Mittwoch, 7. Juli 2004

Frankfurter AStA nochmal
Das Studentenparlament hat in der Sache KUZ beschlossen, dass der AStA-Vorstand prüfen möge, ob es möglich sei, mit den Geldern des KUZ symbolisch eine Zwangsarbeiterorganisation zu unterstützen.

Aber wie das nun mal so ist: Auch der tapferste Antifaschist braucht mal Geld für seine Arbeit, so sehr er den Kapitalismus auch ablehnt. Nachdem der Haushalt des AStA aber auf Kante genäht ist, fragt man sich, wie man zusätzliche Begehrlichkeiten aus dem Kreis der Kämpfer für das Schöne, Wahre und linke Gute befriedigt. Ich würde nie behaupten, dass da jemand direkt nach den KUZ-Geldern fingert, aber ich glaube zu hören, dass es Leute gibt, die nach dem Ende des KUZ im kommenden Jahr einen finanziellen Spielraum sehen, mit dem andere Töpfe gefüllt werden könnten, aus denen sie jetzt schon mal gerne was hätten. Schlecht für die Zwangsarbeiter wäre das.

Wäre das ein Skandal? ich weiss es nicht. Zu viel Skandalöses in den letzten Wochen. Mal drüber schlafen. Ausserdem brauche ich noch Fakten, und zwei Gespräche, mit einem Unwissenden und einem Abtrünnigen. Kann also bis Freitag dauern, mit dem Artikel Nummer 2.

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"Ich würde nie behaupten, dass da jemand direkt nach den KUZ-Geldern fingert, ..." Direkt, pah, sowas haben wir Frankfurter Vermittlungskünstler nicht nötig. Das Unmittelbare (Begehren) ist uns fremd, unsere Hände bleiben sauber, auch die Ohren. Nur die Nase dirigiert den Geist zum Nächstliegenden. Prioritäten setzen, das probieren wir mal, das klingt gut, macht Spaß und passt dann schon, irgendwie. Toll gemacht, wir können das. Wahr und schön und gut, dem Leben auf der schmalen Spur, überholen ist dann die Kunst der Beschleunigung ohne Gegenwind. Bis zum Aufprall, wäre hinzuzufügen.

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das ist überhaupt das bescheuerte an dem clinch: symbolische Politik, das Orientieren daran, was in anderen Politikfeldern gerade für Verdrossenheiten sorgt, meine ich.

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Die meisten Extremisten finden Politkverdrossenheit doch endgeil (nein! kein revisionistischer begriff!). Zum einem machen sie dafür die Gegenseite verantwortlich, dann können sie behaupten, dass die Welt ihre Repolitisierung braucht, und wenn es dann scheitert, sind sie die gute Elite in einer Welt voll Schmutz.

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