Donnerstag, 18. März 2004

Wiederlegte Gerüchte
etwa die von den gewieften, geschäftstüchtigen semitischen Händlern. Tatort: Wolkanstrasse, Berlin Wedding. Tatzeit: Gestern Abend, 18.30. Einer der typischen Entrümplerläden, draussen stehen CDs, Bücher, Platten, Möbel. Von ferne schon sieht Uceda, leicht levantisch aussehender Jude aus dem schönen München, 2 Stahlrohrstühle mit weissem Lederpolster. Während er sich noch denkt, die könnten qualitätsvoll sein, schleppen andere was weg. Uceda beginnt schneller zu gehen. Die werden doch nicht...? Nein, nur ein Tisch, der daneben steht.

Uceda kommt bei den Stühlen an, wirft einen missmutigen Blick darauf. Ich? Diese Stühle, die QUALITÄT SCHREIEN und deren Leder sanft ist, und die wunderbar in meine Wohnung passen werden? Nie! Oder wenn, dann nur hinterhergeschmissen, soll der Blick dem Typen sagen, der ein paar Meter weiter, die Bierflasche in der Hand, auf einem runtergewirtschafteten Polstermöbel der Kundschaft und des Umsatzes harrt. Ein angegrauter Möchtegern-Rocker, Lederklamotten, Vollbart, Sonnenbrille. Ein Mensch, der sicher mit der hier typischen Freundlichkeit behandelt werden will.

Häwasssolndiekosten?

Der Typ, in seiner Ruhe gestört, erhebt sich aus dem Polster und sagt: Damussickmafragen. Verschwindet im Laden, wo er auf einen Typen einredet. dann kommt er wieder raus und sagt: Fünnfundreissischfürbeide.

Damussichmaselberreden, und rein in den Laden, zu dem älteren Typen klassischer levantinischer Bauart, mit dem der Rocker gesprochen hat.

WaskostndieweissenStühledadraussen?

Und er, wie aus der Pistole geschossen: fünfundzwanzigdasStück.

Nezuviel.

Er wendet sich an einen jüngeren Kerl: MammoudwaskostendieweissnStühle.

10Euro.

Uceda: OK

Älterer Mann: OK

Junger Mann: OK

Rocker (von draussen): Ickholmanochnbia.

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