Freitag, 1. April 2005

Fucking up old Nazi Bastards
So, Joschka Fischer geht also nach der Methode Rasenmäher über Mitarbeiter seines Hauses hinweg, die zwischen 33-45 das Hakenkreuz am Revers hatten. Die sollen nicht mehr öffentlich geehrt werden, wenn sie denn das Zeitliche segnen. Prompt geht ein Sturm der Entrüstung durch die eigenen Reihen, und auch so manche Zeitungm, die nach 45 nicht ohne PGs oder gar SS auskam, fühlt sich bemüssigt, mit drein zu schlagen...

Es ist so: Entgegen der Fama gab es viele Mitarbeiter des Diplomatischen Dienstes, die keine Parteigenossen waren. Wer ein Mitglied wurde, musste sich erst mal drum bewerben. Das haben auch viele getan, sei es nun aus Überzeugung, Karrieregeilheit oder Mitläufertum.

Die Überzeugten: Ganz klar - es geht hier nicht darum, sie nach ihrem Tod zu Schrumpfköpfen zu verarbeiten und den grünen Parteitagsdelegierten zu schenken, sondern um das Ausbleiben einer besonderen Ehrung. Warum sollte man solche Leute auch ehren? Lügen erfinden, von wegen, dass sie einen guten Job gemacht haben, wenn sie jahrelang beim grössten Verbrechen der neuesten Geschichte mitgemacht haben? Würdigt man da nicht die herab, die sauber geblieben sind, wenn selbst die übelsten Kreaturen hgelobt werden?

Dia Nazi-Arschkriecher: Die repräsentierten de facto und de jure den Willen Adolf Hitlers. Und ordneten sich gezielt unter, um im Mastdarm der braunen Brut vorranzukommen. Ehre - wofür bitte? Warum? Wie verkommen muss man denn sein, um nicht mehr geehrt zu werden?

Die Mitläufer: Tja. Mitgefangen, Mitgehangen, das sind die Regeln des Spiels.

Fischer hat vollkommen Recht, die Jungs nicht zu ehren - und würde man ihnen ins Gesicht spucken, wäre das nicht fein, aber angesichts ihres eigenen Versagens immer noch eine lässliche Kleinigkeit.

Besonders perfide erscheinen mir Entschulder und Versöhnlinge, die sagen, ganz Deutschland habe eine zweite Chance bekommen, das müsse man den Diplomaten auch zugestehen. Nicht ganz fucking Deutschland war an so entscheidender Stelle wie die Diplomaten, die Mehrheit hat den Falschen gewählt und war danach feige. Die Mehrheit war aber nicht bei der Partei, und hat nicht Angriffskriege und Völkermord mitkoordiniert. Nach der Argumentation hätte man jedes dreckige Schwein der Wehrmachtsführung begnadigen müssen, was man zum Glück nicht getan hat.

Die Ex-Nazi-Bande im AA kann froh sein, dass sie so billig davon kommt. Und das Geld fehlt, mal ganz genau nachzuforschen, was die Jungs im 2. Weltkrieg eigentlich genau gemacht haben. Fischer ist immer noch gnädig. Leider.

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