Sonntag, 4. Juli 2004

Verständnis
Eigentlich sollte man sich als Mensch, und besonders auch als Journalist in den anderen hineinfühlen können. Man sollte es zumindest versuchen. Aber es ist nicht leicht, weil man mehr über den anderen wissen müsste, als man in der kurzen Zeit des Gesprächs erfahren kann. Zumal, wenn man den Eindruck hat, dass es einfach keine gemeinsame Basis und Werte mehr gibt. Diese Kamikaze-Typen, die so voller Hass sind, dass sie jeden nur denkbaren Schaden für den kleinsten persönlichen Vorteil anrichten, diese Endsieg-Apologeten, die auf Walhalla geil sind, wo sie dann neben Thor, Marx, Scheich Jassin sitzen. Die jede Vermittlung ablehnen, damit sie weiter zu den Reinen gehören, desto weniger Auserwählte, desto exklusiver, desto besser.

Ich will ehrlich sein: Mir ist jeder hohle Fashion Victim, der Menschen nach Kleidern beurteilt, hundertmal lieber als diese Polit-Headbanger ihrer eigenen, beschissenen kleinen Ideologie. Und ich verstehe sie nicht, ich kann nicht mit ihnen, denn als Journalist muss man über alles reden können, und das können sie nicht.

Ich weiss also nicht, wie sie sich fühlen, wenn sie in das Visier der Medien geraten, ich weiss nicht, wie sie damit fertig werden, wenn es knallt, was mit ihnen geschieht, wenn es mit 25.000 Visits einschlägt.

Das heisst, eigentlich weiss ich es schon. Aber eben nur aus der Perspektive derer, die auf der richtigen Seite der Kanone sind.

Und ich werde den Teufel tun, meinen Standpunkt zu wechseln.

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meine güte, was für ein toller selbstdarsteller du bist. das wäre ja nur ein grund um dich auszulachen, wenn dein narzissmus nicht solch seltsame blüten treiben würde und dich blind für die angemessene wahrnehmung der realität machen würde. anstatt eine intensive kampagne gegen einen sicher zum teil naiven aber letztlich irrelevanten asta zu starten (aus welchen gründen? freundschaft zu andrea diener?) solltest du lieber mal klarkriegen, um was es eigentlich geht: die zurückdrängung von revisionistischen tröten wie kunkel, dessen "roman" sich nicht nur völlig beknackt und kontrafaktisch gestaltet, was zu ertragen wäre, sondern vor allem werden von kunkel ständig dessen wirre aber immer zielsicher revisionistische thesen vorgetragen. er geriert sich als mutiger tabubrecher, aber wo ist das tabu wenn selbst ein antisemit wie walser von der elite gefeiert wird? wieso greifst du nicht kunkel dafür an, dass er, z.b. in seinem neuesten pamphlet (http://www.volltext.net/publish/artikel_7259.shtml) sich positiv auf die rechtsradikale junge freiheit bezieht und behauptet, das ende des zweiten weltkrieges hätte rein gar nichts verbessert, im gegenteil, die usa betrieben einen noch monströseren faschismus? das ist eine relativierung der judenvernichtung, die fast einer leugnung gleichkommt, und du schweigst dazu, ebenso wie andrea diener und das kuz, die sich mittels der hetze gegen die "korrumpierte journaille" voll und ganz auf kunkel-rechtsaußenkurs bringen lassen.

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genau!
was kann der neandertaler dafür, dass er nur draufhauen kann, anstatt wenigstens zu versuchen, sich mit einem thema auseinander zu setzen? jeder im rahmen seiner möglichkeiten, nicht wahr?

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Mein Lieber, Du kennst dieses Blog nicht. Links kannst Du dieses Blog nach "Kunkel" und "Walser" durchsuchen; auch nach Roland Koch, wenn Du willst.

Wenn Du das getan hast, zieh den Schwanz ein und schleich Dich. Aber zuvor hör Dir das an:

Die Antisemiten sind nicht meine Sachen. Juden hassen ist nichts jüdisches. Es ist Eure Sache.

Meine Sache ist das Judentum. Wenn jemand es wagt, das zu instrumentalisieren, für seine eigenen Zwecke, dann gibt es von meiner Seite eine deutliche Reaktion. Mindestens für die nächsten929 Jahre. Lasst die Finger davon. Ihr wisst nichts davon, Ihr habt kein Recht, es zu benutzen, und wenn Ihr es doch tut, dann fragt wenigstens vorher.

Genau das ist in diesem Fall nicht geschehen. Ein paar "Antifaschisten" haben mich objektiv angelogen und versucht, damit einen anderen moralisch zu diskrefitieren. jetzt kommt das mit voller Fallhöhe zurück. Judenhass bedeutet, den Juden zu hassen, weil er nicht das ist, was die Majorität ist, oder wie man ihn haben will. Aus Deinem Posting spricht der Hass. Du willst mich als netten Erfüllungsgehilfe Eurer eigenen Mission. Das bin ich nicht, deshalb dieser Ton.

