Donnerstag, 27. Januar 2005
Der 27.
uceda, 21:45h
Ich war gestern auf einem "jüdischen Abend" hier um die Ecke. 70% Juden, und noch ein paar andere. Stimmung war gut, Essen war gut, habe mich blendend mit einer rasend schönen Perserin unterhalten, obwohl sie einen Kreuzanhänger trug. Augen hatte die.
Am Rande mitbekommen, dass Biermann mal wieder einen auf Quotenjuden gemacht hat, nachdem er jahrelang so ziemlich alles sonst gemacht hat, was ihm Geld gebracht hat. Christlich-Marxistische Gebete in der DDR, dann Gitarren beschrammeln, später ausreisen und Pfötchen geben, irgendwann auch mal bei der CSU am Kamin. Hatte mal ein grosses Interview von ihm vorliegen. Undruckbar. Krank. Hab´s in die Tonne getreten, philosemitische Scheisse. Angeblich hat er seine "Übersetzung" von Katznelson vorgetragen, ein miserables Machwerk, wie so ziemlich jeder sagt, der von Jiddisch etwas Ahnung hat. Örgs. Jedes Land kriegt die Judendarsteller, die es verdient.
In den Blogs quergelesen. Sind die wirklich alle so drauf? Weia. Kann wenig dazu beitragen. Ausschwitz ist nicht mein Ding; die fränkischen Juden wurden in Piaski erschossen, gleich am Bahndamm, aber das ist nicht so spektakulär wie Ausschwitz, also juckt es niemanden. Das hätte sicher auch einen Gedenktag verdient, aber dann müsste man 365 Tage im Jahr sowas machen, aber das hält garantiert keiner durch. Und dauernd hätte man irgend eine runde Zahl mit einer 5 oder 0 hinten, wo der Auftrieb ganz besonders stark und laut und klampfensängerverseucht wäre. No way.
Ich hatte mal eine Bekannte, die nicht wusste dass ich Jude war. Ich wusste auch nicht, dass sie eine Rechtsextremistin war. Wir mussten ein Referat zusammen machen. Ungefähr die gleiche soziale Schicht. Einmal, als wir Essen waren, meinte sie, sie glaubte nicht unbedingt an den Holocaust, das sei ziemlich übertrieben. Ich habe das nächste Mal fürsie gekocht und den Tisch gedeckt. Sie hatte ein Faible für schönes Besteck, und fragte mich zwischendrin, wo ich das exquisite Silberbesteck her habe. Hochzeitsbesteck von der Cousine meiner Grosstante, Gravur von 1933, nach 1945 gerettet, im Gegensatz zur Cousine, die in Piaski mit ihrer Familie umgebracht wurde. Das habe ich dieser jungen Frau erzählt, während des Hauptgangs. Ich vermute, sie hat damals begriffen, was Gedenken ist, jedenfalls sah sie nicht mehr so gut aus, als sie vom Klo kam, aber sie hatte es auch nötig. Aber sonst? Warum ist 60 Jahre so viel wichtiger als 57, 58 und 59 war? Hat sich was seit Einführung dieses Tages verändert? Mal ehrlich? Nein?
Dann können wir auch wieder zur Tagesordnung des 27. übergehen. Punkt 1: Gedenken ist Privatsache. Punkt 2: Mein Date hat heute abend abgesagt. Mist.
Am Rande mitbekommen, dass Biermann mal wieder einen auf Quotenjuden gemacht hat, nachdem er jahrelang so ziemlich alles sonst gemacht hat, was ihm Geld gebracht hat. Christlich-Marxistische Gebete in der DDR, dann Gitarren beschrammeln, später ausreisen und Pfötchen geben, irgendwann auch mal bei der CSU am Kamin. Hatte mal ein grosses Interview von ihm vorliegen. Undruckbar. Krank. Hab´s in die Tonne getreten, philosemitische Scheisse. Angeblich hat er seine "Übersetzung" von Katznelson vorgetragen, ein miserables Machwerk, wie so ziemlich jeder sagt, der von Jiddisch etwas Ahnung hat. Örgs. Jedes Land kriegt die Judendarsteller, die es verdient.
In den Blogs quergelesen. Sind die wirklich alle so drauf? Weia. Kann wenig dazu beitragen. Ausschwitz ist nicht mein Ding; die fränkischen Juden wurden in Piaski erschossen, gleich am Bahndamm, aber das ist nicht so spektakulär wie Ausschwitz, also juckt es niemanden. Das hätte sicher auch einen Gedenktag verdient, aber dann müsste man 365 Tage im Jahr sowas machen, aber das hält garantiert keiner durch. Und dauernd hätte man irgend eine runde Zahl mit einer 5 oder 0 hinten, wo der Auftrieb ganz besonders stark und laut und klampfensängerverseucht wäre. No way.
Ich hatte mal eine Bekannte, die nicht wusste dass ich Jude war. Ich wusste auch nicht, dass sie eine Rechtsextremistin war. Wir mussten ein Referat zusammen machen. Ungefähr die gleiche soziale Schicht. Einmal, als wir Essen waren, meinte sie, sie glaubte nicht unbedingt an den Holocaust, das sei ziemlich übertrieben. Ich habe das nächste Mal fürsie gekocht und den Tisch gedeckt. Sie hatte ein Faible für schönes Besteck, und fragte mich zwischendrin, wo ich das exquisite Silberbesteck her habe. Hochzeitsbesteck von der Cousine meiner Grosstante, Gravur von 1933, nach 1945 gerettet, im Gegensatz zur Cousine, die in Piaski mit ihrer Familie umgebracht wurde. Das habe ich dieser jungen Frau erzählt, während des Hauptgangs. Ich vermute, sie hat damals begriffen, was Gedenken ist, jedenfalls sah sie nicht mehr so gut aus, als sie vom Klo kam, aber sie hatte es auch nötig. Aber sonst? Warum ist 60 Jahre so viel wichtiger als 57, 58 und 59 war? Hat sich was seit Einführung dieses Tages verändert? Mal ehrlich? Nein?
Dann können wir auch wieder zur Tagesordnung des 27. übergehen. Punkt 1: Gedenken ist Privatsache. Punkt 2: Mein Date hat heute abend abgesagt. Mist.
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