Sonntag, 31. Oktober 2004

Lebendig
aber nicht mehr regierungsfähig soll Arafat sein. Also noch keine Nacht der langen messer bei den Palästinensern, kein Grossreinemachen, kein Krieg der Exil-PLO gegen die Dableiber-Hamas. Statt dessen Gedränge um die beste Ausgangsposition. Auch nicht wirklich schön, aber immerhin ohne Tote. Ist doch schon mal was.

Ich wäre jetzt gern in der Fatah-Propaganda-Abteilung. Wenn Arafat sterben würde, hätten ihn sicher die Israelis auf dem Gewissen, der Mossad etc. Wenn er überlebt, dann haben die Israelis versagt, obwohl sie ihn tot sehen wollen. Und niemand würde sagen, dass die israelische egierung mit einer handlungsunfähigen, lebendigen, nichtmärtyrergewordenen Führungsfigur prima leben kann.

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"Lebendig, aber nicht mehr regierungsfähig"
Die Medien. Als ob das was Neues wäre!

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Wenn man es auf die Medien beziehen würde. würde es auch stimmen.

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Arafat ist ein Mythos und eine Legende. Deshalb spielt es keine Rolle, ob er lebt oder nicht. Ob er handlungsfähig ist oder nicht (mehr). Wahr ist allerdings auch (wie bei allen Mythen und legenden) wie er von den unterschiedlichen und teilweise zerstrittenen Palästinensergruppen in Zukunft interpretiert werden wird. Jeder wird seine Figur für seine Zwecke benutzen. Auch die Israelis.

Das Problem wird sein, dass es bei den Palästinensern keinen zentralen Ansprechpartner mit akzeptierter Autorität geben wird. Darin sehe ich die eigentliche Gefahr.

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Ach, die Israelis haben ja schon viel Erfahrung, wenn es darum geht, ohne die vergräzten Partner auf der anderen Seite keine Politik zu machen, so wird das leider auch diesmal laufen.

Im Ernst, wenn erst mal die noch halbwegs europäisch ausgebildeten Exil-Kader der PLO weg sind, dann bleiben nur Hamas, Jihad und Hisbollah übrig.

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