Mittwoch, 12. Mai 2004

Popliteraturcover
Andere Städte sehen aus wie die Kulisse zu Bladerunner, oder wie München, für Derrick.



Berlin sieht aus wie das Cover eines Buches einer Literaturinstitutsabsolventin mit 7 Kilo Untergewicht, das in drei Monaten auf dem Ramsch landet. Für 2,95 Euro.

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*fauch*

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mauz.

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Perlen vor die Säue. Aber ehrlich.

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He, Du musst das verstehen, ich war heute auf einer Lesung im Prenzlauer Berg, da war so eine idealtypische Nasenringloch-Amazonplatz-238.994-Jungliteratin da und tat wichtig.

Guckst Du hier.

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Und Säue sind nicht koscher.

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na gut, die ähnlichkeit geb ich zähneknirschend zu. aber für Deine schlechte abendgestaltung kann berlin nüscht.

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Wieso schlecht? Die Küchentischrandabsturzdame war nicht der Hauptact. Nur ein Beihocker bei Maxim Biller, siehe 2.Blog.

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Na dann halt Hopfen und Malz verloren. Das ist sogar vegetarisch.

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Aber nicht doch. "Cover eines Buches einer Literaturinstitutsabsolventin mit 7 Kilo Untergewicht, das in drei Monaten auf dem Ramsch landet. Für 2,95 Euro." ist nicht negativ gemeint. Nur ein Fakt. Entweder sind auf den Covern angeschnittene Gesichter in falschen Farben, oder Gegenstände, die Leere und Abwesenheit symbolisieren. Oft Küche und sowas. Und am Ende steht der Krabbeltisch. That´s Business.

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Das ist mir doch egal, wann ihr Buch für wenig Geld wo verramscht wird. Worüber ich fauche ist die Tatsachenverdrehung. Nicht Berlin sieht aus wie das Cover, sondern mit dem Cover versucht man ein bestimmtes Berlin-Mitte-Image zu vermitteln und damit eine bestimmte Käufergruppe anzusprechen. Dafür kann das arme Berlin nix.

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Rückrunde (off-topic; Clash of Cultures)
Vor vier Stunden, im Englischen Garten lustwandelnd, malte ich mir noch das Szenario aus, mich Ende Mai als fränkischer Vertragsmünchner wieder in Berlin einzunisten: aus Süddeutschland mit Geld und einem pathologischen Workload gefüttert, als gestreßter Gutverdiener unter meinen ungestreßten, nichtverdienenden Mitte-Freunden.

Ein echter Clash of Cultures, sozusagen. Könnte das gutgehen?
Wie würde sich das anfühlen, meine angebetete Verlagspraktikantin wieder zu treffen, mit dem Wissen, inzwischen das Achtfache ihres Hungerlohns zu verdienen?

Schönes Gedankenexperiment. Spätestens Donnerstag Abend ist der Traum aber wieder ausgeträumt, denn die Hauptstadt hat mich zumindest Realismus gelehrt.

Ach ja, das wollte ich eigentlich sagen: die Derrick-Kulisse langweilt schnell. Aber Berlin von der Elendsperspektive aus zu sehen, zehrt noch schneller auf.

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Kinders, wenn Euch die Stadt nicht gefällt oder zu hart ist: geht doch zurück in schnuckelige, beschauliche Bayern. Wir halten Euch gewiß nicht auf.
Würden die echten Berliner etwas drastischer formulieren. :)

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Das arme Berlin hat mit dieser Masche jahrelang Literaturhäuser in anderen Regionen ausgebeutet, in denen die Chefs dachten, bo ey, solche Cover, das machen wir als junges Programm. Nur ist es inzwischen so, dass manche von denen wissen wollen, ob das Buch mal eine Weile unter den Top 100 bei Amazon war - wenn nicht, wird die grosse Berliner Kinderlandverschickung gestrichen.

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Was kann denn Berlin dafür wenn die Provinz so dumm ist?
Das ist ja kein Ponyhof hier.

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@chile: Siehe meinen vorigen, ergänzten Kommentar.

Ich habe den April in Berlin genossen, als ich dachte, irgendwie dort Fuß fassen, mein Diplom abschließen und dolce-vita-mäßig ein-zwei nette Jahre dort verbringen zu können.
Aber die Stadt ist eigentlich nur zu ertragen, wenn man - wie Du z.B. - einen vernünftigen Job dort hat oder familiär oder sonstwie alimentiert ist. Wenn nicht, wird diese Stadt schnell zum Alptraum.

Und was die "Literaturszene" angeht:

Wenn ich solche Cover sehe, höre ich ein grauenvolles Rückkopplungs-Pfeifen an Selbstreferentialität: junge Leute, die sich gerne selbst (be-)schreiben und lesen und für jene in der Provinz schreiben, die gerne genau dasselbe täten.

