richtung:

Die künftigen Zuwanderungsregeln sollten laut Mühlstein zudem künftig auch für nichtjüdische Angehörige von Juden gelten. (...) "Wir ermutigen sogar solche Menschen, zum Judentum überzutreten."

Wenn es mit der Bekehrung der Juden in Deutschland nicht richtig klappt, dann importiert man sich eben welche, die man bekehren kann. Erinnert fatal an die Neigung der ultraorthodoxen Gegenseite, die ihre Hardcore-Rabbiner dann eben auch aus Brooklyn oder Mea Shearim nach Deutschland importieren, weil hier sonst kaum jemand was damit anfangen kann - und dann wird fleissig unter den Zuwanderern gefischt.

Die Liberalen sollten sich in Zukunft besser überlegen, wen sie da vor die Mikros lassen; wenn sich der Oszilationsvorgang zwischen "Politikerschuhe lecken" und "Nach Bedarf die meinung ändern" erst mal einschleift, haben sie bald jeden Kredit verspielt.

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