Mittwoch, 23. Juni 2004

Heute gebrochene Knochen
Man glaubt gar nicht, was für Knilche heutzutage in den Asten rumlaufen. Heute einen an der Strippe gehabt, dem ich auf den Zahn gefühlt habe, worauf der meinte: "Heute haben schon drei andere angerufen und die waren nett zu mir, und jetzt kommen Sie mir so!"

Ich wollte ihn gar nicht verhauen. Aber er nahm bei jeder Frage Anlauf, knallte gegen die argumentative Keule, die ich in der Hand hatte, und klatschte an die Wand zurück, wo er jetzt darauf wartet, dass ihn seine Kumpels mühsam mitsamt Restselbstwertgefühl abkratzen. Kein Mitleid mit einem, der zu feige ist, "Jude" zu sagen und statt dessen "Menschen jüdischen Glaubens" sagt.

"Ich will in die Medien", soll er mal gesagt haben, der kleine Masochist. Da ist er jetzt.

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fanatismus..
..hat viele verschiedene gesichter. inzwischen glaube ich, hier eines erkennen zu können, was sehr schade ist, denn ich war auf der suche nach dem, was hier versprochen wurde.. so kommen "sie" garantiert auch nicht, aber das scheint auch gar nicht gewollt.. jedenfalls nicht hier.

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Ich versuche zu bloggen, was ist, und nicht, was andere sehen wollen. Niemand ist immer nur nett. Wenn ich als Journalist manchmal nicht dem Gegenüber hart anfassen würde, würde der Gegenüber meine Geschichte nehmen, um andere damit zu diskreditieren.

Ich gebe gerne zu, dass es von diesem Moment an, wo Nichtjuden den Holocaust instrumentalisieren, um andere zu verleumden, die ihnen politisch nicht genehm sind - in diesem Fall, grob gesagt, Linke gegen Grüne - von meiner Seite dafür Sorge getragen wird, dass es ihnen mehr weh tut als ihren Opfern.

Edit: Was nicht heisst, dass es besser ist, wenn Juden instrumentalisieren. On the long run muss ich aber sagen, dass die ganz grosse Mehrheit derartiger Geschichten linke Nichtjuden sind. Wir hatten in München mal Probleme mit einer von Nichtjuden gemachten "jüdischen" Radiosendung, die unter Berufung auf den Holocaust den Kosovo-Krieg moralisch verdammt hat - natürlich ohne zu sagen, dass die Redakteure samt und sonders stinknormale Salonsozialisten waren, die ausser Klezmerplatten nichts Jüdisches im realen Leben kennengelernt hatten.

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Was genau diese Linken in der Sendung gesagt haben, würde mich dann doch interessieren.

Instrumentalisierung von Regierungsseite gab es damals ja zuhauf: Der Grüne Joschka Fischer hat im Kosovokrieg den Holocaust ins Spiel gebracht, die "Rampe von Srebrenica" stammt vom Sozialdemokraten Freimut Duve. Deren Instrumentalisierung des Holocaust war für einige tausend Serben ungleich bedeutsamer als das, was einige Restlinke gesagt haben.

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