Montag, 25. April 2005

Flickerlteppich
Der Kunstsammler Flick - der Enkel des verurteilten Kriegsverbrechers Flick - zahlt 5 Millionen an die Zwangsarbeiterstiftung. Jetzt. Wo gewissermassen der ganze Bohei um seine Ausstellung vorbei ist. Und zwar, ohne sich wie viele andere Wirtschaftsvertreter hinzustellen und der welt zu verkünden, wie toll diese Geste doch ist. Ohne den versuch, via PR auf dem internationalen Markt etwas für sich herauszuschlagen.

Das ist ungewöhnlich, wenn man schon mal seine Kollegen erlebt hat; erbärmliche Krämernaturen, die es innen drin wohl noch immer nicht so ganz eingesehen haben. Ein paar der ekligsten Interviews meiner Laufbahn habe ich mit Anwälten von Firmen geführt, die sich absolut nicht angesprochen fühlten von der Problematik, und das alles dem Staat aufdrüchen wollten, inclusive der moralischen Schuld gegenüber den Unternehmen, die der Staat und damit der Rechtsnachfolger des Dritten Reiches auf sich geladen haben. Dabei blieben sie auch auf Nachfrage.


Nach solchen Erlebnissen kann man der späten Einsicht von Flick nur Respekt zollen.

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