Mittwoch, 21. Juli 2004

Ganz toller Kampf gegen den Antisemitismus
Ich muss gestehen, dass ich dem Berliner Aussenbüro des American Jewish Committee AJC eigentlich mehr zugetraut hätte als solche Plattheiten - in Verbindung mit der Böll-Stiftung, btw:

Berlin, 21. Juli 2004
*Der neue alte Antisemitismus*

Heinrich-Boell-Stiftung und The American Jewish Committee Berlin veroeffentlichen Empfehlungen zur Bekaempfung des Antisemitismus


schrecken aber davor zurueck, sich eine deutsche Tastatur mit Umlauten zu kaufen, bei der man dann auch die " an Stelle der * haette - sowas lieben Journalisten, muss man auch noch selbst umschreiben.

Das Policy Paper *Der neue alte Antisemitismus* analysiert die Herausforderung des Antisemitismus in Deutschland und Europa in seinen verschiedenen Erscheinungsformen und formuliert politische Empfehlungen an Politik und Gesellschaft.

*Wir sind zunehmend besorgt ueber die wachsende Anzahl von antisemitischen Vorfaellen..blabla...Die Empfehlungen sind das Resultat einer Reihe von Expertengespraechen im Vorfeld der Berliner OSZE Konferenz zu Antisemitismus, initiiert durch die Heinrich-Boell-Stiftung und das Berliner Buero des American Jewish Committee.

Das Papier ist dieser Mail als pdf-Datei beigefuegt, die Empfehlungen beginnen auf S.9.


Mal abgesehen davon, dass das 390.458. "Policy" Papier zu diesem Thema wahrscheinlich nichts Neues bringen würde, inclusive der üblichen und dezidiert falschen Behauptung von der ansteigenden Bedrohung der Juden in Deutschland -

abgesehen davon ist diese grosssprecherische, ansonsten aber inhaltsleere und Phrasen perpetuierende Pressemitteilung wohl alles, was die Pressestelle im Kopf hat.

Denn das erwähnte PDF mit den wasweisichwieviele Seiten, das mir den Account verstopfen würde, ist nicht angekommen. War nicht angehängt. Da sieht man, wie wichtig Inhalte sind. Hauptsache, man hat eine wichtige Pressemitteilung und das erstklassige Wort "Policy Paper".

Und wer sie tatsächlich sucht, die Empfehlungen: Die Website des AJC in Berlin wird seit November 2003 nicht mehr upgedated. Jetzt will ich mal sehen, welcher Mastdarmakrobat Journalist die PM wichtigtuerisch verbreitet, an der das Attachment gefehlt hat. Die dauerojwehschreiende Taz, die jedenjewishpupsverbreitende Netzteitung und die dpa sind meine Hauptversächtigen.

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2 Kilometer weiter westlich
von hier sieht das live so aus:



Gerade jetzt.

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20. Juli plus 1
Jetzt ist er also rum, und alle haben sich in die eine Tradition gestellt und nicht in die andere. Das Schöne an der sache ist ja, dass sie benso schwammig, manche würden auch sagen vielschichtig, wie die Motivation der Mitmacher ist. Das ist dann ein genialer Selbstbedienungsladen für Sonntagsredner jeder Coleur , jeder findet sein Viorbild und ganz besonders die, die 33 noch Steigbügelhalter waren - wie übrigens auch die Verschwörer zum grossen Teil selbst.

Dankenswerterweise ist gerade ein Buch erschienen, das man in dem Kontext lesen sollte, BEVOR man sich in Traditionen stellt, in denen man danach vielleicht doch nicht mehr sein möchte: "Vom König zum Führer" von Stephan Malinowski in Fischers schwarzer Reihe. Thema ist der Weg des Adels zwischen 1. und 2. Weltkrieg, und da ist die "Adelsrevolte" des 20 Juli auch ein Thema: 50 von 150 Verschwörern waren Adlige.

Dieses "In Reihe stellen" ist meines Erachtens ohnehin peinlich und überflüssig - und wie so was endet, sieht man beim hier schon öfters erwähnten AStA der Uni Frankfurt und seinen pseudophilosemitischen Hetzjagden gegen Andersdenkende. Entweder man kriegt den Arsch hoch und sorgt dafür, dass die Demokratie und die Gesellschaft besser wird, oder man hält die Klappe. Auf Typen, die das nur machen, um ein Stück Glanz ihrer selbstgewählten Vorgänger abzubekommen, kann man eigentlich verzichten - in jeder Hinsicht.

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