Dienstag, 18. Januar 2005

Verköhlert
Soso, der Köhler will also in der Knesset Deutsch reden - in Jordanien, Russland und Swaziland würde er wahrscheinlich Englisch nutzen, aber bei den Israelis muss man halt ein Zeichen setzen. Und mit der jüdischen Dimension der deutschen Sprache begründen - Heine, Börne, Kraus und was sich sonst nich im Grabe umdreht, wenn sie vom christlichen Bundesgimpepräsident missbraucht werden.

Es ist noch nicht mal die dummdreiste Arroganz dieses Staats- aber nicht Staatsbürgeroberhauptes, das ich nicht gewählt habe. Es ist einfech diese Unhöflichkeit, diese Blitzkrieg-Sensibilität, dieses ewige Wiederholen der immer gleichen Bitburg-Scheisse, die dafür verantwortlich ist, dass die Franzosen immer noch Boche, die Anmerikaner immer noch Krauts, die Engländer immer noch Huns sagen, es ist mal wieder ein Stück Nahrung für alle, die in den Deutschen die dummen, stinkenden Sturmtruppen sehen wollen. Und so unsagbar überflüssig...

Das wird noch lustig mit dem Kerl. Noch 4 Jahre...

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Aber der Herr Rau hat doch damals ebenfalls in der Sprache Theodor Herzls vor der Knesset gesprochen.

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..true.

Also ich sehe die Aufrege auch net ein.

Shoa hin shoa her, das is das Parlament
und nicht die Gedenkstätte.

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Nun, es kommt vielleicht darauf an, wie man es der Knesset kommuniziert. "Wäre es für Euch in Ordnung, aus disem und jenem Grund die Rede auf Deutsch zu halten" aus dem Munde eines engagierten versöhners ist etwas anderes als "Ich rede Deutsch, jawoll" von einem schneidigen Wirtschaftslenker.

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Klar...
...wir sind alle gut informiert und wissen mittlerweile, dass Rau auch eine Rede in Knesset auf deutsch gehalten hat (wir wissen es, weil die Medien es wollen, dass wir es wissen- wahrscheinlich gab es damals eine Nachricht für das Kurzzeitgedächtnis und damit hatte sich es).
Klar ist es ganz normal, wenn ein Staatschef seine Rede in seiner Sprache halten will. Ich denke sogar, dass es dem großen Teil der israelischen Bevölkerung am Arsch vorbei geht, ob der Bundespräsident seine Rede auf Deutsch oder auf Suaheli halten will. Schließlich ist Israel ein selbstbewusstes, starkes Land und eine der wenigen Demokratien der Region (hey, jede Demokratie stößt an ihre Grenzen, wenn deren Menschen tagtäglich mit der Angst leben müssen, der Tischnacbar im Café, im Restaurant könnte im nächsten Augenblick in die Luft gehen - im wahrsten Sinne des Wortes).
Nur: das Leben findet nun mal auf der Erde statt und nicht in einer emotionslosen Atmosphäre irgendwo auf einem fernen Planeten.

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