Montag, 28. März 2005

Kein Referendum über den Abzug aus dem Gaza.
Sharon hat es geschafft. Eine deutliche Mehrheit in der Knesset hat es abgelehnt, ein Referendum über den Abzug der Israelis und eine Ende der Siedlungen im Gaza-Streifen abzuhalten. Ein Referendum hätte den Rückzug sicher verzögert und angesichts der Stimmung in IIsrael und der Mobilisierung der Siedler möglicherweise ganz verhindert.

Man kann über Sharon sagen, was man will: Aber dadurch nimmt er es jetzt allein auf seine Kappe. Sharon wird der Mann sein, den die Siedler Verrat vorwerfen werden. Sharon wird es sein, der aber auch Israel einen Bruderzwist vorerst erspart hat. Hätte es das Referendum gegeben, hätten die Siedler alles, wirklich alles versucht, es in ihrem Sinne zu entscheiden. Wie so was gehen kann, sieht man hier - Siedler kaufen Waffen, um Anschläge gegen den Abzugsplan auszuführen. Und wenn sie das Referendum gewonnen hätten, wäre Israel für die nächsten paar Jahre in Sachen Friedensprozess handlungsunfähig.

Sharons schärfste Konkurrenten wie Bibi neanyahu waren natürlich für das Referendum. Man muss Sharon wirklich nicht mögen - aber wer meint, dass der alte Mann ein dauernder Skandal ist, sollte sich erst mal die Alternativen anschauen. Dann doch lieber Sharon.

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