Und es tut Dir verdammt weh, dass man Dir die Schönste Deiner Legitimationen wegnimmt. Ohne die bist Du nichts. Und um Dir noch mehr weh zu tun: Wenn Du meinen Artikel liest, wirst Du feststellen, dass ich zu keinem Moment damit argumentiere, was meine Herkunft ist.

Ich brauche das nicht für diesen AStA.

Und jetzt geh und suche Dir einen anderen Deckmantel.

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jaja, wer nicht für uns ist gegen uns, nich
von diesem bolg inspiriert hab ich mir mal diese ganze MIA. "diskussion" reingezogen. ist in berlin unerklärlicherweise an mir vorbeigegangen. manman, wasn hype. haben leider den spanischen bürgerkrieg knapp verpasst und die weltrevolution ist auch noch nicht in sicht ... da müssen zwischendurch ein paar eier auf ne kleine blonde reichen. no mercy, echt.

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So grausam wäre ich nicht
Diese Linke hat mich immerhin dazu gebracht, 5 Minuten mit einer Frau vom RCDS zu reden, und mir ihre Meinung anzuhören, die gar überhaupt nicht dumm war. Vor 10 Jahren hätte ich deswegen noch eine Existenzkrise bekommen.

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Was die sinistre Sicht von "Mia" angeht
Da könnte man sogar noch drüber streiten - immerhin wird "Mia" tatsächlich von rechtsäußeren Kreisen besonders positiv konnotiert wegen der zumindest seltsamen Spielereien mit Schwarzrotgold und einer "Neubesetzung von Begriffen" wie "Nation" u.s.w. und es gibt in der Tat ja sowas wie so genannte "linksnationale" Organisationsversuche mit querfrontigen Einschlägen. [Ein Exemplar dieser "linksnationalen" Organisationen findet sich z.B. hier.]

Absurd wird die Sache an dem Punkt, wo in "Wir sind Helden"s "Aurélie" eine Verurteilung vermeintlicher ausländischer sexueller Libertinage reininterpretiert wird. Siehe hier.

Eigentlich sollte man annehmen, dass derlei ironisch oder sarkastisch gemeint wäre.

Ist es aber erschreckenderweise wohl nicht.

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Achja...
Und noch eine kleine Lektüreempfehlung für Nichtsbedauernde:

Ein interessanter Werk von Miller.

Für diejenigen, die es lieber in Englisch haben, bietet sich noch die Originalfassung an.

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@ne regrette rien: "das ist eine relativierung der judenvernichtung, die fast einer leugnung gleichkommt, und du schweigst dazu, ebenso wie andrea diener und das kuz, die sich mittels der hetze gegen die "korrumpierte journaille" voll und ganz auf kunkel-rechtsaußenkurs bringen lassen"

ne regrette rien, sind sie sich der funktionsweise von "links" und der bedeutung des wortes "archiv" bewusst? wenn ja, empfehle ich ihnen das lesens des archivs hier, um die position von chuzpe bzgl. der "relativierung" aufzunehmen.

andrea diener und das KUZ haben zum thema kunkel nicht geschwiegen, sondern eine lesung mit anschließender diskussion veranstaltet. das wäre der ort gewesen, an denen sich die kritiker mit kunkel hätten auseinandersetzen können, es aber, warum auch immer (fußball? seminar? rendezvous), kaum wahrgenommen haben.

die kritik des AStAs oder auch von ihnen, fällt auf sie zurück, da sie die chance des diskurses damals nicht wahrgenommen haben und jetzt, mitunter aus egoistischen motiven, aus dem hintergrund zurückkartätschen.

es wird immer noch versucht die sache mit einem minimum an öffentlichkeit auszutragen. sie, "ne regrette rien" bevorzugen das anonymat, der AStA setzt keine pressemitteilung und keine protokolle ins internet.

das zeug nicht wirklich von der überzeugung, dass das vorgehen gegen andrea diener und das KUZ argumentativ und rechtlich auf sicheren füßen steht.

dogfood / kai pahl

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ne regrette rien schrieb:
wo du recht hast: die nicht-beachtung der kunkel-veranstaltung war ein fehler. man hätte sie bereits im vorhinein verhindern sollen.

Wenn Du solche Thesen vertrittst und auch noch falsche Tatsachenbehauptungen aufstellst, wunder Dich bitte nicht, wenn Du hier gelöscht wirst. Allein schon aus rechtlichen Gründen. Mach Deine Miese Nummer in der AStA-Zeitung bei denen, die Faksimiles verwenden.

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ne regrette rienschrieb: ist es nicht "stalinistisch", "linksfaschistisch" und "totalitär" missliebige meinungen wegzuzensieren?

Soweit würde ich nicht gehen wollen - mir erschiene das eine sehr unzulässige Verharmlosung. However, es ist mein Blog, und es steht jedem frei, mich von seiner Website aus anzugreifen - weblogs gibt es z.B. bei http://www.20six.de. Aber dieses anonyme Gedisse, weil gerade die Medien anreiten, brauche ich auf meiner privaten Site nicht zu dulden.

