Samstag, 28. August 2004

Reden wir über Sex
Genauer, über Sex mit Minderheiten. Gestern war eine Bekannte da, die zu einer völlig anderen Minderheit als ich gehört. Sagen wir es mal so: Ihre nichtarische Ethnie ist stärker ausgeprägt als bei mir. Ich könnte notfalls auch als bayerischer Bauer mit leicht südländischem Einschlag durchgehen. Wenn ich bei türkischen Geschäften einkaufen gehe, werde ich auch oft auf türkisch angesprochen; dito in Italien oder Spanien. Wenn ich nicht explizit auf die orientalische Herkunft meiner Vorfahren hinweisen würde, würde man wahrscheinlich kaum drauf kommen.

Bei ihr sieht man, dass ihre Vorfahren nicht zu der germanisch-arischen Urschlammgensuppe mitsamt Slawen, Romanen, Völkerwanderungsüberresten und hunnenähnlichen Steppenvölkern der deutschen Ureinwohner* gehören. Mit ihrem Aussehen assoziiert der durchschnittliche schmerbäuchige Pornoglotzer oft Sex in seiner käuflichen Form, ausserdem eine gewisse Aufgeschlossenheit für derartige Anliegen, und auch ein erhebliches Interesse an einer Interaktion, die die Schmerbäuche am Biertisch schon mal als "Rassenschande" bezeichen, wenn sie ein dümmlicher Politker entsprechend aufgehetzt hat.

Sie mag das natürlich nicht. Es nervt sie, dieses Interesse nicht an ihr als Person, sondern als Erfüllung seltsamer spermatoexotischer Phantasien. Verständlich. Aber...

Aber. Es ist so: Immerhin ist die Assoziation der breiten Mehrheit, grob gesagt: "Geil" und "gut im Bett". Nun habe ich in dieser Hinsicht auch so meine Erfahrungen gemacht. Es gibt in der Mehrheitsgesellschaft wohl auch ein Publikum, das sich für Juden interessiert. Jenseits der üblichen "klug" und "belesen"-Kategorien.

Manchmal bekommt man bei der einleitenden Gesprächsrunde mit, dass es überhaupt nicht ums Ficken gehen soll, nachher, sondern ums Abarbeiten von Schuld. Und auch nicht um das Interesse, endlich mal einen knusprigen semitischen Kerl auf der Matratze zu haben, sondern einen Nachfahren von Opfern. Kein Knackarsch, sondern die horizontale Fortführung des Judenknackses in ihren Köpfen. Dass es nicht im Mindesten geil wird, sondern nur verkrampft und stressig. Moralische Selbstbestätigung statt Lust. Irgendsowas.

Früher war ich manchmal blöd genug, in solchen Fällen die Alarmsirene in meinem Kopf auszuschalten, und zu denken, was soll´s, ist doch nur Sex. Ja, wenn es dann wenigstens Sex gewesen wäre. Statt dessen: Weihevolle, grosskuhäugige Beischlafsersatzhandlungen. Irgendwie gar nicht prickelnd.

Erzählte ich ihr. Wie es der Teufel Versucher haben will, stand dann einen Tisch weiter, 600 Kilometer vom alten Ort einer der oben beschriebenen Un-Untaten, eine Frau auf, mit der ich 15 Jahre früher ein derartiges Schlüsselerlebmis hatte. Ich hatte das letzte dazugehörige Wort noch im Mund, aber sie hat mich zum Glück weder gesehen, noch gehört. Puh.

However: It sucks.


*Keine Beschwerde, ok? So sind nun mal die archäologischen Befunde - mir würden sie ja auch nicht gerade gefallen, aber die Juden können nix dafür, wir kamen in grösserer Zahl erst unter den Karolingern ins Reich, und betätigten uns erst mal als Sklaven- und Seidenhändler.

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Die große Nachfrage nach Ethno-Sex kann ich nur bestätigen. Ich hab etliche Anrufer pro Woche, die wissen wollen, ob ich nicht auch die eine oder andere Dame im Angebot habe.
Hab ich aber nicht. Man muß ja auch mal ein Klischee auslassen können.

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Sex
Das ist keine exklusive Schiene nicht-jüdischer Deutscher das bringen Israelis in Deutschland genauso - vorzugsweise im schwulen Milieu

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Ja, ich weiss. Meine Liebste war mal als Austaschhschülerin in Israel, da hat man weniger Hemmungen, dieses Spiel zu spielen, scheint mir. Wer´s mag.

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Da habe ich aber mal Glück: Mein Name hat lediglich mal zur telefonischen Anfrage einer Unbekannten geführt, ob ich Flamenco-Unterricht gebe.

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