Wenn schon eine DLL-Absolventin in einem beknackten Literaturmagazin davon stammelt, daß Romane nicht immer in Berliner WG-Küchen spielen dürfen...

Da hört sich doch alles auf.

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Nix. Aber wenn die Provinz klüger ist, kommt es in Berlin zum grossen viechischen Sterben in der Quarantäne. Mal schaun, welcher berlinlastige Belleverlag als nächstes qualvoll verendet.

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.o0(ich hab nen vernünftigen job? das hör ich zum ersten mal in meinem leben *rot im kalender anstreich* *url per mail an alle verwandten/freunde schick*)
Anyway: ich hatte meinen Kommentar geschrieben bevor Du Deinen editiert hattest. Ja, Berlin ist nicht einfach. Ich hab auch ein Weilchen gebraucht um mich ZUHAUSE zu fühlen. Vielleicht hab ich Glück gehabt und es ging schneller als bei anderen, weiß nicht. Ich kann halt nur dieses Jammern über Elend nicht mehr hören (von Leuten die vor ihren eigenen Rechnern sitzen). Da fällt mir nur das Lied "Have you seen the old man" ein. Ich bin öfter Freunde in NY besuchen, komm mit, dann zeig ich Dir was wirklich Elend ist. Mit den NYer Ratten verglichen sind die Berliner Exemplare Minimäuse.

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P.S.: Und für drastisch formulierende Berliner hätte ich eine drastische, an meiner bayerischen Lebensumgebung geschärfte Antwort parat. De soin east amoi deitsch redn bevoas as Mei aufreissn.;-)

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Es gibt immer eine Location, die noch schlimmer ist. Der tiefste U-Bahnschacht der Bronx ist immer noch Gold gegen die Grenzregion zwischen Syrien und Irak, besonders zur kurzen Regenzeit.

However, es geht mir nicht darum, eine Gesamtschau der pittoresken Slums von der Kastanienalle bis zur Rua dos Anjos in Lissabon zu zeigen, sondern nur die Nähe von alltäglicher Realität und den daraus entstehenden Konsumprodukten.

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Es geht nicht nur ums Zuhausefühlen, sondern auch ums nackte Überleben. Ich bin als erfahrener IT-Freelance angetreten, mit dem Vorsatz, um des lieben & schnellen Abschlusses willen meine Ansprüche brutal herunterzufahren, und was ich dabei erlebt habe, ist nicht sehr schön, um das mal so zu formulieren. Und ich bin bei Freunden an Rechnern gesessen, die Angst darum hatten, daß selbige bald gepfändet werden.
Mach doch mal den grausamen Menschenversuch, an einem schwarzen Brett in Deiner Nähe ein Angebot für Studenten zu lancieren. Innerhalb einer Woche rennen die Dir komplett die Bude ein.

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(wenn Ihr was ändert, könntet Ihr das bitte erkenntlich machen?)
Ik hool jo al mien Muul. :)

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Nix gegen platt. Nur gegen die "Berliner Schnauze".

Naja, immerhin konnten die heute auf 20 Euro rausgeben. Ein Fortschritt.

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Und, um das noch zu Ende zu führen, wenn irgendwann Berliner Zustände in der ganzen Republik Einzug halten, wandere ich aus. Weit westlich oder nördlich hinter Dagebüll.
Ernst.

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Leever dood als Sklav,
heißt das in meiner nordfriesischen Wahlheimat.
Daher sitze ich jetzt auch wieder im Süden. Vorübergehend.

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Ich behaupte doch in keinster Weise, daß hier alles rosig sei. Meine ideale Welt sieht auch anders aus.

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Allmächd! Jetzt höre ich mich auch schon an wie meine Berliner Freunde, die, wenn ich mit leuchtenden Augen von der tollen Stadt erzählt habe, gleich konterten mit "Harte Stadt! Will jeden Tag aufs Neue bekämpft werden!" Etc.
Nein, ich will kein Berliner Jammerer werden. Deshalb lohnt sich für mich die Stadt nur, wenn ich dort eine Perspektive habe.

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Und ich sage doch nur, dass das Fräuleinplunder ein Ende hat, auch wenn die immer gleichen Covermotive noch so viel orientierungslosen Tiefgang vortäuschen wollen.

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Huchchen! Wo sind eigentlich uceda und das Ursprungsthema abgeblieben? Sorry! Aber wenn es um Berlin geht, komme ich gerne leidenschaftlich ins Schwadronieren...

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Ik drück di düchtig de Duums.

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Und, lieber Herr uceda, dem hab ich in keinster Weise widersprochen. Nur über die Gemeinheit, die Lokalität mit irgendwelchen superdünnen Möchtegern-Schriftstellerinnen in Verbindung zu bringen, hab ich mich mokiert.

