Donnerstag, 24. März 2005

Shitcanning Stories
Letzter Freitag war schön. Ich mailte mit meinem CR und sprach darüber, mal was anderes zu machen. Eine Geschichte mit Biss, die, witzig geschrieben, das Alter für Junges begeistert und Junge auch mal einen Blick reinwerfen lässt, weil es ja wegen Internet ein jugendrelevantes Thema ist, eine gute Geschichte, zynisch, abgefeimt und sehr viel über die Szene der durchgeknallten Philos sagt.

Philos sind immer ein gutes Thema in jüdischen Kreises. Einfach deshalb, weil jeder ein Schock von Schmocks problematischen Pseudofreunden kennt. Man kann drüber jammern, lachen, witzig sein, sie vorführen. Man kennt sie, man sieht sie, sie sind meistens keine schönen Menschen, sie haben einen Hau, und das lässt sie zur idealen Zielscheibe des Spotts werden. Und der ist in der Regel nie so fein und wissend, wie das Philos gerne behaupten. Ausserdem kann man über die Philos aus eigener Ansicht reden - Nazis hat man nicht so direkt vor sich, höchstens auf Demos - nicht wirklich spannend. Also das Thema Philos - die übelsten Philos der Blogosphäre.

Aufmerksame Leser wissen wahrscheinlich, was ich meine: "Kelly M. ", das gefakte Mädchen vom Jugendbündnis weisse Rose aus Münster, oder besser, die Typen, die sich dafür ausgeben. Natürlich war es leicht grenzwertig, weil ich via Blogbar mehr Kombattant denn Beobachter bin. All die netten Zitate, die Spammereien, die Vorwürfe, wie seien Pädos und von den Nazis bezahlt (!), die betrogenen Kids, die auf den Fake in bester Absicht linkten, und dann die Untätigkeit von Myblog bzw. der Szene, das Ding zu stoppen, obwohl es so mies war.

Sagte uich, und BAUTZ knickte Nico Wilfers das Thema, indem er Kelly M. abschoss und die Weisse Rose sich verkroch. Aus den 4.500 zeichen wurden 1.200, kleiner Bericht, grässlich, aber so ist das nun mal. Vielleicht mal in eine grössere Story, wer weiss.

Dann: Die Nationalzeitung in Google News. Prächtiges Thema. Ganz grosses Kino. Strunzdumme Versprecher, wo man hinschaut. Die Story sagt so verdammt viel über dieses Land, es gibt dumpfe Beharrer, es gibt anständige Kämpfer, es gibt Engagement, es gibt einfach alles, was eine heisse Story ausmacht, über das Einsickern von Rechtsextremen in die Gesellschaft dank der Dummheit einer Monopolfirma. Anrufen, den Pressesprecher in seine Einzelteile zerlegen, rein in die Geschichte, 5 Minuten aufkochen, fertig. Und was passiert?



Geschitcanned, weil Google einknickt! Einfach so, über Nacht, den deutschen Leuten wird offensichtlich der Mund verboten, die Amerikaner machen es alleine, weil es über den grossen Teich schwappt und die Big Bad Papas bei WJC und ADL sich schon auf die nächste Keilerei freuen. Heissa! Nicht so alte Säcke wie hier in Deutschland bei den Zwangsarbeiter-Verhandungen, sondern ein junges Startup, das zu bashen massig Awareness verspricht.

Aber Google war klüger, und ich stehe ohne Geschichte da. OK, die National Zeitung wird sich mehr ärgern als ich, aber trotzdem... Google hätte schon 4.500 Zeichen verdient.

Das heisst, wenn sie es doch nicht rausnehmen, dann...harhar. Ansonsten: Das hier wäre eine Alternative.

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