Sonntag, 30. Mai 2004

Nochmal Radio Horeb
Finstere Gedanken zu nächtlicher Stunde



Ich mein, die Jungs und Mädels können einem andererseits echt leid tun: Manche von denen sitzen in Ingolstadt, was schon ein etwas anderer Ort ist als das schwäbische Kaff, aus dem sie angeblich kommen (wobei ich mir mit dem Schwarzfüsserkaff nicht sicher wäre, in Ingolstadt steht sogar ein Ü-Wagen und manches Programmteil kommt von Radio Maria aus Österreich). Ingolstadt jedenfalls hat eine halbwegs urbane Bevölkerung, mit bauchfrei, lässig und in weiten Teilen eher areligiös, wenn man mal von weissen Hochzeiten und ähnlichen Eingeborenen-Ritualen absieht.

Ich stelle mir gerade vor, wie das für so einen Extremisten ist, wenn der durch die Fussgängerzone geht, und da sind all die Glossy-Lipstick-Mädchen, Sünde über Sünde, sie nehmen die Pille, sie lesen unreligiöse Hefte -für so einen Typen muss das sein wie Sodom, und er als einziger Aufrechter wird höchstens ausgelacht, wenn er mit seinem Gerede von unbefleckt bis Ursünde kommt...

Selbst in der Mariannischen Congregation, einem der wichtigsten Baudenkmäler der Jesuiten nördlich der Alpen, kommt kein Rosenkranz, sondern nur die laute Technomusik des Hausbesitzers des obersten Stockwerks, und der ist kein Christ und denkt nicht daran, das Haus an diese Knilche zurückzuverkaufen...

Und dann kriegt er vielleicht auch noch den Mitschnitt unserer nächstes Sendung, wo wir ihn kräftig runterputzen...

Life is hell, würde Kai Pahl da sagen. Let´s light the fire, würde ich hinzufügen.

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