Dienstag, 8. Juni 2004

Endgestuft
Remember Thor Kunkel? Big Drama? Big Bestseller? Dreimal so hoher Vorschuss wegen gross Literaturskandal?

Amazon.de-Verkaufsrang 3.452

Schon vergessen? Oooch. Sie haben kein Herz mit Naziprofiteuren.

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5724 sinds gerade…
…wie ich vorbeigeschaut hab.
Als DVD empfohlen wird mir das »Himmler Projekt« von Karmakar, und Leser die »Endstufe« gekauft haben, lesen desweiteren so Dinge wie »Die nachte Pionierin« (heilige kommunistische Kind-Hure und so) sowie die »Wahrhheit über Hitler und Stalin«. Alles schwer Naziprofiteurstoff, oder?

Kunkel zieht sich wenigstens nicht in dumpfe poetische Moraste der terretorialen Nostalgie zurück (wie die meisten der hohen, älteren Literaten), oder wellenreitet lediglich die Popularbrecher an den All-Inklusive-Stränden (wie die meisten Zeitgeistschnappschüßler). Also weder ein Nabelorakler noch Oberflächenarchivar ist der Gute.

Eine Schande ist das offentlichlich panische Klima in der Verlagswelt, die fehlende Leseruhe der Literaturkritik und der durch den Rowohlt-Kunkel-Eichborn-Vorgang erahnbahre Vormundrabng der Werbe- und Vetriebsabteilungen über die Lektorate. »Endstufe« ist soweit halt der erste (schwächere, weil schlampig lektoriertere aber ungleich knalligere) erste Teil eines noch zu komplettierenden Trilogie.

Sorry, daß ich Dir so in Dein Blog wichtel, aber ich lese Dein Blog ansonsten ganz gerne und mußte eben zurückreflexen auf den Kunkel-ist-abgenibbelt-Relflex von Dir.

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Oh, kein Problem. Ich sage ja nicht, dass Eichborn unschuldig ist. However, Kunkel, der das mit dem dreifachen Vorschuss rausposaunt hat, ist eine "dead cow". Ich vermute mal, dass er den Rest der Trilogie als BoD machen wird.

Übrigens: Andere Alttoitsche wie Walser werden hier auch abgewatscht.

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Walser und Kunkel in einen Topf?
Da fühlen sich die - glaub ich mal - nicht recht wohl beieinand. Gut, ich selbst schätze das sicherlich so ein, weil ich von Kunkel zwei Bücher kenne und schätze, von raunenden Maddin sind mir nur Teile aus Prosa- und Essayistik sowie komplett nur noch das umheulte »Tod eines Kritikers« bekannt. Bei Walser können wir uns treffen, den halte ich auch für schwer überlobt … auch wenn ich niemanden persönlich seinen literarischen Spaßpol vergrätzen möcht.
Kunkels »Endstufe« war, denke ich, ein gewinnbringender Geschmacks-Clash, auch weil »Schwarzlicht-Terrarium« als Vergleich vorliegt. Der dritte Teil der Restwelt-Trio wird (für mich) nehme ich mal an auch taugen.

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