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Lieber booldog, keine Sorge, der ist groß, der verschafft sich schon Gehör. :)

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Aber dieser Plunder ist immer noch besser als der Hardcore-Kleinmädchenkitsch à la Jenny, Lewejohann & Co.
Auch wenn ich diese ganze Gattung nur vom Abwinken und von den vernichtenden Kritiken her kenne. Denn schlimmer als *das* kann es einfach nicht sein!

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Kolateralschaden, heisst das, glaub ich.

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@chile: danke! :-)
Donnerstag Abend kannst Du wieder loslassen.

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*gna*. Dann wird Rudern morgen anstrengend.
Na gut, aber nur weil Du so herrlich Platt geschnackt hast :) Und bestimmt einen tollen blauen Seemannspullover hast, wenn Du schon mal im nordfriesischen Exil warst.

;-)

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Ich wollte schon immer mal ein Expertensystem entwickeln, mit dem man die Rahmenhandlung von solchen genretypischen Plots kreieren kann.

Bzw. eins, das gescannte Texte nach Stereotypen bewerten kann und über einen Papierschredder als Ausgabeeinheit verfügt.

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Ich hatte als Kind mal einen Helgoländer Trojer. Zählt das? ;-)
Außerdem habe eine schöne blaue Jacke von meinem letzten Helgoland-Trip, jede Menge Kinderfotos, die mich auf dem roten Felsen oder vor Sylter Dünen zeigen, meine Browser-Startseiten sind auf http://www.sylt-wetter.de eingestellt, und ich konnte sogar vorvorletzte Weihnachten einen damaligen Kollegen überreden, Single-Weihnachten mit den obligatorischen Besäufnissen auf jene wunderbare Insel zu verlagern. (An Heiligabend sind wir dann ungeplant zur Dinner-Time in die "Sturmhaube" eingefallen - vom Sturm bis auf die Haut durchnäßt und mit siebzehn Kilo Sand in den Hosen, ungelogen. Die anderen Gäste, z.B. die Sauerländer Industriellenfamilie am Nebentisch, sahen durchaus etwas zivilisierter aus. Aber wir hatten Geld, also ward uns vergeben...)

Ich hoffe, das reicht jetzt als kleine Motivation zum Daumendrücken! :-))

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Stoiber-Stadt in Stoiber-Land
würde ich auch nicht gerade als Paradies bezeichnen, und Berlin kann doch nicht übler sein!

Ich bin inzwischen so weit, dümmlich-vornehmes Gehabe der Eingeborenen wortlos zu ertragen.
2/3 der Mittelklasse-Wagen, die in München fahren, sind geleast - soviel zum Reichtum der Bewohner...

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Knatternde Erinnerungsmaschine
http://www.wuerfelwort.ch/Jackle.html
"Schullgnsie meine DamunHearn, ick will Sie auch gar nich weita stöarn, aba ick bin mia vor zwee Jahren selba abhanden jekomm', und deswegen möchte ick Sie bitten, mir vielleich' die eine oder andere kleine Ego-Spende oder wengstns nn kleenen Erinnerungsfetzen zukomm' lassen zu können. Vielen Dank ooch! Schönntachnoch"

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booldog, das hatte ich Dir doch auch schon vorher versprochen. aber jetzt mach ichs natürlich noch viiiiiiiiiiiel lieber.

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Lieber booldog,
na, schall mi maal verlangen, wat dorbi ruutsuur.

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Danke fürs Drücken!!! Wenn auch...
Liebe chile,

früher, als ich mit der IT anfing, hießen Vermittler noch liebevoll "Zuhälter", heute müßten sie "Warmhälter" genannt werden. Daher bin ich leider auf eine spätere Projektphase vertröstet worden, und dort bin ich, nach Nachfragen, "In der engsten Auswahl, naja, sagen wir, in der engen".
Aber ich denke, hier ist es [Mail, weil wird zu lang]

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*zum Briefkasten stürm*
*in allen Fächern nachsuch*
Leere.
*grosse Augen mach*
*enttäuscht gugg*

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Huch!?
Ich habe Dir an Deine Blog-Mailadresse geschrieben!
das_chile undsoweiter.

Nix? :-{

Garnix?? =8-{

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*nochmal nachgugg*
Nüscht. Nur Spinnweben.

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Hm!
Wenn ich nach Hause komme, versuche ich's halt nochmal...

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Hat sich geklärt, die Mail war in die Werbung reingerutscht (sprich: Spamverdacht) ;-)

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Mist! Aber selber schuld.
Ich hätte die Mail eben weder *urgent* machen noch Dir darin von meiner *Penisverlängerung* schreiben sollen! ;-)

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*Ohren spitz* *neugierig werd*
;-)

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und donalphons war auch da
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/102224/

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Na dann :)

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