Dienstag, 18. November 2003

Rabbinische Rückzugsgefechte
Not macht erfinderisch: In Israel wird mit der Zustänsigkeit für die Ehe demnächst das zentrale Monopol des Oberrabbinats fallen. Früher war alles ganz lässig, da ging die Heirat nicht ohne Rabbiner:



Aber das 17. Jahrhundert ist vorbei und das 20. auch, in Israel gibt es viele nichtjüdische Immigranten, und griechisch-orthodoxe oder Buddhisten haben von Hochzeitszeremonien *etwas* andere Vorstellungen als das Rabbinat. Und junge Leute fliegen zum Heiraten ohnehin oft nach Zypern, auf ein normales Standesamt. Deshalb wird seit Jahren an der pragmatischten aller Lösungen gearbeitet: Einer Zivilehe. Ohne Segen des Rabbinats.

Das tut natürlich weh. Deshalb hat das Oberrabbinat allen Ernstes vorgeschlagen, ein Spezialrabbinat für nichtjüdische Ehen einzurichten. Und für diese Form des Multikulti auch gleich einen Rückschlag hinnehmen müssen: Die Regierung bleibt bei der Zivilehe. Und verzichtet auf Hochzeiten, die wunderbar in Monthy Pythons Life of Brian passen würden.

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