Sonntag, 21. März 2004

Ohnehin
Der Roman "Ohnehin" von Doron Rabinovici ist so eine Sache, wenn man zu lesen anfängt: Wegen der leicht apathischen Beschreibung der Hauptpersonen etwas langatmig zu Beginn. Und dann noch mit Themen, die wegen der Nähe zur Geriatrie auch nicht gerade frühlingskompatibel sind.

Denkt man nach den ersten Seiten, und mag es nicht glauben, wenn man den Rabinovici live erlebt hat, bei den Demos gegen HJaider oder bei der Eröffnung des EUMC in Wien. Eine bissige Giftschleuder, wenn´s sein muss - und in Österreich muss es oft sein - ansonsten witzig und blitzgescheit. Reaktionsschnell. Gar nicht so behäbig, wie er auf dem Autorenbild früh vergreist vor sich hinsinniert, oder so, wie der Roman beginnt.

Zum Glück: Nach 50 Seiten geraten langsam die Philos ins Schussfeld, die innerjüdischen Streitereien, und hey, da isser ja, der Rabinovici, wie man ihn schätzt. Yo.

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