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@bornheimer
ja, hm, klar. und meine raufasertapeten verbreiten die protokolle der w. v. zion ... in braille.

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@janus
Wer weiß, was die in Erfurt bei und mit der Raufasertapetenbemusterung so alles im Schilde führen und was insofern noch Gruppierungen wie die im Frankfurter AStA braucht, damit die Welt Erkenntnisse erfährt, die wenigstens in dieser Realität keine sind...

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@ uceda:
[..."redundante Information", d. Red.]wenn man deine logik auf die asta-kuz-debatte überträgt kann man genauso sagen, der asta hatte eben keine lust das kuz mit seinem PRIVATgeld zu unterstützen und stellte es ihm frei, andere wege - z.b. blogs - zu wählen, um seine meinung zu verbreiten.

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An das Nichtsbereuende
1. Die Mittel eines AStA sind nicht "privat", sondern ein Ausfluss von öffentlich-rechtlichen Zwangsbeiträgen der Mitglieder einer Teilkörperschaft einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Auch wenn der jetzige Frankfurter Uni-AStA manchmal anscheinend Lust hat, damit so umgehen, als seien diese Mittel in der Tat sein Privateinkommen bzw. -vermögen, über das er ohne Rechenschaftspflicht im haushaltsrechtlichen oder auch nur im moralischen Sinne verfügen könne.

2. Außerdem verfügt der AStA nur im Rahmen des Haushaltes, der vom Studierendenparlament zu beschließen ist. [Jedenfalls normalerweise.]

3. Die Argumentation des AStA und der ihn tragenden Gruppen war nun einmal nicht "keine Lust, andere zu unterstützen" [das würde natürlich *auch* von der Opposition dankend aufgegriffen - aber wäre jedenfalls offen und ehrlich...], sondern ein wie ich finde - wenn es zutreffend ist, dass da andere Motive die Grundlage bilden oder wenigstens mit in die Entscheidungen einfließen, wovon ich leider ausgehe - ein doch recht heuchlerisches "Das kuz ist revisionistisch, mindestens aber die es tragenden Personen! Sofortige Mittelkürzung und Köpferollen oder in 14 Tagen komplette Mittelstreichung!!!".

Gut. Die Formulierung war nicht "Köpfe rollen". Und ich polemisiere auch ansonsten nicht gerade wenig.

Aber die Intention geht doch recht deutlich in diese Richtung.

Zumal der vom StuPa trotz Debatte und trotz Erklärung des kuz, das kuz habe die Brisanz unterschätzt, der Termin war unglücklich, die Formulierungen waren anders gemeint als sie von der Mehrheit im Parlament ausgelegt wurden, das Podium sollte besser besetzt sein, aber auch das hat nicht funktioniert, beschlossene Antrag, der auf jeden Fall nicht nur Entschuldigungen, sondern explizit, egal, wie Entschuldigungen oder Begründungen oder Diskussionsergebnisse aussähen, auch zwingend Rücktritte forderte, jeden Zweifel offen lässt, dass es nicht um die Sache geht, sondern ganz konkret um Personen, die ausgegrenzt, verurteilt und dauerhaft öffentlich bloßgestellt werden sollen.

Eine sehr gründliche Umgehensweise mit Kritik.

Aber keine, die ich persönlich als "demokratisch" bezeichnen würde.

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Veilleicht ein paar Worte zu den grundsätzlichen Funktionen dieses Blogs. Als Admin brauche ich genau 2 PIs für das Löschen eines Kommentars, ganz gleich ob kurzer Rülpser oder langes Gewinsel.

Es ist also effektiver, wenn man sich mit mir anlegt, weniger zu schreiben. Am Klügsten ist es, sich überhaupt nicht mit mir anzulegen, zumal ich doch ein netter Kerl bin. Allerdings ändert sich das, wenn so ein AStA-Vorstand den begriff "Köpfe rollen" verwendet, wie das Tino Gianfrancesco mir gegenüber in Bezug auf Andrea Diener gesagt hat.

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Bitte stellt Euch beim Lesen hier den Jubel eines Trolls vor, und vergesst nach dem Gähnen nicht, den Mund zu schliessen.

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@Jubeltroll [leider gerade gelöscht]
was wohl zum Vorschein kommt, wenn man ein bißchen an Deinem Gummigesicht zieht?

und wer wohl angefangen hat, mit Schlamm zu werfen? nach einer gewissen Anzahl Breitseiten wird man ja wohl mal zurückfeuern dürfen. denn Breitseiten gelten ja als Bemühung "um eine einvernehmliche Lösung", wie mir dieses Papier suggeriert. nach dieser Logik befinden wir uns gerade in den schönsten Friedensverhandlungen.

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Über Trolle
Ich empfehle diesen Text bezüglich Trollen.

Wenn ich mir die Hypothese zum Schluss ansehe, dann ist das auch ein interessanter Schuh zum Anziehen... :o)

Wobei mich die Verwandtschaft zum Grendel aus "Beowulf", die dort angegeben wird, ein klein wenig irritiert.

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