Samstag, 15. November 2003
Jubel No. 1: Peter Basch Stars!
uceda, 21:46h
oder
Eva´s Kostüm und Adam´s Kamera
Sie sind irgendwie horizontal, auch wenn sie stehen oder sitzen. Sie sind immer sexy, auf eine distanzierte Art, keine vulgären Sexbomben, sondern, wenn das Wort erlaubt ist, Sexgöttinnen. Keiner anderer Fotograf der 50er und 60er Jahre konnte so präzise wie Peter Basch den Moment einfangen, in dem Sinnlichkeit in Sex umschlägt.
Die meisten Bilder von Filmdiven, Sängerinnen und Prominenten sind eiskalt in ihrer Wirkung berechnet, man fühlt das Zusammenspiel von Claudia Cardinale und Peter Basch, wenn sie mit zerrissenem Dekolletee in seine Kamera lächelt, wohl wissend, was sie damit anrichtet. Bis heute, denn Peter Baschs Bilder sind zeitlos. Selbst in den schreiend bunten Kolorbildern der Sixties setzt sich die Schönheit durch. Kleidung ist ohnehin nur störend, Jane Fonda, Sophia Loren, Diana Ross, man sieht ihnen an, dass sie eigentlich nackt sein müssten.
Peter Basch hat sie alle abgelichtet. Wer von ihm in Hollywood photographiert wurde, wusste, dass die Karriere erfolgreich war. Die Bilder erzählen von der gegenseitigen Abhängigkeit zwischen Star und Photograf, von einer intimen Beziehung, die immer noch knistert, wenn man die Seiten des opulenten Bildbands mit den 500 besten Photos aufschlägt.
Die Karriere war Peter Basch quasi in die Wiege gelegt. 1923 wurde er in Berlin als Sohn eines UFA-Regisseurs geboren. 1933 floh die Familie nach Amerika, und Basch landete bald in der US Army - ausgerechnet beim Film Corps in Hollywood. Nach dem Krieg eröffnete er ein Photostudio, und die Stars rissen sich um ihn. Aber auch andere Kundschaft wartete: Basch belieferte die grossen amerikanischen Magazine, und später auch die Bunte, Quick oder den Stern.
Er brachte amerikanische Männerträume nach Europa - und europäische Phantasien nach Amerika: Eine unbekannte junge blonde Französin namens Brigit Bardot wurde in den USA über Nacht zum Sexsymbol dank einer Photoserie, die auch heute noch eines der Highlights des opulenten Bildbands ist. Es ist Filmgeschichte, eine glückliche jüdische Geschichte des letzten Jahrhunderts, es erzählt natürlich auch viel über das Frauenbild - aber vor allem ist es die Geschichte zwischen einer schönen Frau vor und einem genialen Mann hinter der Kamera. Wenn man ehrlich ist, einfach verdammt guter Sex.
5 von 5 gierigen Hechelhechel
Peter Basch: Stars! Fotografien aus den Fünfziger und Sechziger Jahren, Schwarzkopf-Schwarzkopf Verlag, ca. 400 Seiten, 49,90 EUR
Eva´s Kostüm und Adam´s Kamera
Sie sind irgendwie horizontal, auch wenn sie stehen oder sitzen. Sie sind immer sexy, auf eine distanzierte Art, keine vulgären Sexbomben, sondern, wenn das Wort erlaubt ist, Sexgöttinnen. Keiner anderer Fotograf der 50er und 60er Jahre konnte so präzise wie Peter Basch den Moment einfangen, in dem Sinnlichkeit in Sex umschlägt.
Die meisten Bilder von Filmdiven, Sängerinnen und Prominenten sind eiskalt in ihrer Wirkung berechnet, man fühlt das Zusammenspiel von Claudia Cardinale und Peter Basch, wenn sie mit zerrissenem Dekolletee in seine Kamera lächelt, wohl wissend, was sie damit anrichtet. Bis heute, denn Peter Baschs Bilder sind zeitlos. Selbst in den schreiend bunten Kolorbildern der Sixties setzt sich die Schönheit durch. Kleidung ist ohnehin nur störend, Jane Fonda, Sophia Loren, Diana Ross, man sieht ihnen an, dass sie eigentlich nackt sein müssten.
Peter Basch hat sie alle abgelichtet. Wer von ihm in Hollywood photographiert wurde, wusste, dass die Karriere erfolgreich war. Die Bilder erzählen von der gegenseitigen Abhängigkeit zwischen Star und Photograf, von einer intimen Beziehung, die immer noch knistert, wenn man die Seiten des opulenten Bildbands mit den 500 besten Photos aufschlägt.
Die Karriere war Peter Basch quasi in die Wiege gelegt. 1923 wurde er in Berlin als Sohn eines UFA-Regisseurs geboren. 1933 floh die Familie nach Amerika, und Basch landete bald in der US Army - ausgerechnet beim Film Corps in Hollywood. Nach dem Krieg eröffnete er ein Photostudio, und die Stars rissen sich um ihn. Aber auch andere Kundschaft wartete: Basch belieferte die grossen amerikanischen Magazine, und später auch die Bunte, Quick oder den Stern.
Er brachte amerikanische Männerträume nach Europa - und europäische Phantasien nach Amerika: Eine unbekannte junge blonde Französin namens Brigit Bardot wurde in den USA über Nacht zum Sexsymbol dank einer Photoserie, die auch heute noch eines der Highlights des opulenten Bildbands ist. Es ist Filmgeschichte, eine glückliche jüdische Geschichte des letzten Jahrhunderts, es erzählt natürlich auch viel über das Frauenbild - aber vor allem ist es die Geschichte zwischen einer schönen Frau vor und einem genialen Mann hinter der Kamera. Wenn man ehrlich ist, einfach verdammt guter Sex.
5 von 5 gierigen Hechelhechel
Peter Basch: Stars! Fotografien aus den Fünfziger und Sechziger Jahren, Schwarzkopf-Schwarzkopf Verlag, ca. 400 Seiten, 49,90 EUR
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