Freitag, 29. Oktober 2004
Shabbat Shalom
uceda, 19:15h
oder warum es o, garkeine Rolle spielt, wenn Arafat überlebt, wieder ins Geschäft zurückkehrt, ins Altersheim geht oder ein neues Leben mit Posh Spice beginnt.
Das da unten ist der Nahe Osten. Dieser Nahe Osten lässt auf arabischer Seite nicht allzu viele Rollenbilder für Politiker zu, wie auch nicht auf israelischer Seite. Robustes Auftreten, Schäkereien mit religiösen Extremisten und Prinzipienlosigkeit gehören ebenso zum Politikstil wie ein ungetrübtes Verhältnis zur Gewalt gegen Menschen. Wie auch inmmer, trotzdem muss in dem Irrsinn da unten jemand an der Spitze möglichst viele Leute hinter sich bringen. Das hat Arafat geschafft, und das wird er sofort wieder tun. Warum? Weil er nicht mehr gewinnen kann, sondern nur noch verlieren. Das bescheuerte Hocken unter Hausarrest ist das einzige, was ihm bleibt. Sharon geht es übrigens auch nicht besser; aller Orten fordern Siedler seinen politischen oder realen Kopf. Da hocken sie also, versuchen, so wenig wie möglich durch Kompromisse zu vergraulen und schwingen harte Reden, um ihre brüchige Mehrheit zu retten.
Mehr als das könnte auch Arafats Nachfolger nicht machen, wenn er sich denn mal im ausbrechenden Bürgerkrieg gegen seine Konkurrenten durchgesetzt hätte. Die PLO muss im Notfall eben die Hamas liquidieren, und ihre eigenen Abweichler. Pläne dafür haben sie sicher schon bereit, keine Illusionen bitte.
Hat Israel davon was? Nein. Noch bessere Besetzung geht nicht, noch mehr Ärger geht durchaus, es wird dann eben die dritte Intifada zur Stärkung der innenpolitischen Lage in Palästina geben - das arafatsche Erfolgsmodell eben. Arafat II wird darum nicht herumkommen.
Und irgendwann, wenn das alles zu teuer wurde und doch zu blutig ist, werden sie fast alle Siedlungen doch räumen, Sharon, Begin, Barak, Netanyahu, Rabin, Meir und alle anderen verflucghen, die das nicht gleich gemacht haben, und sich ordentlich gegen den Drittweltstaat Palästina abriegeln, den, wer auch immer, auf mittlere Sicht zu einem korrupten Krisenherd umbauen wird, mit dem sich trefflich Förderung absahnen lassen wird. Gut, sie werden den Abzug der Israelis feiern. Das wird die letzte Party gewesen sein, auf lange Sicht. Irgendwann wird Syrien oder Ägypten dann den Laden übernehmen, wie immer, da unten, und den Israelis wird es egal sein, wenn sie dann Sex and the City Staffel 45 in der Glotze sehen. Naher Osten eben.
Das da unten ist der Nahe Osten. Dieser Nahe Osten lässt auf arabischer Seite nicht allzu viele Rollenbilder für Politiker zu, wie auch nicht auf israelischer Seite. Robustes Auftreten, Schäkereien mit religiösen Extremisten und Prinzipienlosigkeit gehören ebenso zum Politikstil wie ein ungetrübtes Verhältnis zur Gewalt gegen Menschen. Wie auch inmmer, trotzdem muss in dem Irrsinn da unten jemand an der Spitze möglichst viele Leute hinter sich bringen. Das hat Arafat geschafft, und das wird er sofort wieder tun. Warum? Weil er nicht mehr gewinnen kann, sondern nur noch verlieren. Das bescheuerte Hocken unter Hausarrest ist das einzige, was ihm bleibt. Sharon geht es übrigens auch nicht besser; aller Orten fordern Siedler seinen politischen oder realen Kopf. Da hocken sie also, versuchen, so wenig wie möglich durch Kompromisse zu vergraulen und schwingen harte Reden, um ihre brüchige Mehrheit zu retten.
Mehr als das könnte auch Arafats Nachfolger nicht machen, wenn er sich denn mal im ausbrechenden Bürgerkrieg gegen seine Konkurrenten durchgesetzt hätte. Die PLO muss im Notfall eben die Hamas liquidieren, und ihre eigenen Abweichler. Pläne dafür haben sie sicher schon bereit, keine Illusionen bitte.
Hat Israel davon was? Nein. Noch bessere Besetzung geht nicht, noch mehr Ärger geht durchaus, es wird dann eben die dritte Intifada zur Stärkung der innenpolitischen Lage in Palästina geben - das arafatsche Erfolgsmodell eben. Arafat II wird darum nicht herumkommen.
Und irgendwann, wenn das alles zu teuer wurde und doch zu blutig ist, werden sie fast alle Siedlungen doch räumen, Sharon, Begin, Barak, Netanyahu, Rabin, Meir und alle anderen verflucghen, die das nicht gleich gemacht haben, und sich ordentlich gegen den Drittweltstaat Palästina abriegeln, den, wer auch immer, auf mittlere Sicht zu einem korrupten Krisenherd umbauen wird, mit dem sich trefflich Förderung absahnen lassen wird. Gut, sie werden den Abzug der Israelis feiern. Das wird die letzte Party gewesen sein, auf lange Sicht. Irgendwann wird Syrien oder Ägypten dann den Laden übernehmen, wie immer, da unten, und den Israelis wird es egal sein, wenn sie dann Sex and the City Staffel 45 in der Glotze sehen. Naher Osten eben.
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kherpel,
Samstag, 30. Oktober 2004, 18:50
Es ist so bitter...
Guter Artikel, inbesondere die Zeile "ungetrübtes Verhältnis zur Gewalt gegen Menschen" passt wirklich sehr gut.
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