Mittwoch, 23. Juni 2004
Beth Zion, Brunnenstrasse, Berlin Mitte, 21.6.2004
uceda, 22:00h
Geht man um die Ecke, sieht man sofort weitere Beschädigungen. Die verfärbungen der Mauer sind wahrscheinlich die Folge erheblicher Schäden im Dachstuhl.
Eine paar Gläser der Obergaden sind zerbrochen. Sie sind so hoch gelegen, dass vandalismus als Ursache ausscheiden kann. Vielleicht sind sie im Winter durch die Kälte gesprungen.
Vor dem Langhaus war eine Grünanlage, die völlig sich selbst überlassen ist. Besonders Brenesseln gedeihen hier.
Auch das Jäten von Unkraut entlang des Langhaues unterbleibt. Deshalb zwängen sich auch überall Pflanzen zwischen den Beton des Vorplatzes und die fassade der Synagoge.
Der Hintereingang ist durch das Regenwasser verfärbt und augequollen. Ein Aufkleber ist das einzig sichtbare zeichen mutwilliger Verunstaltung; alle anderen Schäden sind wohl durch die Zeit entstanden.
Ein Blick durch die schmutzigen Fenster in das Innere der Synagoge zeigt das ganze Ausmass des Schadens: Putz bröckelt von den Wänden, und die Mauern sind überzogen mit Löchern und Rissen. Wahrscheinlich ist die Synagoge inzwischen baufällig.
Noch eine persönliche Bemerkung zum Schluss: Ich photographiere eher selten Synagogen. Natürlich denkt man sich, schade um das Gebäude, aber das Judentum erachtet die Synagoge weniger wichtig, als das Christentum die Kirche. Eine Synagoge kann auch ein Zelt sein, eine Hütte, jedes Gebäude, wo 10 Männer zusammenkommen, um die Thora zu lesen und zu feiern.
Aber da war dieser Eimer, den jemand auf die Mauer zur Grünfläche abgestellt hatte, und der zu hart war, um darüber hinwegzugehen. Die Aufschrift, die für mich die Banalität der totalen Gleichgültigkeit in diesem Land symbolisiert: Für heisse Asche. So gesehen am 21.6.2004 in Berlin.
Zum 1. teil der Serie.
Eine paar Gläser der Obergaden sind zerbrochen. Sie sind so hoch gelegen, dass vandalismus als Ursache ausscheiden kann. Vielleicht sind sie im Winter durch die Kälte gesprungen.
Vor dem Langhaus war eine Grünanlage, die völlig sich selbst überlassen ist. Besonders Brenesseln gedeihen hier.
Auch das Jäten von Unkraut entlang des Langhaues unterbleibt. Deshalb zwängen sich auch überall Pflanzen zwischen den Beton des Vorplatzes und die fassade der Synagoge.
Der Hintereingang ist durch das Regenwasser verfärbt und augequollen. Ein Aufkleber ist das einzig sichtbare zeichen mutwilliger Verunstaltung; alle anderen Schäden sind wohl durch die Zeit entstanden.
Ein Blick durch die schmutzigen Fenster in das Innere der Synagoge zeigt das ganze Ausmass des Schadens: Putz bröckelt von den Wänden, und die Mauern sind überzogen mit Löchern und Rissen. Wahrscheinlich ist die Synagoge inzwischen baufällig.
Noch eine persönliche Bemerkung zum Schluss: Ich photographiere eher selten Synagogen. Natürlich denkt man sich, schade um das Gebäude, aber das Judentum erachtet die Synagoge weniger wichtig, als das Christentum die Kirche. Eine Synagoge kann auch ein Zelt sein, eine Hütte, jedes Gebäude, wo 10 Männer zusammenkommen, um die Thora zu lesen und zu feiern.
Aber da war dieser Eimer, den jemand auf die Mauer zur Grünfläche abgestellt hatte, und der zu hart war, um darüber hinwegzugehen. Die Aufschrift, die für mich die Banalität der totalen Gleichgültigkeit in diesem Land symbolisiert: Für heisse Asche. So gesehen am 21.6.2004 in Berlin.
Zum 1. teil der Serie.
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janus,
Mittwoch, 23. Juni 2004, 22:47
krass .. :-\
erinnert mich an die rede des herzogs gestern in dresden (frauenkirche undso). da sagt der doch tatsächlich ".. und dresden soll wieder ein leuchtfeuer unter den europäischen städtens ein blabla .." kam gut
aber nun wieder zu den wirklich wichtigen dingen ..fussi oleoleole hm tsch:deu 0:3
aber nun wieder zu den wirklich wichtigen dingen ..fussi oleoleole hm tsch:deu 0:3
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uceda,
Mittwoch, 23. Juni 2004, 22:54
Schaut schlecht aus für die Deutschen - die Tschechen treten mit ihrem C-Kader an und nicht, wie nötig für einen deutschen Sieg, mit der Seniorenmannschaft 65+ von Lokomotive Brno.
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uceda,
Donnerstag, 24. Juni 2004, 00:26
2:1
vielleicht hätten die Tschechen doch mit der U10-Jugend von Liberec antreten sollen, um Deutschland das nächste innere Benes-Dekret zu ersparen?
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janus,
Donnerstag, 24. Juni 2004, 17:02
herzog
der herzog v. cunt der snob ist nat. gemeint. nicht das da mißverständnisse entstehen.
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kaltmamsell,
Donnerstag, 24. Juni 2004, 12:50
Ich kenn da eine oberbayerische Provinzstadt, in der die Synagoge einst sogar Illuminaten überdachte. Immer noch Lagerraum oder inzwischen abgerissen?
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maz,
Freitag, 25. Juni 2004, 02:33
Es ist so,
in dieser beschissenen westfälischen Provinzstadt, in der ich wohne, ging es mal um den Platz der ehemaligen Synagoge.
Irgendwelche Typen wollten den Platz freigeben, damit dort ein Konsumtempel aufgezogen werden sollte.
Es gab einen Streit zwischen denjenigen, die den Ort als Mahnung erhalten wollten und den geschäftstüchtigen Entkrampften.
Irgendwann, nach dem hartnäckigen Widerstand der einigermaßen Sensiblen für die Geschichte, wurde entschieden, dass es unredlich sei, Geld dort zu ernten, wo Menschenblut durch die gierigen Deutschen getrunken wurde.
Die Pointe: Die Synagoge, um die es geht ist eine ganz kleine.
Sogar die paar Quadratmeter sollten die Deutschen niederbrennen. Sogar dieses kleine Stück der Emanzipation war ihnen ein Dorn im Aug.
Tja.
Irgendwelche Typen wollten den Platz freigeben, damit dort ein Konsumtempel aufgezogen werden sollte.
Es gab einen Streit zwischen denjenigen, die den Ort als Mahnung erhalten wollten und den geschäftstüchtigen Entkrampften.
Irgendwann, nach dem hartnäckigen Widerstand der einigermaßen Sensiblen für die Geschichte, wurde entschieden, dass es unredlich sei, Geld dort zu ernten, wo Menschenblut durch die gierigen Deutschen getrunken wurde.
Die Pointe: Die Synagoge, um die es geht ist eine ganz kleine.
Sogar die paar Quadratmeter sollten die Deutschen niederbrennen. Sogar dieses kleine Stück der Emanzipation war ihnen ein Dorn im Aug.
Tja.
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