Donnerstag, 17. März 2005

Hunting Nazis down
Das liebe ich so: Wenn einer ankommt, der einen nicht kennt, udn es dann auf die saudumme Tour versucht. So nach dem Motto, ich bin toll, ich kenn mich aus, und wenn Du widersprichst, dann sage ich, dass Du Deine Wortwahl von Nazis wioe Goebbels oder Himmler beziehst. In der Hoffnung, dass ich dann eingeschüchtert bin, ich kleiner Nazinachfolger, ich jüdischer - nur weiss er Letzteres nicht, wenn er das sagt.

Und es ist natürlich gelogen, zumal verbal niederknüppeln ein jüdisches Hobby ist, und man wohl jede erdenkliche Verbalinjurie findet, wenn man allein die Schriften von Anton Kuh, Karl Kraus und Kurt Tucholsky nimmt. Und einige andere, von denen man gar nicht gedacht hätte, dass es sie gibt. Und diese schweren Jungs ballerten teils schon, als Hitler noch als Obdachloser durch Wien irrte.

Aber nein, irgendwann hat das wohl auch mal ein Nazi geklaut, und deshalb ist das jetzt böse und man darf nicht. Weist man dem Typen nach, dass das historisch-ethymologisch unsere Beleidgung ist, sind sie eingeschnappt. Das mit dem "jüdischen Destruktivismus" können sie sich gerade noch verkneifen. Und ich wünsche mir, dass ich vom ersten Moment an mit einer klaren Ansage wie "Vorsicht bissiger Jude - Mache einen Nazivergleich und merke meine Zähne in Deiner Kehle" die Sache eindeutig gemacht hätte.



So ist das nun mal. So eine jüdische Herkunft ist bisweilen eine Waffe, die enorm schwer zu dosieren ist und immer böse Nebenwirkungen hat, wenn sie brutal in die Redeschlacht geworfen wird. Besser sagt man vorher, was Sache ist, dann wissen sie wenigstens, auf welche Tretmine sie latschen, wenn sie es denn tun.

BÄNG BÄNG BÄNG.

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