Dienstag, 10. August 2004

Danach haben sie sich ganz toll gefühlt
Boh ey dem System haben sie es aber gezeigt, was? Echt geile Aktion, das, wenn man nicht auf ne ordentliche Demo kann.



So sind sie, die Antifaschisten, und sie gucken immer so niedlich verstört, wenn von "ihren" Juden gesagt wird, dass man da ein paar Probleme mit ihren Ansichten hat. Danach gehen sie einen trinken und fragen sich, was das eigentlich soll und wer die bezahlt hat, dass sie so gemein sind.

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Die Nachricht, ihre Geschichte und die Borderline
Manchmal möchte man... man würde gerne ... ich mein, wenn sie schon so blöde Contentsauger sind, warum können sie nicht wenigstens EIN einziges Mal recherchieren?

Der Stern meldet: "Ein haariges Problem beschäftigt die jüdisch-orthodoxe Gemeinde in den USA: Haben verheiratete Frauen, die ihre eigene Haarpracht wie vorgeschrieben unter einer Perücke verstecken, jahrelang gegen religiöse Gesetze verstoßen? [...] Was einschlug, war das Edikt des israelischen Rabbis Shalom Yosef Elyashiv. Perücken aus indischem Haar seien nicht koscher, stellte er im Mai plötzlich fest."

Also, zuerst mal: Es gibt im Judentum keine Edikte. Es gibt im Judeentum AUSLEGUNGEN und individuelle Entscheidungen von Rabbinern. Es gibt in Einzelfällen sogar Urteile, aber die kann nur ein Rabbinatsgericht, ein Beth Din, fällen. Edikte gibt es nur im Christentum.

Dann, und das ist gravierender: Es ist für die ganz grosse Mehrheit der jüdisch-ortjodoxen Frauen vollkommen egal, was Shalom Yosef Elyashiv sagt - weil er mit der jüdischen Orthodoxie definitiv nichts zu tun hat. Shalom Yosef Elyashiv hat nur innerhalb einer einzigen kleinen Sekte innerhalb der Ultraorthodoxie das Sagen, ist aber ansonsten eher als altersgebeutelter Extremist bekannt, den man tunlichst nicht ernst nehmen sollte - diese Woche erst wartete er mit der Meinung auf, Krebs sei keine Krankheit, sondern eine Strafe für Sünden. Entsprechend wird er auch in der Regel für sein Blabla abgewatscht, und jenseits seiner Sekte nicht Ernst genommen. Auch nicht in der Orthodoxie, wo es genug andere Rabbiner gibt, die was anderes sagen.

By the way: Forscht man etwas nach, stellt man fest, dass von einem "Verstoss gegen religiöse Gesetze" , wie im Stern berichtet, definitiv und unter keinen Umständen die Rede sein kann. Besagter Rabbi hat diese Perücken vor 13 Jahren selbst ausdrücklich zugelassen und diese Zulassung jetzt wegen eines veränderten Tempelritus zurückgenommen - aber bis dahin waren die Perücken selbstverständlich sogar nach den Sitten dieser Sekte ok. Nur der Stern bauscht diese Information zu einem Skandal auf.

Und eines noch: Perücken werden in der Regel auch nur von manchen, noch nicht mal allen Gruppierungen der Ultraorthodoxen getragen, wenn sie es denn tun - auch da hat sich längst ein nichtkopftuch/perückentragender Mainstream herausgebildet.

Wenn der Stern also schreibt, 7% der 5 Millionen amerikanischen Juden seien orthodox, dann ist das zwar richtig - nur hat das nichts mit den paar Zehntausend zu tun, die tatsächlich zu der kleinen Splittergruppe dieser spezifischen Ultraorthodoxen gehören. Die jetzt übrigens selbst etwas angesäuert sind, wegen "the worldwide publicity that the haredi wig controversy has attracted".

Suck dis, ihr Sommerlöcher.

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